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Ein unmoralisches Angebot

Ein unmoralisches Angebot

Titel: Ein unmoralisches Angebot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: NICOLA CORNICK
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Hände. Sie schaute ihm in die Augen und bemerkte starke Belustigung in ihnen. Ihr Herz machte einen Sprung.
    „In meiner Jugend hatte ich keinen Scharfblick“, gestand er bedauernd. „Und unsere Eltern haben dauernd versucht, uns zusammenzubringen. Ich glaube, sie wollten, dass wir heiraten. Es war nur zu natürlich, dass ich mich dagegen auflehnte! Welcher Junge von sechzehn Jahren will schon über die Ehe nachdenken, erst recht, wenn es um eine junge elfjährige Dame geht!“
    „Vielleicht waren unsere Eltern etwas fehlgeleitet.“
    „Ich glaube, ihr Wunsch war nur etwas verfrüht, Miss Sheridan!“
    Sarah war ärgerlich auf sich, weil sie dem Viscount die Möglichkeit gegeben hatte, mit ihr zu flirten. Sie hatte gedacht, sie könne sich mit ihm über unverfängliche Dinge unterhalten, doch er hatte das Thema in seinem Sinn genutzt! Er hatte wirklich eine Abfuhr verdient!
    „Noch mehr von Ihrem Unsinn, Sir!“, entgegnete sie aufgebracht. „Ich bin kein naives Mädchen mehr, das sich einfach so von Ihren Schmeicheleien betören lässt!“
    „Nein, das sind Sie tatsächlich nicht“, stimmte er fröhlich und mit sie reizendem Lächeln zu. „Ich habe vergessen, dass Sie schon so viele Jahre auf dem Buckel haben, Miss Sheridan! Mein guter Ruf ist bei Ihnen ganz sicher, nicht wahr?“
    Die Dreistigkeit verschlug ihr einen Moment lang die Sprache. Ehe sie die Gedanken jedoch ordnen konnte, um Lord Renshaw die verdiente Retourkutsche zu geben, klang die Musik aus.
    Er verneigte sich. „Vielleicht heben Sie mir später noch einen anderen Tanz auf, Miss Sheridan?“
    „Ich glaube nicht, dass das schicklich wäre, Sir!“, antwortete sie spitz. „Wie Sie soeben festgestellt haben, muss ich auf Ihren guten Ruf achten, und wenn ich zwei Mal mit Ihnen tanze, würde man das als unziemlich empfinden!“
    Sie sah Lord Renshaw lächeln und wusste, er hätte eine ähnliche Bemerkung gemacht, wäre Amelia nicht in diesem Moment erschienen. Die Cousine hatte einen sehr jungen Mann mitgebracht, dessen Blick hoffnungsvoll war.
    „Bitte, entschuldigen Sie die Störung, Renshaw“, sagte sie. „Aber Mr. Elliston glaubt, sein Bruder und Sie hätten in Portugal zusammen gedient, und er möchte gern etwas über ihn erfahren.“
    Guy verneigte sich. „Natürlich! Sie müssen Richards Bruder sein. Ich erinnere mit gut an ihn.“ Er wies zum Raum mit den Erfrischungen. „Wenn Sie wollen, können wir uns bei einem Glas Wein unterhalten.“
    Der junge Mr. Elliston sah nach diesem wohlwollenden Vorschlag ziemlich überwältigt aus. Amelia lächelte, ergriff Sarah am Arm und zog sie mit sich.
    „Renshaw ist sehr freundlich. Der arme Mr. Elliston ist sehr beunruhigt. Seine Familie hat seit fast sechs Monaten keine Nachricht von seinem Bruder!“ Prüfend schaute sie die Cousine an. „Fühlst du dich nicht wohl, mein Schatz? Dein Gesicht ist so gerötet! Ich hoffe, du hast dich nicht erkältet!“
    „Nein, das glaube ich nicht.“ Sarah war erstaunt, wie ruhig ihre Stimme geklungen hatte, obwohl sie sich innerlich so aus dem Gleichgewicht gebracht fühlte.
    „Renshaw scheint höchst charmant zu dir gewesen zu sein“, meinte Amelia in beiläufigem Ton, während sie die Cousine mit scharfem Blick betrachtete und deren sehr entzückend gerötete Wangen und leuchtenden Blick zur Kenntnis nahm. „Ich glaube, er will mit dir flirten, Sarah!“
    Dankbar nahm sie ein Glas Wein vom Tablett eines vorbeigehenden Dieners und leerte es zur Hälfte. Amelia schaute sie noch aufmerksamer an.
    „Was hast du, Sarah? Bist du sicher, dass du dich wohlfühlst?“
    Sie lachte und drückte ihr die Hand. „Ja, danke, ich fühle mich sehr gut. Ich glaube, du musst mein ungewohntes Benehmen auf den schlechten Einfluss zurückführen, den Lord Renshaw auf mich ausübt.“
    Amelia hätte die Augen nicht weiter aufreißen können. „Du lieber Himmel, Sarah! Wie amüsant! Du hast ihn doch nicht ermutigt?“
    „Eigentlich nicht, aber …“ Sarah hielt einen Moment inne. „Aber ich frage mich, ob ich Seine Lordschaft hinreichend entmutigt habe. Wie du gesagt hast, ist er so charmant, dass es mir schwerfällt, ihm zu widerstehen.“
    Amelia lachte. „Mach dir keine Sorgen, meine Liebe! Dich kann man kaum eine abgebrühte Kokette nennen, und er ist erfahren genug, um den Unterschied zwischen einer leichtlebigen Frau und einer respektablen alten Jungfer zu erkennen! Ich bin mehr darum besorgt, dass dein Herz keinen Knacks bekommt!“
    Sarah rümpfte die

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