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Ein Vampir für alle Fälle

Ein Vampir für alle Fälle

Titel: Ein Vampir für alle Fälle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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Nachdenkens. Niedergeschlagen sah er mich an. Ich konnte ihm nicht widersprechen. Die großen Hände auf den Küchentisch gestützt, stand er auf und ging.
    Ich fühlte mich wie ein schlechter Mensch. Ich fühlte mich elend und allen Glücks beraubt. Ich fühlte mich wie ein egoistisches Miststück.
    Aber ich ließ ihn zur Tür hinausgehen.

       Kapitel 14
    Als ich mich für die Arbeit anzog - ja, sogar nach einer Nacht wie dieser musste ich arbeiten -, klopfte es an der Haustür. Ich hatte schon ein Fahrzeug meine Auffahrt heraufkommen hören und mir hastig die Schuhe zugebunden.
    Der FedEx-Wagen kam nicht oft zu mir, und die dünne Frau, die dazugehörte, kannte ich nicht. Meine ramponierte Tür zu öffnen war gar nicht so leicht. Kein Wunder, so, wie Quinn sich gestern Nacht dagegengeworfen hatte. Sie war hinüber. Bei Lowe's in Clarice anrufen und Ersatztür bestellen, notierte ich mir im Geiste. Vielleicht würde Jason mir helfen, sie einzuhängen. Die FedEx-Frau musterte das gesplitterte Holz immer noch, als die Tür endlich offen war, enthielt sich aber taktvollerweise eines Kommentars.
    »Wollen Sie das hier annehmen?«, fragte sie und hielt mir ein Päckchen hin.
    »Sicher.« Etwas verdutzt unterschrieb ich und nahm das Päckchen entgegen. Es kam aus dem Fangtasia. Nanu. Sobald sich der FedEx-Wagen wieder entfernte, öffnete ich es. Ein rotes Handy. Schon richtig eingestellt auf meine Nummer. Ein kleiner Zettel lag bei. »Sorry wegen des anderen, Liebes«, stand darauf, unterschrieben mit einem großen »E«. Außerdem ein Aufladegerät. Und ein zweites Ladegerät fürs Auto. Samt einem Schreiben, dass meine Rechnung für das erste halbe Jahr bereits beglichen sei.
    Ich war etwas ratlos, als ich noch einen Wagen meine Auffahrt heraufkommen hörte, und blieb einfach auf der Veranda stehen. Diesmal war es ein Transporter der Firma Heim & Haus in Shreveport, die eine neue Haustür lieferte, eine sehr schöne. Es waren auch gleich zwei Männer dabei, die sie einbauten. Und um all die Kosten hatte sich bereits jemand gekümmert.
    Fehlt nur noch, dass Eric auch die Lüftungsschlitze meines Wäschetrockners säubern lässt, dachte ich.
    Ich fuhr zeitig ins Merlotte's, damit ich noch mit Sam reden konnte. Doch die Tür zu seinem Büro war geschlossen, und von drinnen hörte ich Stimmen. Letzteres war zwar nicht allzu ungewöhnlich, doch geschlossen war diese Tür nur äußerst selten. Mich packte auf der Stelle die Neugier. Ich konnte Sams vertraute Gedankenstruktur erkennen, und da war noch eine andere, der ich auch schon mal begegnet war. Weil ich aber plötzlich Stuhlbeine über den Fußboden kratzen hörte, verkrümelte ich mich schnell in den Lagerraum, ehe die Tür geöffnet wurde.
    Tanya Grissom trat auf den Flur und verschwand.
    Zwei, drei Minuten wartete ich. Doch meine Angelegenheit war so dringend, dass ich ein Gespräch mit Sam riskieren wollte, auch wenn er vielleicht nicht dazu aufgelegt war. Mein Boss saß in seinem knarrenden alten Holzdrehstuhl, die Füße auf dem Schreibtisch. Sein Haar stand ihm sogar noch wilder vom Kopf ab als üblich, es glich immer mehr einem rötlich goldenen Heiligenschein. In Gedanken verloren starrte er vor sich hin, doch als ich ihn um ein Gespräch bat, nickte er und sagte, ich solle die Tür schließen.
    »Weißt du, was letzte Nacht passiert ist?«, fragte ich.
    »Ich habe etwas von einer feindlichen Übernahme gehört«, sagte Sam und kippte leicht mit der gefederten Lehne des Holzstuhls nach hinten. Es quietschte nervtötend. Herrje, ich war heute wirklich überreizt. Ich musste mir auf die Unterlippe beißen, um ihn nicht gleich anzufahren.
    »Ja, so könnte man es ausdrücken.« Eine feindliche Übernahme, das traf es haargenau. Ich erzählte Sam, was sich bei mir zu Hause abgespielt hatte.
    Sam wirkte besorgt. »Ich mische mich nie in Vampir-Angelegenheiten ein. Zweigestaltige und Vampire können nicht gut miteinander. Tut mir wirklich leid, dass du da reingezogen wurdest, Sookie. Eric, dieser Arsch.« Es sah aus, als wollte er noch viel mehr sagen, doch er presste die Lippen zusammen.
    »Weißt du irgendwas über den König von Nevada?«, fragte ich.
    »Ich weiß, dass er einen großen Verlagskonzern besitzt«, sagte Sam, ohne zu zögern, »und mindestens ein Casino und einige Restaurants. Außerdem gehört ihm eine Vampir-Entertainment-Firma. Die produziert großartige Tanzshows und Sachen wie › Die Elvis-Revue der Untoten ‹ mit lauter Vampiren als

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