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Ein Vampir für alle Fälle

Ein Vampir für alle Fälle

Titel: Ein Vampir für alle Fälle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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fühlen sich manchmal nicht wohl in ihrer Gegenwart«, schaltete Sam sich ganz unvermutet ein. »Weil Sookie ihre Gedanken lesen kann.«
    »Und du, Gestaltwandler?«
    »Ich finde Sookie großartig«, sagte Sam. Und ich war mir sehr sicher, dass er das völlig ernst meinte.
    Schon stand ich aufrechter da. Stolz durchflutete mich. Und im Überschwang der warmherzigen Gefühle hätte ich meinem Urgroßvater fast von meinem großen Problem erzählt, das ich heute entdeckt hatte - nur um zu beweisen, dass auch ich anderen Vertrauen schenkte. Aber dann beschlich mich das ungute Gefühl, dass seine Maßnahmen gegen die Sandra-Tanya-Achse der Bösen Weiber den beiden einen grausigen Tod bescheren würden. Meine Quasi-Cousine Claudine mochte ja ein Engel werden wollen, in meinen Augen ein Wesen von christlicher Güte, doch Niall Brigant hatte definitiv völlig andere moralische Maßstäbe. Sie ließen sich vermutlich eher so zusammenfassen: »Ich nehm' dir schon mal Aug' und Zahn, sonst bricht sich dein Zorn zu gewalttätig Bahn.« Okay, vielleicht ohne die Rechtfertigung als Präventivschlag, aber die Richtung stimmt.
    »Ich kann also gar nichts für dich tun?« Niall klang traurig, fast ein wenig wehklagend.
    »Du könntest mich mal zu Hause besuchen kommen, wenn du Zeit hast. Das wäre wirklich schön. Ich würde dir auch ein Abendessen kochen. Wenn du möchtest?« Es war mir ein wenig peinlich, ihm etwas anzubieten, das er vielleicht gar nicht schätzte.
    Mit glühenden Augen sah er mich an. Ich konnte seine Miene nicht entziffern, und auch wenn er die Gestalt eines Menschen hatte, so war er doch keiner. Er blieb mir ein Rätsel. Hatte ihn mein Vorschlag verärgert, gelangweilt oder sogar abgestoßen?
    Schließlich sagte Niall: »Ja, das tue ich. Ich werde dir natürlich vorher Bescheid geben. Und falls du mich in der Zwischenzeit irgendwie brauchst, ruf die Nummer an. Lass dich von niemandem davon abbringen, wenn du meinst, es könnte dir helfen. Ich werde mit Eric reden. Er war mir in der Vergangenheit nützlich, doch er darf meine Worte nicht im Nachhinein anzweifeln.«
    »Weiß er schon lange, dass ich mit dir verwandt bin?« Ich hielt die Luft an, als ich auf Antwort wartete.
    Niall hatte sich schon zum Gehen gewandt. Jetzt drehte er sich noch einmal halb um, so dass ich sein Gesicht im Profil sah. »Nein. Dazu hätte ich ihn besser kennenlernen müssen. Ich habe es ihm erst vor unserem Treffen gesagt. Er hat mir nur unter der Bedingung geholfen, dass ich ihm den Grund dafür nenne.«
    Und dann war er verschwunden. Als wäre er durch eine Tür gegangen, die wir nicht sehen konnten - und soweit ich weiß, hatte er genau das auch getan.
    »Okay«, sagte Sam nach einem sehr langen Augenblick. »Okay, das war wirklich ... andersartig.«
    »Kommst du mit all dem klar?« Ich wies mit der Hand auf die Stelle, wo Niall gestanden hatte. Vermutlich gestanden hatte, besser gesagt. Denn vielleicht war das, was wir da gesehen hatten, ja nur eine Astralprojektion oder so was gewesen.
    »Darauf kommt's nicht an. Du musst damit klarkommen«, erwiderte Sam.
    »Ich möchte ihn so gern in mein Herz schließen«, sagte ich. »Er ist so wunderschön und scheint sich so viele Sorgen um mich zu machen, aber er ist auch richtig, richtig...«
    »Unheimlich«, beendete Sam meinen Satz.
    »Ja.«
    »Und er hat sich über Eric an dich gewandt?«
    Weil mein Urgroßvater anscheinend nichts dagegen hatte, dass Sam von ihm wusste, erzählte ich Sam von meinem ersten Treffen mit Niall.
    »Hmmm. Nun, ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Vampire und Elfen verkehren nicht miteinander, weil Vampire die Tendenz haben, Elfen zu verschlingen.«
    »Niall kann seinen Geruch unterdrücken«, erklärte ich stolz.
    Sam schien wie erschlagen von all den Informationen. »Noch etwas, wovon ich nie gehört habe. Ich hoffe, Jason weiß nichts davon.«
    »Oh Gott, nein.«
    »Du weißt, dass er eifersüchtig werden würde und total sauer wäre auf dich.«
    »Weil ich Niall schon kenne und er nicht?«
    »Genau. Der Neid würde Jason zerfressen.«
    »Ich weiß, Jason ist nicht gerade der großzügigste Mensch auf Erden«, begann ich, wurde aber von Sams verächtlichem Schnauben unterbrochen. »Okay, er ist ein Egoist. Aber er ist immer noch mein Bruder, ich muss zu ihm halten. Es wäre sicher besser, ihm nie von Niall zu erzählen. Andererseits, Niall hatte offenbar auch kein Problem damit, sich dir zu zeigen, obwohl er eigentlich wollte, dass unsere

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