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Ein unmoralisches Angebot

Ein unmoralisches Angebot

Titel: Ein unmoralisches Angebot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: NICOLA CORNICK
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Gesellschaft! Bis vor Kurzem habe ich geglaubt, sie hoffe, ich möge für eine Saison nach Bath reisen, aber wir hatten nicht genügend Geld. Ich vermute, Vater hat nicht klug investiert, und als Mama krank wurde, musste unser restliches Geld für Medikamente ausgegeben werden. Ich habe mich nicht beklagt, weil ich sicher war, dass die Dinge sich verbessern würden! Die Familie einer meiner Schulfreundinnen hat sich erboten, mir dabei zu helfen, eine Arbeit zu finden. Gouvernante oder Gesellschafterin wäre in Ordnung gewesen. Das hätte mich nicht gestört. Aber dann …“
    Olivia hielt inne und blickte ins Kaminfeuer. „Dann ist Lord Allardyce nach Blanchland gekommen. Ich habe ihn im Dorf getroffen. Er war ungemein aufmerksam zu mir. Er machte es sich zur Gewohnheit, uns aufzusuchen, und Mama war ganz aufgeregt. Ich glaube, sie dachte, ich könne einen Earl heiraten! Aber ich mag ihn nicht, und ich glaube auch nicht, dass seine Absichten ehrbar sind! Eines Tages besuchte er uns, als Mama nicht zu Hause war, und obwohl ich mich zunächst weigerte, ihn zu empfangen, bestand er darauf. Er fragte mich …“ Olivia schaute auf, fing Sarahs Blick auf, errötete und wandte die Augen ab. „Kurzum, er schlug mir vor, seine Mätresse zu werden. Er versprach mir jeden Komfort für ein bequemes Leben, aber zu welchem Preis! Glauben Sie mir … glaub mir, Tante Sarah, ich habe mich nicht einmal versucht gefühlt, sein Angebot anzunehmen!“
    „Ich glaube dir“, warf Sarah ehrlich ein. „Ich nehme jedoch an, dass er die Zurückweisung nicht so ohne Weiteres gelten ließ, nicht wahr?“
    „Nein! Er hat mich tagelang belästigt, bis ich kaum noch wagte, vor die Tür zu gehen! Und dann kam er eines Tages sehr triumphierend zu uns und hat uns erzählt, er habe unser Haus von Sir Ralph gepachtet und werde uns auf die Straße setzen, wenn ich nicht auf seine Forderungen einginge!“
    „Und was hast du dann getan, Olivia?“
    Miss Meredith setzte sich etwas straffer hin. „Nun, ich habe mich sofort hierher auf den Weg gemacht, um Lord Lebeter zu sprechen!“
    Einen Moment lang fragte sich Sarah, ob sie richtig gehört habe. Die plötzliche Erwähnung Lord Lebeters in diesem Zusammenhang brachte sie etwas aus der Fassung, bis sie daran dachte, dass bei einer so jungen und so hübschen Dame wie ihrer Nichte bestimmt nicht nur ein Bösewicht in der Nähe war, sondern auch ein Verehrer. Jetzt war wahrscheinlich auch Lord Lebeters überraschendes Erscheinen im Turm erklärt. Auch er musste das Gerücht vernommen haben, Olivia würde dort sein, und war hingeeilt, um sie zu finden.
    „Du kennst ihn also?“, erkundigte Sarah sich vorsichtig.
    „Oh ja!“ Vorher hatte Olivia die Augen gesenkt gehabt, doch nun strahlten sie. „Er ist der Bruder einer meiner Schulfreundinnen. Ich habe ihn bei ihr zu Hause kennengelernt. Als meine Lebensumstände sich dann änderten, glaubte ich nicht, ihn je wiederzusehen. Stell dir meine Gefühle vor, als ich ihn eines Tages durch Blanchland reiten sah!“
    Sarah zog die Augenbrauen hoch. Angesichts dieses schwärmerischen Glücks kam sie sich plötzlich wie die alte Tante vor.
    „Natürlich war ich ein bisschen niedergeschlagen bei dem Gedanken, dass er hier wohnt“, fuhr Olivia errötend fort, „denn Sir Ralphs Gesellschaften haben einen so schockierenden Ruf! Aber er ist wirklich der perfekte Gentleman, sodass ich nicht glauben kann …“
    „Als du in Schwierigkeiten geraten bist, hast du dich natürlich an ihn gewandt.“
    „Oh ja! Das Schreckliche war jedoch, dass er genau an diesem Vormittag jemanden in Devon besuchte, und als ich mich dem Haus näherte, lief mir Lord Allardyce über den Weg! Ich hatte solche Angst davor, was er tun könne, dass ich weggelaufen bin. Und so hat Tom mich gefunden. Den Rest kennst du!“
    Die rasante Wiedergabe der Ereignisse, die zu Olivias Verschwinden geführt hatten, ließ Sarah etwas verwirrt zurück. „Es tut mir leid, wenn ich schwer von Begriff wirken sollte, aber wenn du mir einige Punkte erklären würdest …“
    „Oh, natürlich!“, sagte Olivia bereitwillig. „Was möchtest du noch wissen?“
    „Nun, zuerst, warum du Mr. Churchward geschrieben hast.“
    „Oh, Mama hat das vorgeschlagen, nachdem Lord Allardyce angefangen hatte, mir nachzustellen! Aber ich hatte daran gedacht, mich zuerst an Lord Lebeter zu wenden!“
    „Natürlich. Und als du vor Lord Allardyce weggelaufen bist, hat Tom dir geholfen …“
    „Ja, denn er fand mich, als

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