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Ein unmoralisches Angebot

Ein unmoralisches Angebot

Titel: Ein unmoralisches Angebot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: NICOLA CORNICK
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steckten in den Leuchtern. Große, von roten Rosen überquellende Vasen bildeten den Mittelpunkt der Dekorationen.
    Die Rosen waren am Spätnachmittag eingetroffen und hatten unter den Hausmädchen zu viel aufgeregtem Gekicher und Gequietsche geführt. Die Angestellten hatten sich bemüht, genügend Behälter zu finden, in die sie all die Rosen stellen konnten. Ein Kärtchen war den Blumen nicht beigefügt gewesen, was zu viel Klatsch und Vermutungen geführt hatte. Nachdem die Hausmädchen jedoch verschwunden waren und Amelia davongerauscht war, um sich mit dem Essen zu befassen, hatte Chisholm sich Sarah mit einem winzigen, hübschen Sträußchen genähert, in dem ein Kärtchen steckte. Nur zwei Worte hatten darauf gestanden, in kühner, Sarah bisher nicht bekannter Handschrift niedergeschrieben. Doch sie hatte sofort gewusst, von wem das Angebinde stammte. „Buße? Renshaw.“
    Und jetzt trug sie eine der Rosenknospen an das Mieder des aquamarinfarbenen Kleides gesteckt und war bei dem Gedanken, Seine Lordschaft wiederzusehen, höchst aufgeregt.
    „Deine Dekorationen sehen sehr hübsch und patriotisch aus“, sagte sie in einem ruhigen Augenblick, nachdem einige Gäste gekommen waren und man auf die nächsten wartete. „Ich weiß, du wolltest das Geheimnis nicht früher preisgeben, aber jetzt wüsste ich gern, Milly, wie es dir gelungen ist, rot, weiß und blau auch bei den Gerichten beizubehalten.“
    „Oh, die mit Knoblauch und Tomaten zubereitete Forelle ist rot, und es gibt Waldschnepfe in Weißweinsoße“, antwortete Amelia lachend.
    „Und das Blau?“
    „Eiscreme mit Blaubeeren! Ich bin mir sicher, du hast keine Ahnung, wo ich sie um diese Jahreszeit herhabe!“
    „Guten Abend, Lady Fenton, Miss Sheridan! Ich bin so froh, dass Sie doch beschlossen haben, am Ball teilzunehmen, Madam!“
    Sarah drehte sich um und sah Viscount Renshaw sich galant verneigen. Sie war nicht sicher, ob sie sich darüber freuen solle, ihn zu sehen, oder nicht. Einerseits war er zum richtigen Zeitpunkt eingetroffen, um durch sein Erscheinen Amelia abzulenken, andererseits stand in seinen Augen ein eindeutig schalkhafter Ausdruck.
    Amelia riss die Augen auf. „Lord Renshaw! Guten Abend, Sir! Aber was haben Sie gemeint? Warum sollte Sarah nicht am Ball teilnehmen? Du weißt doch, Sarah, dass du seit einem Monat zugesagt hast!“
    Sarah warf dem Viscount einen drohenden Blick zu. „Ich habe keine Ahnung, was Seine Lordschaft gemeint haben könnte, Milly!“
    „Ich bitte um Entschuldigung.“ Guy warf ihr einen Unschuldsblick zu. „Ich muss Sie falsch verstanden haben, Madam. Habe ich Ihre Erlaubnis, Lady Fenton, Ihre Cousine zu entführen und mit ihr zu tanzen?“
    Abwägend schaute Amelia zwischen ihm und Sarah hin und her. „Sie haben meinen Segen, Renshaw. Ob Sarah jedoch einwilligen wird, ist eine andere Sache!“
    Guy ergriff Miss Sheridan am Arm. „Man spielt einen Walzer, und Sie haben mir einen Tanz versprochen.“
    Er schien ihr Schweigen als Zustimmung zu werten, ging mit ihr zur Tanzfläche und nahm eine Tanzhaltung ein, die bei einem Walzer durchaus angebracht war. Sarah war dennoch momentan sprachlos. Einen Moment lang berührten sich ihre Körper, ehe er sie, wie es sich gehörte, ein wenig von sich abhielt.
    Sie war eine gute Tänzerin, merkte jedoch, dass es eine ganz andere Erfahrung war, mit ihm Walzer zu tanzen als den Boulanger mit Mr. Tilbury. Es war enervierend, mit Lord Renshaw zu tanzen. Die Berührung seiner Hände fühlte sich wie eine Zärtlichkeit an. Sein Kopf war dicht zu ihrem geneigt, und als ihre Blicke sich trafen, konnte sie Bewunderung in seinen Augen sehen und aufflackernde Begierde, die zu verbergen er sich nicht die Mühe machte. Das verwirrte sie und verursachte ihr ein befremdliches, sinnliches Gefühl. Flüchtig schloss sie die Augen und war erschüttert über ihre Gefühle.
    „Sie tanzen wunderbar“, sagte Guy, nachdem man sich mehrmals schweigend im Kreis gedreht hatte. „Ich erinnere mich, dass Sie schon als Kind musikalisch waren. Sie pflegten sehr hübsch zu singen und zu spielen.“
    „Ich entsinne mich nicht, dass Sie in unserer Jugendzeit so begierig waren, mit mir zu tanzen“, erwiderte Sarah mit leichtem Lächeln und war, da ihre Gedanken alles andere als unverfänglich waren, froh über dieses harmlose Gesprächsthema. „Es gab einen Kinderball, bei dem Sie mich ziemlich verächtlich zurückgewiesen haben, Mylord!“
    Flüchtig verstärkte er den Druck seiner

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