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Ein unmoralisches Angebot

Ein unmoralisches Angebot

Titel: Ein unmoralisches Angebot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Morgan
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solltest besser gehen, du bist hier
nicht erwünscht."
    Sie
drehte ihm einfach den Rücken zu und wandte sich an Amy. "Bilden
Sie sich bloß nicht ein, Sie seien etwas Besonderes. Er hat Sie
nur geheiratet, um sich an mir zu rächen."
    "Danielle,
wenn du dir die Schande ersparen willst, von den Wachen
hinausgeworfen zu werden, dann geh lieber sofort!"
    Selbst
diese Drohung vermochte sie nicht zu erschüttern. Ungerührt
legte sie ihm die Hand auf den Arm. "Ich verstehe deine Gefühle
so gut, Zakour", meinte sie gurrend. "Es muss schrecklich
frustrierend für dich sein, mich in deiner unmittelbaren Nähe
zu haben, mich aber nicht berühren zu dürfen. Aber das wird
sich jetzt ändern. In Paris habe ich nachgedacht und einige
wichtige Entscheidungen getroffen."
    "Deine
Pläne interessieren mich nicht." Verächtlich sah er
sie an, nahm ihre Hand von seinem Arm und ging in die
entgegengesetzte Ecke des Zeltes.
    "Zakour!"
Schmachtend sah sie ihn an und öffnete leicht die Lippen.
    "Danielle,
bitte geh!"
    "Ihretwegen?"
Sie zuckte gleichgültig die Schultern. "Es ist ein offenes
Geheimnis, dass du sie nicht aus Liebe geheiratet hast – wie
könntest du auch! Deine Befürchtung, ich könne
eifersüchtig sein, ist grundlos. Du bist ein Mann mit bestimmten
Bedürfnissen, und ich habe niemals erwartet, dass du wie ein
Mönch lebst. Glaubst du, ich wüsste nicht, weshalb du diese
Ehe eingegangen bist?"
    "Danielle
…"
    "Du
willst mich immer noch für meinen Fehler bestrafen."
Theatralisch rang sie die Hände, und in ihren Augen glänzten
plötzlich Tränen. "Mir ist klar, wie tief ich dich in
deinem Stolz getroffen habe. Doch die da", mit dem Kopf deutete
sie in Amys Richtung, "ist keine Lösung, wirklich nicht."
    Amy
wagte kaum zu atmen. Zakour hatte sie nicht aus Liebe geheiratet, das
war ihr von Anfang an klar gewesen, doch mit einer bestimmten Frau in
seinem Leben hatte sie nicht gerechnet. Plötzlich wurde ihr
übel.
    Die
ganze Zeit hatte Zakour ihr keinen einzigen Blick gegönnt. Das
wunderte sie auch nicht weiter, denn Danielle war eine faszinierende
Frau.
    "Du
hast deine Entscheidung getroffen, Danielle", erwiderte
Zakour kalt. "Jetzt treffe ich meine."
    "Natürlich.
Wie ich bereits sagte, verstehe ich dich", antwortete sie weich.
"Du hast deine Rache gehabt, Zakour, und der Weg für einen
Neubeginn ist offen." Sie drehte sich zu Amy um und musterte sie
spöttisch. "Die Kleine ist wirklich süß, aber so
ganz und gar nicht dein Typ."
    Zakour
kniff die Augen zusammen, und zum ersten Mal, seit Danielle das Zelt
betreten hatte, schenkte er Amy seine Aufmerksamkeit. Nachdenklich
betrachtete er sie, und die Anspannung schien von ihm abzufallen.
"Nein, mein Typ ist sie wirklich nicht", bestätigte er
und lächelte versonnen.
    Danielle
zuckte lässig die Schultern. "Dein Vater möchte uns
schon lange verheiratet sehen", stellte sie zufrieden fest.
"Nachdem du mich jetzt bestraft hast, können wir ihm diesen
Wunsch endlich erfüllen."
    Zakour
schien angestrengt zu überlegen. "Also gut. Wir kehren
sofort nach Kazban zurück", entschied er sich dann. "Ich
hätte schon längst handeln müssen, ich habe schon viel
zu lange gezögert."
    Danielle
lächelte siegesgewiss. "Wir sehen uns im Palast",
flötete sie, neigte graziös den Kopf und verließ das
Zelt.
    Amy
fühlte sich am Boden zerstört. Einer Frau wie Danielle
konnte sie nicht das Wasser reichen. Wenn Zakour sich für seine
Schwägerin entschied, war das nur verständlich –
besonders nach dem Desaster der vergangenen Nacht.
    "Zwischen
euch beiden scheint sich ja einiges abgespielt zu haben", meinte
Amy, um das peinliche Schweigen zu brechen, das nach Danielles
Verschwinden entstanden war.
    Zakour
entgegnete etwas auf Arabisch und schritt unruhig auf und ab. " Ich bin es gewesen, der sie vor zehn Jahren bei Hof eingeführt hat."
    Das
klang dunkel und tragisch, und Amys Zuversicht schwand noch mehr.
"Ich verstehe", sagte sie leise.
    "Das
ist mehr als unwahrscheinlich", entgegnete er und klatschte
ungeduldig in die Hände, um die Diener herbeizurufen. "Wir
brechen sofort nach Kazban auf."
    "Wie
du möchtest." Amy war ernüchtert. Doch was hatte sie
eigentlich erwartet? Romantische Flitterwochen?
    Zakour
liebte sie nicht, er verspürte noch nicht einmal Zuneigung für
sie, daraus hatte er nie einen Hehl gemacht. Es bestand also kein
Anlass, enttäuscht zu sein.
     
    Die
folgende Woche schien nur aus Empfängen und Festessen zu
bestehen. Jedes Mal war auch Danielle dabei,

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