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Ein unverschaemt charmanter Getleman

Titel: Ein unverschaemt charmanter Getleman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loretta Chase
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Gordy.“
    „Das hat sie. Meine Schwester hat mich ebenfalls gewarnt. Sie meinte, dass diese Dame gefährlich sei. Wer hätte sich wohl träumen lassen, dass Henrietta sich jemals eine Untertreibung zuschulden kommen ließe?“
    „Ich bin ehrlich gesagt überrascht, dass wir noch so glimpflich davongekommen sind“, bekannte Car.
    „Ist das dein Ernst? Aber sie hätte uns fast eine vernichtende Niederlage beigebracht. Wenn du nicht eingeschritten wärst ...“ Gordmor verstummte. Er vermochte kaum daran zu denken, ohne sogleich von einem Zittern überkommen zu werden: Alles - alles! - hatte kurz vor der Zerstörung - der völligen Zerstörung - gestanden. All sein umsichtiges Knausern und Horten und Planen. Und all das Geld und all die Hoffnungen von Car: Der gute Mann hatte sich doch wahrlich mit dem letzten Rest seines Unterhaltes an den Spieltisch gesetzt und den Gewinn dann Gordmor überlassen, damit dieser ihn in ihre „Unternehmung“ investiere.
    Wäre Car nicht aufgestanden und hätte eine beeindruckende Nachahmung Lord Hargates in beredter und bezwingender Bestform gegeben, würde der Rotschopf mit dem unaussprechlich fürchterlichen Hut sie ruiniert haben.
    „Gefährlich“ war eine in der Tat lächerliche Untertreibung. Die Frau war des Teufels. Da Car ihr aber offensichtlich nicht Einhalt gebieten konnte, war es nun an seinem Freund, des Problems Herr zu werden.
    Bis die beiden Männer das Old Bath Hotel verließen, waren alle anderen Teilnehmer der Versammlung längst gegangen. Der Vorplatz, der während der Urlaubssaison vor Spaziergängern und Schaulustigen nur so wimmelte, lag verlassen da.
    Als sie jedoch hinaus auf die Promenade traten, kam ein adrett gekleideter Bursche auf sie zugeeilt, den Alistair als einen von Gordmors Gesandten erkannte.
    Einige solcher Gesandten waren Seiner Lordschaft nach Derbyshire gefolgt und hatten ein wenig von dessen Geld unter die Landbevölkerung gebracht, um diese für sein Vorhaben einzunehmen. So vorzugehen war keineswegs ungewöhnlich. Derlei Dinge fanden auch vor Wahlen statt und ganz gewiss überall dort, wo der Bau eines Kanals erwogen wurde. Alistair hegte nicht den geringsten Zweifel daran, dass Mirabels Mittelsmänner genau dasselbe getan hatten.
    Gordmor hatte seine Leute auch angewiesen, Augen und Ohren offen zu halten. Folglich kam nun dieser Bursche herbeigeeilt, um Seine Lordschaft davon in Kenntnis zu setzen, dass Miss Oldridge und Mrs. Entwhistle nach London aufgebrochen seien.
    „London?“, rief Gordy aus. „Jetzt schon?“
    „Sie hatten eine fertig bepackte Reisekutsche bereitstehen, Sir“, gab der Gesandte Auskunft - bei dem es sich übrigens um Jackson handelte. „Ich habe mir sagen lassen, dass die beiden Damen unter den Ersten waren, die am Ende der Versammlung den Saal verlassen haben, und kaum eine Viertelstunde später saßen sie in der Kutsche und waren auf und davon. Sowie ich davon erfahren hatte, kam ich zurück, um Ihnen davon zu berichten.“
    Alistair wartete den Rest des Berichts nicht ab, sondern lief mit weit ausholenden Schritten die Promenade hinunter, bis er einen guten Blick über die Parade hatte. Heute war die Straße sehr belebt, viele Fußgänger, Wagen und Gespanne waren unterwegs. Diesen schenkte er jedoch kaum Beachtung. Er blickte lange in die Richtung, in die Mirabel verschwunden war, und versuchte zu verstehen.
    Sie hatte ihm einen vernichtenden Schlag versetzt. Sie hätte ihn fast ruiniert. Und dennoch ... und doch ...
    „Sie wusste es“, murmelte er. „Sie wusste, dass wir gewinnen würden.“ Warum sonst sollte sie sich eine reisefertige Kutsche bereitgestellt haben und unverzüglich nach London aufgebrochen sein?
    Kurz darauf vernahm er Gordys Stimme hinter sich: „Mir scheint, die Dame lässt uns nicht einmal Zeit, wieder ein wenig zu Atem zu kommen."
    „Sie hatte versprochen, uns gegenüber keine Gnade walten zu lassen“, meinte Alistair.
    „Und so ist es, wie wir jetzt sehen. Ich habe sie völlig unterschätzt, sonst hätte ich meinen Wagen gleichfalls bereitstellen lassen“, erwiderte Gordy. „Wir können das Risiko nicht eingehen, ihr auch nur eine einzige Minute zu schenken. Sie hat einflussreiche Freunde in London. Bedenke nur, dass die Schwester ihres Vater die Gattin Lord Sherfields ist, auf den sie keinen geringen Einfluss haben soll.“
    Alistair wandte sich zu seinem Freund um. „Sherfield? Tante Clothilde ist Lady Sherfield?“ Countess Sherfield war eine der besten Freundinnen

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