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Ein Vampir für alle Fälle

Ein Vampir für alle Fälle

Titel: Ein Vampir für alle Fälle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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hatte. Patrick Furnan, der Leitwolf des Reißzahnrudels, war in das höchste Amt aufgestiegen, indem er Alcides Vater bei einem Kampf getötet hatte. Der Sieg war rechtlich unanfechtbar - okay, nach Werwolfrecht unanfechtbar -, aber auf dem Weg dorthin hatte es ein paar nicht ganz so unanfechtbare Dinge gegeben. Und Alcide - ein starker, reicher junger Mann voll innerem Groll - war stets eine Bedrohung für Furnan geblieben, zumindest sah Furnan selbst das so.
    Es war ein heikles Thema, da die Werwölfe noch im Verborgenen lebten und nicht wie die Vampire offen unter den Menschen. Der Tag rückte näher, und würde sicher bald kommen, an dem auch die Gestaltwandler den entscheidenden Schritt vollzogen. Ich hatte sie wieder und wieder darüber reden hören. Aber noch war es nicht so weit, und es wäre auch nicht gut, wenn das Erste, was die Menschen über die Werwölfe erfuhren, mit einem Haufen Leichen zu tun hatte.
    »Ich schicke sofort jemanden zu dir«, sagte Alcide.
    »Auf keinen Fall. Ich muss heute Abend arbeiten, und außerdem bin ich doch nur eine Randfigur. Da versuchen sie es sicher nicht noch einmal. Aber ich muss herausfinden, woher der Kerl wusste, wo und wann er mich finden konnte.«
    »Erzähl bitte auch Amanda, was passiert ist«, sagte Alcide mit Zorn in der Stimme. Und dann war Amanda dran. Kaum zu glauben, dass wir bei unserem letzten Treffen auf der Hochzeit beide noch so fröhlich gewesen waren.
    »Was ist passiert?«, fragte sie forsch und machte damit gleich klar, dass sie keine Ausflüchte dulden würde. Also erzählte ich ihr die Geschichte so knapp wie möglich (ich nannte weder Nialls Namen noch Erics und ließ auch sonst die meisten Details weg). Als ich fertig war, schwieg Amanda einen Augenblick.
    »Da er ausgeschaltet wurde, haben wir schon mal eine Sorge weniger«, sagte sie schließlich und klang richtig erleichtert. »Schade, dass Sie uns nicht sagen können, wer es war.«
    »Ja, schade«, erwiderte ich etwas bissig. »Ich musste dauernd an seinen Revolver denken, da habe ich seinen Personalausweis glatt vergessen. Wie kann es sein, dass innerhalb des Rudels ein Krieg ausbricht? So viele Leute sind das doch gar nicht.« Das Werwolfrudel von Shreveport zählte kaum noch dreißig Mitglieder.
    »Mit Verstärkungstruppen aus anderen Regionen.«
    »Warum sollte jemand so etwas tun?« Warum sich an einem Krieg beteiligen, der nicht der eigene war? Welchen Sinn hatte es, das Leben seiner Leute aufs Spiel zu setzen, wenn es um den Konflikt innerhalb eines anderen Rudels ging?
    »Es hat immer Vorteile, aufseiten des Siegers zu stehen«, erwiderte Amanda. »Sagen Sie, wohnt eigentlich diese Hexe noch bei Ihnen?«
    »Ja.«
    »Dann könnten Sie uns helfen.«
    »Okay«, sagte ich, auch wenn ich mich nicht erinnerte, meine Hilfe angeboten zu haben. »Und wie?«
    »Bitten Sie Ihre Freundin, in Maria-Stars Apartment zu gehen und nach irgendwelchen Anzeichen zu suchen, was dort passiert ist. Würden Sie das tun? Wir wollen wissen, welche Werwölfe an dem Mord beteiligt waren.«
    »Das kann ich tun. Aber ich weiß nicht, ob sie es machen wird.«
    »Fragen Sie sie bitte, jetzt gleich.«
    »Äh ... ich rufe später zurück. Sie hat gerade Besuch.«
    Ehe ich ins Wohnzimmer ging, machte ich noch einen Anruf. Weil das Fangtasia noch nicht geöffnet hatte und ich diese Nachricht dort nicht auf dem Anrufbeantworter hinterlassen wollte, rief ich Pam auf ihrem Handy an - etwas, das ich noch nie getan hatte. Als es klingelte, fragte ich mich, ob sie ihr Handy wohl bei sich im Sarg liegen hatte. Eine gruselige Vorstellung. Dabei wusste ich nicht mal, ob Pam tatsächlich in einem Sarg schlief, aber falls ... ich schauderte. Natürlich, die Mailbox sprang an. Trotzdem sagte ich: »Pam, ich weiß jetzt, warum Eric und ich letzte Nacht überfallen wurden, oder zumindest glaube ich es. Es braut sich ein Werwolfkrieg zusammen, und sie hatten es vermutlich auf mich abgesehen. Irgendwer hat uns an Patrick Furnan verraten. Dabei hatte ich niemandem gesagt, wohin ich fahre.« Das war eine der Merkwürdigkeiten, die Eric und ich gestern vor lauter Entsetzen gar nicht richtig besprochen hatten. Wie konnte jemand, wer auch immer, herausfinden, wo wir den Abend verbringen und dass wir von Shreveport nach Bon Temps zurückfahren würden?
    Amelia und Octavia waren mitten im Gespräch, doch keine von beiden wirkte so verärgert oder unglücklich, wie ich befürchtet hatte.
    »Ich muss leider kurz stören«, sagte ich, als beide

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