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Ein unwiderstehliches Angebot: Roman (German Edition)

Ein unwiderstehliches Angebot: Roman (German Edition)

Titel: Ein unwiderstehliches Angebot: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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seine Fürsorge, Zuwendung und Aufmerksamkeit … Das sinnliche Funkeln seiner Augen und seine Hand, die besitzergreifend auf ihrer Taille ruhte …
    Als Charles bei seinem Besuch andeutete, Lucien habe sich möglicherweise bereits früher für sie interessiert, hatte sie das nicht so recht glauben können. Ein so weltgewandter Mann wie er, der jede Frau haben konnte, verliebte sich doch nicht in die Kinderfreundin seines kleinen Bruders! Langsam jedoch erschien es ihr gar nicht mehr so abwegig.
    O ja, es hätte alles so schön sein können. Nach der trostlosen Warterei der vergangenen Jahre war es ihr in den letzten Wochen vergönnt gewesen, einen kurzen Blick ins Paradies zu werfen und sich eine glückliche Zukunft an seiner Seite auszumalen.
    Und jetzt sollte das alles vorbei sein?
    Sie erhob sich steif, hielt es nicht einen Moment länger in der Gegenwart der Eltern aus und verließ ohne ein Wort das Frühstückszimmer, um in den Garten hinauszugehen. Dort fand sie eine Weile später Lord Damien Northfield.
    »Vivian?«
    Er kam mit dem für ihn typischen, leicht hinkenden Gang, der von einer Kriegsverletzung rührte, zu der Steinbank, auf der sie saß, und schaute sie amüsiert an. »Ihr seid genau dort, wo Lily Euch vermutet hat. Sie macht sich wirklich Sorgen und hat mich gebeten herzukommen. Obwohl der Krieg längst vorbei ist, befolge ich immer noch Befehle. Nur dass der General, dem ich jetzt gehorche, um einiges hübscher ist.«
    Wie lieb von Lily, so prompt zu reagieren. Vivian hatte sie bald nach Luciens Verschwinden gefragt, ob ihr Mann wohl helfen könne.
    Sie schaute ihn mit einem verzagten Lächeln an. »Ich kann nicht glauben, dass meine Mutter Euch nicht nach draußen gefolgt ist.«
    »Ich bin recht geübt darin, wohlmeinende Mütter zu entmutigen.«
    Unwillkürlich musste sie trotz ihres Elends lachen. »Das müsst Ihr sein, wenn es Euch sogar bei meiner Mutter gelungen ist.«
    »Sagen wir einfach, wie’s ist: Ich habe den Garten auf eher unkonventionelle Weise betreten und gedenke ihn auf dem gleichen Weg wieder zu verlassen.«
    Mit den dunklen Haaren und der sportlichen Figur ähnelte Damien Northfield ein wenig Lucien. Sie wusste aber, dass ihre Freundin ihn nicht allein wegen seiner körperlichen Vorzüge liebte, sondern zugleich wegen seines scharfen Blickes, seiner Intelligenz und seines freundlichen Wesens.
    Ohne lange herumzureden, kam er zur Sache. »Stockton ist also verschwunden. Und es sieht nicht danach aus, als handele es sich um ein freiwilliges Fernbleiben. Immerhin hätte er heute heiraten sollen. Und wenn ein Mann auch nur einen Funken Verstand besitzt, würde er spätestens an diesem Tag rechtzeitig erscheinen. Sofern er kann. Nein, ich bin ganz Eurer Meinung, dass etwas anderes dahintersteckt. Habt Ihr eine Vermutung?«
    »Nein, nur dass es sich um etwas Schreckliches handelt.«
    »Zum Beispiel?«
    Die Tatsache, dass Damien Northfield sie erst gar nicht zu beruhigen versuchte, ließ ihre Kehle noch enger werden. Und sie spürte, wie ihre Augen zu brennen begannen.
    »Ich bin mir nicht sicher«, sagte sie zögernd.
    »Gibt es Feinde?«
    »Keine, von denen er mir erzählt hätte.«
    »Alle Männer haben welche.« Northfield betrachtete seine Stiefelspitzen. »Es kann nicht um das Erbe gehen, das schließe ich gleich aus. Charles wäre nie zu einer Schurkerei fähig.«
    Mit so einem Gedanken hatte sie nicht einmal im Entferntesten gespielt. Auch niemand sonst. »Natürlich nicht«, erwiderte sie rasch. »Diese Überlegung könnt Ihr gleich ausschließen.«
    Er hob eine Braue. »Ich stimme Euch in diesem Fall zu … Ansonsten haben Brüder schon wegen weniger gestritten.«
    »Charles ist ebenso außer sich vor Sorge wie ich. Überdies kenne ich ihn bereits mein Leben lang und weiß, dass er so etwas nie tun könnte. Er ist außerdem heilfroh, nicht der nächste Duke werden zu müssen.«
    »Das habe ich mit ihm gemeinsam«, sagte ihr Besucher lächelnd.
    »Ja, das denke ich mir.« Northfields Bruder war der Duke of Rolthven, und eine ganze Weile galt Damien als möglicher Nachfolger. Bis der Bruder endlich heiratete und einen Sohn bekam … zu Damiens großer Erleichterung, wie Vivian von Lily wusste.
    »Da wir Charles also ausschließen können«, sagte er und blickte sie forschend an, »müssen wir weiter überlegen. Könnt Ihr Euch jemanden denken … egal wie unwahrscheinlich es im ersten Moment klingt … der von dieser Situation profitiert? Oder von der Verschiebung Eurer

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