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Ein unmoralischer Handel

Ein unmoralischer Handel

Titel: Ein unmoralischer Handel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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mit ihm da und seinem Verlangen nach Belohnungen. Es würde immer schwieriger werden, mit ihm zurechtzukommen, aber sie konnte auch nicht ohne ihn fortfahren.
    Dass sie den Kapitän treffen würde, vielleicht zufällig in der Menge beim Tanz auf ihn stoßen würde, war äußerst unwahrscheinlich - Menschen wie er hielten sich in den Clubs auf und trieben sich nicht in Parks herum oder bei den Veranstaltungen des ton. Der Kapitän war in jedem Fall unerreichbar für sie. Und sie wagte es nicht, all ihre Hoffnungen allein darauf zu setzen, dass ihr Vater eines Tages mit dem Kapitän im Schlepptau zum Lunch erscheinen würde.
    Also musste sie Gabriel von ihm erzählen, und zwar so bald wie möglich. Wer wusste schon, wie lange ein Kapitän an Land bleiben würde? Vielleicht war er ja auch schon wieder auf See, doch sie weigerte sich, diese Möglichkeit in Betracht zu ziehen. So grausam konnte das Schicksal nicht sein. Doch dies wie Gabriel mitteilen, ohne etwas zu riskieren?
    Ein Brief hatte so lange als gute Möglichkeit gelten können, bis sie versucht hatte, einen zu entwerfen. Sogar als sie den Kapitän mit den Worten ihres Vaters beschrieben hatte, fehlte es dem Schreiben an Lebendigkeit - im Gegenteil, es stank förmlich nach Feigheit. Sie konnte ja nicht einmal anders unterschreiben als mit »Die Gräfin«. Statt den Brief abzuschicken, hatte sie ihn weggeworfen und ihre Grübeleien wieder aufgenommen.
    Wenn sie Gabriel nicht von Angesicht zu Angesicht gegenübertrat, würde sie weder erfahren, wie er auf die Neuigkeit reagierte, noch konnte sie ihn fragen, was er herausgefunden hatte - sie war sich ziemlich sicher, dass er in den fünf Tagen seit ihrem Treffen nicht untätig gewesen war.
    Im Burlington Hotel.
    Allein der Name ließ schon eine Welle der Unsicherheit über sie hinwegschwappen, gegen die sie sich jedoch sofort wappnete. Sie konnte es sich nicht erlauben, dass ihre Gefühle die Oberhand gewannen oder ihr die nächsten Schritte diktierten. Was hatte Gabriel erfahren? Hatte Crowley etwas unternommen? Das waren Fragen, auf die sie Antworten brauchte. Und Antworten würde sie nur bekommen, wenn sie Gabriel persönlich traf, dessen war sie sich absolut sicher.
    Doch der Gedanke, mit ihm allein im Dunkeln zu sein, ließ sie erschaudern - und zwar nicht vor Angst. Dass dem so war, machte sie misstrauisch und veranlasste sie, ihre Argumente zu hinterfragen. Waren sie wirklich so rational?
    Im Schatten der Säule unterzog sie ihre Überlegungen einer strengen Prüfung, nahm sie auseinander und setzte sie wieder zusammen - und kam keinen Schritt weiter. Die ganze Situation verärgerte sie; ihre Unfähigkeit, zu einem Entschluss zu kommen, zerrte an ihren Nerven.
    Da bewegte er sich. Sie hatte ihn die ganze Zeit aus den Augenwinkeln beobachtet. Als er Lucifer zwang, erneut die Wache über die Zwillinge zu übernehmen, und dann in der Menge verschwand, richtete sie sich auf. Obwohl es, wie sie sich sagte, überhaupt keinen Grund gab, weshalb er bei ihr vorbeikommen sollte, ja nicht einmal einen Grund, weshalb er annehmen sollte, dass sie überhaupt hier war.
    Sie hatte die Wirkung ihrer Haube unterschätzt.
    Sie zog ihn an wie ein Magnet. Er durchpflügte die Menge dermaßen effizient, dass sie erst begriff, wer sein Ziel war, als ihr keine Möglichkeit zum Rückzug mehr blieb. Er baute sich neben ihr auf.
    In der Falle hob sie trotzig das Kinn und sah ihm fest in die Augen.
    »Kein Wort.«
    Sein Blick hielt den ihren einen bedeutungsschwangeren Augenblick lang fest. Innerlich erschauderte sie und musste sich daran erinnern, dass er ihre Tarnung schließlich nicht durchschauen konnte. Dass er niemals in der Dame, die gerade vor ihm stand, die Frau erkennen könnte, die nackt in seinen Armen gelegen hatte.
    Mit zusammengepressten Lippen nickte Gabriel ihr zu. »Kein Grund zur Besorgnis, auch wenn ich keine Ahnung habe, warum du dir mit dem Ding solche Mühe gibst - deine Haare werden noch früh genug grau.«
    Alatheas Augen blitzten auf, doch anstatt auf ihn loszugehen, lächelte sie. Säuerlich. »Ich bin sicher, dass du bald reichlich graue Haare bekommen wirst, wenn du weiterhin über deine jüngeren Cousinen wachst wie ein Hund über seinen Knochen.«
    »Du hast keine Ahnung, also fang gar nicht erst davon an.«
    »Ich weiß, dass die Zwillinge sehr gut in der Lage sind, auf sich selbst aufzupassen.«
    Er schnaubte verächtlich. »Was zeigt, wie gut du Bescheid weißt.«
    »Ich hätte gedacht«, erwiderte

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