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Ein unwiderstehliches Angebot: Roman (German Edition)

Ein unwiderstehliches Angebot: Roman (German Edition)

Titel: Ein unwiderstehliches Angebot: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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dieser Mann mit sich reden ließ, tat er kühl und geschäftsmäßig.
    »Nun, da dieses Missverständnis jetzt geklärt ist, sollte doch nichts dagegensprechen, dass ich mich wieder auf den Weg mache.«
    Statt zu antworten, blickte Artemis oder wie immer er heißen mochte zu Madison herüber. »Deine Ungeschicklichkeit bereitet uns nur Ärger.«
    »Ich bitte vielmals um Entschuldigung.« Madison verneigte sich mit einem gequälten Gesichtsausdruck.
    »Es ist mir egal, was du mit ihm machst. Hauptsache, es geschieht diskret und ist endgültig.«
    Diskret klang nicht beruhigend, endgültig schon gar nicht. Die schienen ihn nicht gehen lassen zu wollen, aber der Gedanke an Vivian verhinderte, dass er aufgab. »Lasst mich einfach gehen«, drängte er. »Ich mache mich sofort auf den Weg zurück nach England.«
    Um jeden Preis wollte und musste er zurück. Zur Not schwimmend, dachte er.
    Nach Hause, zu ihr.
    Vivian.
    Warum hatte er ihr nicht seine Liebe gestanden? Sein Herz vor ihr ausgebreitet und seine Seele? Warum nicht? Das wäre das Mindeste gewesen, was sie verdiente.
    Nein, sie verdiente mehr.
    Hoffentlich bekam er eine zweite Chance.
    »Euch gehen lassen, damit Ihr Northfield warnen könnt?« Artemis schüttelte den Kopf. Das unangenehme Lächeln, das seinen Mund umspielte, erinnerte an einen Hai, der seine nächste Mahlzeit im Wasser umkreist. »Das wäre nicht besonders klug, denkt Ihr nicht auch? Schließlich habt Ihr gerade zugegeben, mit ihm gut bekannt zu sein. Zwar bedaure ich diesen Irrtum, aber er lässt sich leider Gottes nicht wiedergutmachen.«
    »Sie werden doch wohl keinen Mann ermorden, weil Sie selbst einen Fehler begangen haben, Sir?«
    »Ich habe schon aus nichtigeren Gründen getötet, Mylord.«
    Lucien glaubte ihm aufs Wort und begriff, dass er nicht als freier Mann durch diese Tür spazieren würde. Er schaute sich im Zimmer um, und der kostbare Perserteppich und die Gemälde sagten ihm, dass er sich ebenfalls nicht freikaufen konnte.
    »Offensichtlich brauchen Sie kein Geld. Sonst hätte ich es mit Bestechung versucht. Zeitverschwendung, nehme ich an.«
    »Nein, Geld brauche ich wahrlich nicht.« Der Mann, der sich Artemis nannte, lehnte sich amüsiert zurück. »Der Krieg hat mich reich gemacht. Der Kaiser war recht großzügig, als ich in seinen Diensten stand.«
    Ein Kriegsgewinnler also, der bestimmt nicht aus Vaterlandsliebe gehandelt hatte, denn Artemis war zweifelsfrei Engländer und kein Franzose.
    »Sie sind ein Verräter«, stellte er lapidar fest.
    »Ich sehe es lieber so, dass ich auf eigene Rechnung arbeite. Weder für die eine noch für die andere Seite.«
    »Wie passend«, antwortete Lucien und versuchte Zeit zu gewinnen. Vielleicht kam ihm ja noch eine rettende Idee. »Sie behaupten, keinem verpflichtet zu sein … Aber ist es nicht vielmehr so, dass Ihnen einfach der Mut fehlt, sich offen zu einer Seite zu bekennen? Da mein Schicksal ohnehin besiegelt zu sein scheint, können Sie mir ruhig sagen, was Northfield Ihnen angetan hat.«
    »Wir haben uns nie persönlich gegenübergestanden. Wollen wir es dabei belassen?«
    »Das ist keine Antwort.«
    »Ich schulde Euch auch keine.«
    »Sie haben mein Leben in den Grundfesten erschüttert … insofern schulden Sie mir durchaus etwas.«
    Die haselnussbraunen Augen musterten ihn leidenschaftslos und prüfend, bevor er sich abwandte. »Madison.«
    Diese geringschätzige Behandlung, als sei er nichts anderes als ein lästiges Insekt, fachte Luciens Wut noch einmal an, erfüllte ihn unversehens mit neuer Kraft.
    Das Fenster stand offen und bot einen spektakulären Blick auf eine Bucht. Warmes Sonnenlicht strömte herein, der Ozean rauschte, Salzgeruch lag in der Luft. Die Freiheit war nur vier oder fünf Schritte entfernt … Er hatte keine Ahnung, was ihn unterhalb des Fensters erwartete, doch was ihm in diesem Raum blühte, das wusste er.
    Der Tod.
    Sechs Schritte, stellte er fest, als er loslief. Und dann ein komplettes Stockwerk nach unten, denn das Haus war seiner Einschätzung nach an einen Hang gebaut. Nur wenige Zentimeter neben der mit Steinplatten belegten Terrasse landete er im Sand. Er rollte sich ab, kämpfte sich keuchend auf die Füße … vor ihm lag der Strand.
    Nur noch wenige Meter. Hoffentlich schaffte er es bis dorthin! Jemand rief vom Haus aus nach ihm, und eine vorbeizischende Kugel streifte seine Schulter. Es fühlte sich an, als habe ihn jemand mit einem glühenden Schürhaken berührt.
    Blind rannte er zum

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