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Ein Vampir fuer alle Sinne

Ein Vampir fuer alle Sinne

Titel: Ein Vampir fuer alle Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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Ich werde aber nicht länger gegen meinen Willen festgehalten. Er ist mein Lebensgefährte, Daddy. Oder besser gesagt, er war es«, fügte sie betrübt hinzu und ließ die Schultern sinken. Sie sah wieder zu Livy und fragte ihn: »Habt ihr noch Blut?«
    »Es sind nur noch ein paar Beutel übrig. Bricker holt sie aus der Kühlbox im Van«, antwortete eine Frauenstimme.
    Paul machte einen Schritt zur Seite, um zu sehen, wer denn da gesprochen hatte. Verdutzt zog er die Brauen hoch, als er eine große schwarze Frau mit Stachelfrisur hinter Jeanne Louises Vater entdeckte. Er erkannte in ihr sogleich die Fahrerin des Vans an dem Einkaufszentrum in London wieder. Eshe war ihr Name, hatte Jeanne Louise gesagt. Eshe, ihre Stiefmutter.
    »Nur ein paar Beutel?«, wiederholte Jeanne Louise erschrocken.
    »Nicholas und Jo sind in der Nähe unterwegs, sie haben noch Blut in ihren Kühlboxen. Etienne und Rachel ebenso. Sie haben ebenso wie wir die Dörfer rings um den Huronsee nach euch abgesucht«, erklärte ihr Vater.
    »Woher habt ihr gewusst, dass wir uns am See aufhalten?«, wunderte sie sich.
    »Nachdem ich euch gesehen habe, wie ihr vom Parkplatz des Einkaufszentrums gefahren seid, tauchte kurz darauf eine Auszahlung an einem Geldautomaten und eine Zahlung mit Kreditkarte auf.«
    Als sich Jeanne Louise daraufhin fragend zu Paul umdrehte, sagte der kleinlaut: »Nachdem wir in London gesehen worden waren, dachte ich mir, dass ich auch gleich noch Geld abheben und volltanken kann. Ich meine, sie wussten sowieso, dass wir da sind, aber ich hatte nicht erwartet, dass sie daraus folgern könnten, wo wir sind.«
    »Der Geldautomat und die Tankstelle hätten uns auch nicht weitergeholfen, aber das Floß und die Schwimmflügel brachten ein wenig Licht ins Dunkel«, erklärte ihr Vater ein wenig ironisch. »Das und der Mückenschutz ließen eigentlich nur den Schluss zu, dass ihr euch in der Nähe von Wasser aufhaltet. Also haben wir uns auf die am Wasser gelegenen Ortschaften in der Umgebung von London konzentriert.«
    Paul merkte, wie er kreidebleich wurde. Himmel, er hatte diese Sachen an der Tankstelle gekauft, ohne sich etwas dabei zu denken … und damit hatte er diese Leute auf ihre Fährte gebracht. Er hatte alles ruiniert! Sein Blick wanderte zu Jeanne Louise, aber sie hatte sich von ihm abgewandt und hielt die Fäuste geballt. Zweifellos hasste sie ihn dafür, dass seinetwegen alles schiefgegangen war.
    Einen Moment lang herrschte Schweigen, dann ging Jeanies Vater zu Livy und betrachtete das Mädchen. Mit verkniffener Miene sagte er: »Bricker hat davon gesprochen, dass du deine einzige Chance, einen Sterblichen zu wandeln, für sie verwendet hast. Stimmt das?«
    »Mir blieb keine andere Wahl«, gab sie zurück. »Bricker hatte sie erschreckt, sie war daraufhin die Treppe runtergefallen und lag im Sterben.«
    »Wozu sollte das gut sein? Sie hätte ohnehin nicht mehr lange gehabt«, knurrte er, woraufhin sich Eshe zu ihm stellte und eine Hand auf seinen Arm legte.
    »Sie ist die Tochter ihres Lebensgefährten, Armand«, betonte Eshe sanft. »Sie liebt das Kind. Es war ihre Entscheidung, sie wurde nicht dazu gezwungen.«
    »Nein, nur dass sie zuvor entführt und emotional so unter Druck gesetzt wurde, dass sie gar nicht anders konnte«, konterte Armand Argeneau und sah Paul wutentbrannt an.
    Der trat vor Unbehagen von einem Fuß auf den anderen und fand, dass der Mann sich tatsächlich wie ein aufgebrachter Vater verhielt. Vermutlich hätte er selbst sich nicht anders aufgeführt, wäre er an dessen Stelle gewesen. Er hatte einen einzigen Scherbenhaufen hinterlassen.
    »Was ist?«
    Jeanne Louises nervöse Frage lenkte Paul von seiner Selbstgeißelung ab. Sie hatte sich neben ihren Vater gestellt und musterte Livy.
    Paul ging zum Fußende des Betts, um ebenfalls einen Blick auf seine Tochter zu werfen. Sie lag reglos auf dem Bauch, die große Wunde am Hinterkopf war deutlich zu sehen, wirkte aber inzwischen etwas kleiner. Doch davon nahm Paul kaum Notiz. Vielmehr starrte er auf das Zittern, das den kleinen Körper erfasste.
    »Jeanie?«, fragte er beunruhigt, als das Zittern stärker wurde.
    Anstatt ihm Beachtung zu schenken, beugte sie sich über Livy und zog erst das eine, dann das andere Augenlid hoch. Er wusste nicht, was sie dort sah, auf jeden Fall richtete sie sich abrupt wieder auf und erklärte: »Wir benötigen mehr als nur ein paar Beutel Blut, und wir brauchen sie so schnell wie möglich.«
    »Was ist denn los?«,

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