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Ein unwiderstehliches Angebot: Roman (German Edition)

Ein unwiderstehliches Angebot: Roman (German Edition)

Titel: Ein unwiderstehliches Angebot: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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ersten Moment entsetzt. Ich fand ihn charmant, gut aussehend sowieso, doch ich zweifelte an seinen Beweggründen. Sobald wir allerdings mehr Zeit miteinander verbrachten, begann ich … Nun, ich begann, seine Gesellschaft sehr zu genießen.«
    »Das ist offensichtlich«, konnte er sich nicht verkneifen zu sagen.
    Sie klang sehr ruhig. »Was ist nur mit ihm passiert, Charles?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Wenn es zwei Menschen auf der Welt gibt, die es wissen sollten, dann wir beide.«
    »Ja, da hast du recht.« Seine Stimme klang müde … Er war es so leid.
    »Du bist noch nicht so weit, nicht wahr? Nicht für so viel Verantwortung.«
    Ihr konnte er sich anvertrauen. »Nein.«
    Vivian lächelte ihn an, obwohl ihre Lippen zitterten. »Sei versichert, dass niemand dich im Stich lassen will. Aber vielleicht verstehst du jetzt, warum ich unter allen Umständen aufs Land will.«
    »Ich finde deinen Vorschlag von vorhin eigentlich gar nicht so schlecht. Wenn du gerne eine Gefährtin hättest, wird Louisa dich bestimmt mit Freuden begleiten.«
    Seine Frau stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn.
    »Dein Vater macht mir Angst«, flüsterte sie an seinen Lippen. »Noch schrecklicher finde ich allerdings die Vorstellung, ins Rampenlicht gezerrt zu werden, weil ich möglicherweise die nächste Duchess of Sanford werde. Trotzdem ist mir unwohl dabei, dich so einsam in London zurückzulassen.«
    Seine Hände umfassten ihre Taille, und sein Blick brannte sich tief in ihre Seele. »Ich hätte dich lieber an meiner Seite, aber im Augenblick ist es besser so.«
    »Du darfst nicht denken, dass ich unglücklich bin. Es ist bloß ein schlechter Moment, als ein Niemand in eurer Welt aufzutauchen. Jetzt, wo sich aller Augen auf deine Familie richten.«
    »Unsere Familie, Liebes. Ich weiß, du denkst, es sei wichtig, dass du jedes protokollarische Detail kennst. Doch ganz so schlimm ist es nicht.«
    Sie liebte sein Lächeln, das ebenso zu einem Verführer wie zu einem netten Jungen passte, und berührte mit den Fingerspitzen seinen Mund. »Ist es wohl.«
    Seine Hände ruhten leicht auf ihren Schultern. »Ich glaube, Vivian wird dich brauchen.«
    Sie wurde gebraucht?Das war ja etwas ganz Neues. Bislang hieß es immer, Vivian werde ihr helfen, und jetzt war es genau andersherum?
    »Warum?« Louisas Stimme drückte deutlich Verwirrung aus.
    »Geh einfach mit ihr und meinem Vater aufs Land, dann wirst du es schon merken.«
    Diese ausweichende Antwort klärte nichts, sondern machte das Ganze bloß geheimnisvoller. »Gibt es denn einen bestimmten Grund, warum du uns nicht begleiten kannst?«
    »Da könnte ich dir eine Vielzahl nennen. Allen voran, dass ich hier den Kontakt zu den Behörden halten will und mich außerdem mit Geschäftspartnern meines Vaters treffen muss. Da bliebe wenig Zeit für dich. Begleite die beiden und halte mich auf dem Laufenden. Es wäre für mich ein Trost zu wissen, dass jemand bei ihnen ist, dem ich vertrauen kann.«
    »Dein Vater und Vivian würden dich nie belügen.«
    »Nein, aber vielleicht die Wahrheit beschönigen, um es mir nicht unnötig schwer zu machen. Letztlich trauen sie mir beide die neue Aufgabe nicht zu. Und das, muss ich ehrlich zugeben, kratzt ein bisschen an meinem Stolz.«
    Sie verstand seine Bedenken. Er war wie alle anderen davon ausgegangen, dass Lucien die Verantwortung übernehmen würde, doch jetzt, nachdem die Situation sich verändert hatte, wollte er ernst genommen werden.
    »Werde ich den Unterschied zwischen einem Getreidehalm und Unkraut lernen müssen?«, fragte sie scherzhaft und erwähnte nicht, dass sie den als Dorfkind kannte. Wenn sie ehrlich war, freute sie sich darüber, London den Rücken kehren zu können. Das Herrenhaus des Dukes war zwar nicht wirklich ihr Zuhause, lag aber zumindest in der Gegend, wo sie aufgewachsen war. Louisa sehnte sich nach den grünen Weiden und nach der frischen Luft.
    Nur Charles würde ihr fehlen.
    »Ich werde nicht lange ohne dich hierbleiben.« Er umarmte sie, und seine Hände streichelten zärtlich ihre Schultern. »Gott steh mir bei, Lou. Ich schicke dich wahrhaftig nicht leichten Herzens weg. Mein Vater könnte dich brauchen und Vivian auch.«
    »Warum sollte sie?«
    »Es ist einfach gut möglich«, unterbrach er sie und küsste sie zum Abschied.

Kapitel 21
    Nach einem kräftigen Regenguss war die Luft wie frisch gewaschen. So sauber, so leicht. Vivian atmete tief ein. Für sie war der Geruch feuchter Erde belebender als jedes

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