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Ein Vampir fuer alle Sinne

Ein Vampir fuer alle Sinne

Titel: Ein Vampir fuer alle Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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wollte Paul wissen.
    »Sie hat Krämpfe«, antwortete Jeanne Louise mit ernster Stimme.
    »Wieso? Was hat das zu bedeuten?«, fragte er beunruhigt.
    »Es bedeutet, dass die Nanos ihre Arbeit aufgenommen haben und an ihrem Gehirn arbeiten«, antwortete Eshe, ging ums Bett herum und legte je eine Hand auf Livys Arm und Bein, während Jeanne Louise auf ihrer Seite das Gleiche tat. Armand kam zum Fußende und schob Paul aus dem Weg, damit er sich über das Bett beugen und Livys Fußgelenke packen konnte, um sie auf die Matratze zu drücken. Auf diese Weise konnten die beiden Frauen sich auf Arme und Schultern konzentrieren.
    »Was gibt das? Warum haltet ihr sie so fest? Sie …« Paul verstummte, als die Krämpfe in unkontrollierte Bewegungen der Arme und Beine übergingen. Sofort eilte er zum Bett zurück, um irgendwie mitzuhelfen, doch dann erstarrte er mitten in der Bewegung, als er sah, dass Blut aus Livys Mund spritzte.
    »Oh Gott!«, keuchte er entsetzt. Es kam ihm so vor, als wäre er mitten in den Horrorstreifen
Der Exorzist
geraten, nur mit dem Unterschied, dass es Blut war und kein grünes Erbrochenes, das aus dem Mund seiner geliebten Tochter geschossen kam.
    »Sie hat sich die Zungenspitze fast abgebissen!«, sagte Eshe mit Nachdruck. »Armand …«
    Sie machte sich nicht die Mühe, den Satz zu vollenden, da Armand bereits Livys Beine losließ und zum Nachttisch lief, um das Tablett an sich zu nehmen. Dabei flogen die leeren Teller und Pauls noch zur Hälfte gefülltes Glas Eistee durch die Luft. Armand brach ein Stück vom Tablett ab und gab es Eshe, die es Livy so in den Mund schob, dass sie nicht mehr zubeißen konnte.
    Paul verfolgte das Ganze schweigend, aber als Livy dann auf das Stück Holz biss, fragte er mit zitternder Stimme: »Sie hat sich die Zunge abgebissen?«
    »Sie hat sie nicht durchgebissen. Die Nanos werden das heilen«, versicherte Jeanne Louise ihm rasch, und er nickte. Ihm war klar, dass es dazu nur kommen konnte, wenn sie die Wandlung überlebte. Und es war zu befürchten, dass genau das nicht der Fall sein würde.
    Jeanne Louise hatte ihn davor gewarnt, dass die Wandlung eine brutale Tortur darstellte, aber dem hatte er kaum Beachtung geschenkt, weil er davon überzeugt gewesen war, dass Livy schon gesund und kräftig genug sein würde. Da hatte er sich noch nicht vorstellen können, dass es ein solcher Albtraum werden würde.
    »Hier.«
    Paul drehte sich um und sah den Unsterblichen, der diesen Albtraum überhaupt erst ausgelöst hatte, mit gerade mal zwei Blutbeuteln ins Zimmer stürmen, von denen Eshe gesprochen hatte.
    »Wir haben keinen Tropf«, machte Jeanne Louise ihm gereizt klar.
    »Schlitz ein Ende mit dem Fingernagel auf, und dann lass es ihr in den Mund laufen«, wies Eshe sie an.
    Während ihr Vater und Eshe das Kind weiter auf das Bett drückten, nahm Jeanne Louise die beiden Beutel, gleichzeitig übernahm Justin ihren Platz an der Seite des Kindes. Sie gab einen Blutbeutel weiter an Paul, dann ritzte sie den anderen auf, zog das Stück Holz aus Livys Mund und hielt den Beutel schräg, bis das Blut heraustropfte.
    »Wann kriegen wir Blut, Medikamente und einen Tropf?«, wollte Armand von Justin wissen.
    »Nicholas und Jo müssten jeden Moment hier sein, sie haben noch ein paar Beutel. Anders hat sechs Stück, bei ihm dürfte es auch nicht mehr lange dauern. Garrett …«
    »Und die Medikamente und der Tropf?«, unterbrach ihn Eshe.
    »Dreißig bis fünfundvierzig Minuten«, räumte er betreten ein. »Das muss alles hierher geflogen werden.«
    »Das könnte Probleme geben«, murmelte Eshe, während Jeanne Louise den ersten leeren Beutel zur Seite warf und sich von Paul den zweiten reichen ließ. »Die Nachbarn werden auf uns aufmerksam werden.«
    »Was könnte Probleme geben?«, wollte Paul wissen und versuchte wieder, mit den anderen zusammen Livy aufs Bett zu drücken.
    Eshe musste gar nicht erst antworten, da Livy das für sie übernahm, indem sie mit unglaublicher Lautstärke zu kreischen begann.
    Paul schreckte aus dem Schlaf hoch und sah sich verwirrt um. Er lag auf dem Bett im zweiten Schlafzimmer im Untergeschoss, aber er konnte sich nicht erklären, wie er dorthin gekommen war. Seine letzte Erinnerung war Panik, die ihn überwältigen wollte, als Livy zu kreischen und noch wilder um sich zu schlagen begann.
    »Mein Vater hat dich schlafen geschickt und hier aufs Bett gelegt, damit du nebenan nicht im Weg bist.«
    Er hob den Kopf und entdeckte den Mann, der soeben

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