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Ein unsittliches Angebot (German Edition)

Ein unsittliches Angebot (German Edition)

Titel: Ein unsittliches Angebot (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecilia Grant
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Hände die Säume des Morgenmantels empor, zogen sie zurück über ihre Schultern und entblößten ihren Körper seinem Blick. Einen kurzen Moment stockte das Kleidungsstück, als es ihre Ellbogen erreicht hatte, dann ließ sie es vollends zu Boden gleiten und ging auf ihn zu.
    Himmel und Hölle. Alles andere im Raum verschwamm, bis nur noch ihr Anblick blieb. Er hatte sie schon vorher nackt gesehen – nein, das hatte er nicht. Er hatte sie noch nie nackt gesehen. Nicht so. Vage wurde ihm bewusst, dass sie gerade etwas versuchte – dass sie genau das tat, was er sie gebeten hatte, nicht zu tun – und als sein Mund trocken wurde und er eine Gänsehaut bekam, wurde ihm klar, wie völlig hohl seine Worte gewesen waren.
    Sie bewegte sich bewusst und mit einer quälenden Langsamkeit, die die Szene wie unter Wasser wirken ließ oder wie in einem Traum. Den Kopf hielt sie hoch erhoben und die Schultern zurückgezogen. Er hob den Blick, bis er den ihren traf, und sah einen fiebrigen Ausdruck in ihren Augen wie bei einer französischen Adligen, die ihr Bestes tat, auf dem Weg zur Guillotine nicht die Fassung zu verlieren.
    Halt! Du musst das nicht tun. Irgendwo zwischen seinem Gehirn und seiner Zunge verflüchtigten sich die Worte. Er konnte sich in aller Klarheit vorstellen, wie er den Raum durchschritt, den abgelegten Morgenmantel aufhob und ihn ihr sanft und beruhigend um die Schultern legte, doch mehr als es sich vorzustellen, brachte er nicht fertig. Auch gut. In letzter Zeit hatten freundliche und fürsorgliche Anwandlungen ihm ja auch herzlich wenig gebracht.
    Und Angst hin oder her, sie kam, und er beschwor sie stumm, weiterzugehen. Sie schaffen das, Mrs Russell! Nur noch vier Schritte, noch drei … Er könnte ihr natürlich helfen. Ihr entgegenkommen, die Distanz verringern. Doch es schien ihm wichtig, dass sie zu Ende brachte, was sie angefangen hatte.
    Noch zwei Schritte … noch einer … Seine rechte Hand hob sich wie von selbst und legte sich um ihre Brust, als sie ihn erreichte. Die Brustwarze fühlte sich weich an in seinem Handschuh, wie immer, aber egal! Sie hatte das geplant. Sie hatte darüber nachgedacht, was er mögen würde. Sie hatte vermutlich überlegt, welcher Morgenmantel ihm am besten gefallen würde, und ihn dann sofort abgelegt, weil sie wusste, dass ihm das noch besser gefallen musste. Sie hatte Angst gehabt und trotzdem weitergemacht. Mit dieser Art von Versuchen konnte ein Mann leben. Er konnte eine ganze Menge davon vertragen.
    Sie hatte keine Ahnung, was sie als Nächstes tun sollte, das spürte er, also ließ er seine andere Hand um ihre Taille gleiten und zog sie an sich. Sie entspannte sich in seinem Schutz; die Anspannung, die sie so eingeschnürt hatte, wich aus ihrem Körper, und sie fühlte sich … Sie fühlte sich einfach großartig an. Nackt, wo er bekleidet war. Ihre Schenkel an seinen Hosen. Ihre Brust an seinem Rock . Ihr Busen passte perfekt in seine Handfläche. Keiner von beiden hatte gesprochen, seit er eingetreten war, doch plötzlich hatte er etwas Wichtiges zu sagen.
    »Ich schaffe es nicht mehr bis ins Schlafzimmer. Macht Ihnen der Boden sehr viel aus?«
    Sie schüttelte den Kopf, und er zog sie auf den Teppich, eine Hand bereits mit den Hosenknöpfen befasst. Einen Augenblick lang wirkte sie verwundbar wie ein Schmetterling, wie sie so unter ihm lag, die Augen aufgerissen, unsicher, entblößt. Ihre nackten Zehen berührten seine Stiefel, und dann war er in ihr, und die geöffneten Knöpfe hinterließen mit jedem Stoß Druckstellen auf ihrer Haut. Auf dem Rücken würde sie auch welche bekommen, vom Teppich – er sollte das verhindern, er sollte ein bisschen aufpassen, sie vielleicht ein wenig anheben, nur so viel, dass – doch sie schob die Hände unter seinen Frack , gab sich wieder Mühe , und – oh Gott! – hob dann die Beine und verschränkte sie um seine Hüfte. Und damit war es um ihn geschehen. Er ergriff ihre Schultern und ließ sich gehen, hart und schnell. Fast erwartete er einen Aufschrei des Protests, doch sie ergriff sein Hemd, grub ihre Hände in den Stoff und verschränkte die Beine noch enger. Ja. Nimm ihn. Nimm alles. Weise mich nicht zurück. Nimm alles bis zum allerletzten schmutzigen Tropfen. Wieder und wieder verfiel er in einen Taumel von Lust, Scham und glückseliger Erleichterung. Sie wies ihn nicht ab. Sie wich nicht zurück. Sie klammerte sich fest an sein Hemd und blieb bei ihm, während er ihr alles gab, alles, was er zu geben

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