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Ein Vampir fuer alle Sinne

Ein Vampir fuer alle Sinne

Titel: Ein Vampir fuer alle Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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leise zu, wie er nur konnte, und führte sie weg von seinem Wagen. Als sie sich umschaute, stellte sie fest, dass sie in einem Park waren. Er führte sie zu einem Picknicktisch, ließ sie daran Platz nehmen, band die Hundeleine an einem Tischbein fest und setzte sich zu Jeanne Louise.
    »Beiß mich«, sagte er ernst.
    »Sehr witzig«, gab sie gereizt zurück.
    »Ich meine das ernst«, beharrte er. »Ich will, dass du mich beißt, Jeanie. Du musst Blut trinken, also nimm meines.«
    »Oh«, machte sie verdutzt und legte die Stirn in Falten. »Erst regst du dich auf, weil ich jemanden beißen will. Und jetzt soll ich dich beißen. Was soll das?«
    Er zuckte ein wenig hilflos mit den Schultern. »Nun, also … ich hätte wohl nicht so reagieren sollen. Ich glaube, ich war ein bisschen eifersüchtig, als ich sah, wie du mit diesem Kerl eng umschlungen auf dem Parkplatz gestanden hast. Ich schätze, nach unserem Kuss heute bin ich in dem Punkt etwas empfindlich.« Er verzog den Mund, um sein Unbehagen anzudeuten, dann redete er hastig weiter: »Außerdem solltest du nicht von anderen trinken. Du bekommst ja nur aus dem Grund keine Blutkonserven, weil ich dich entführt habe. Wenn du schon jemanden beißen musst, dann mich. Niemand sonst sollte dafür bezahlen müssen.«
    Jeanne Louise starrte ihn an, während es ringsum allmählich düster wurde. Die Sonne war bereits untergegangen, und das noch verbliebene Tageslicht wich der Dunkelheit. Das war ihr gar nicht aufgefallen, als er sie weg vom Wagen und hin zu diesem Picknicktisch geführt hatte, was etwas darüber aussagte, in welcher Verfassung sie sich befand. Außerdem war ihr Verstand damit befasst, das zu begreifen, was er soeben zu ihr gesagt hatte. Er war eifersüchtig geworden, als er sie mit dem jungen Mann gesehen hatte? Und das gab er auch noch zu? Wow. Das war auf jeden Fall eine wichtige Information, nur ließ ihr Zustand es nicht zu, dass sie sich ein Urteil darüber bilden konnte, ob das etwas Gutes oder etwas Schlechtes war.
    »Also, dann mach schon.« Er kam etwas näher und drehte den Kopf zur Seite, damit sein Hals für sie bereit war.
    Sie sah ihn nur weiter an. Sie konnte ihn nicht einfach beißen. Es war ihr nicht möglich, seine Gedanken zu kontrollieren, also konnte sie auch nicht verhindern, dass er die Schmerzen spürte. Sie wollte ihm nicht wehtun, auch wenn sie ihn beißen musste, um etwas zu trinken. Und dabei musste er ihr auch noch auf diese Weise seinen Hals präsentieren, dass sie sehen konnte, wie seine Schlagader pulsierte. Sie konnte fast das Blut riechen, das durch seine Adern strömte. Leise stöhnend drehte sie sich weg. »Ich kann das nicht.«
    Paul schwieg eine ganze Weile, schließlich sagte er: »Du hast diesen Typen auf dem Parkplatz kontrolliert.«
    »Ich habe dir ja gesagt, wir können verhindern, dass sie den Schmerz spüren und …«
    »Du hast ihn kontrolliert, Jeanie«, unterbrach er sie ernst. »Du hast nicht bloß dafür gesorgt, dass er den Schmerz nicht spürt. Er schien überhaupt nicht bei der Sache zu sein. Es war so, als … als würden in einem Haus alle Lichter brennen, aber niemand wäre daheim. Er ist zwar zu seinem Wagen gegangen, aber er schien davon nichts mitzukriegen, obwohl seine Augen auf waren.«
    Jeanne Louise gab sich geschlagen und nickte. Sie konnte es einfach nicht noch länger vor ihm verheimlichen. »Als wir noch auf die Jagd gingen, war das eine praktische Fähigkeit.«
    »Dann hast du ihn also tatsächlich kontrolliert?«
    »Ja, Paul, das habe ich. Ich bin in seinen Geist eingetaucht und habe ihm meinen Willen aufgezwungen. Er wird sich nicht mal daran erinnern, dass er sich von seinem Wagen entfernt hat.«
    »Hast du so was mit mir auch schon gemacht?«, wollte er wissen.
    »Nein«, antwortete sie erschöpft und sah einen Moment lang Boomer an, der seinen eigenen Schwanz zu schnappen versuchte.
    Paul ließ ihre Entgegnung auf sich beruhen, stattdessen sagte er leise: »Ich wusste nicht, dass eure Art dazu in der Lage ist.«
    »Wir erzählen es nicht herum«, meinte sie achselzuckend. »Wenn Sterbliche davon erfahren, werden sie ziemlich nervös.«
    »Hmm«, machte er, dann wurde ihm etwas bewusst. »Himmel! Du hättest mich jederzeit kontrollieren und mich dazu bringen können, dich freizulassen.« Als sie nichts dazu sagte, hakte er nach: »Wieso hast du das nicht gemacht?«
    »Weil ich dich nicht kontrollieren kann, Paul.«
    »Nicht? Wieso nicht?«
    »Es kommt eben manchmal vor«, antwortete

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