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Ein Vampir für gewisse Stunden: Argeneau Vampir 6

Ein Vampir für gewisse Stunden: Argeneau Vampir 6

Titel: Ein Vampir für gewisse Stunden: Argeneau Vampir 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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ihm herumschleifen ließ.

16
    „Ich kann es immer noch nicht fassen, dass ihr ihm Walzer beibringen wolltet.”
    Rachels Bemerkung ließ Leigh an die Szene in der Bibliothek zurückdenken, und sie begann zu lächeln. Seit sie vor nunmehr drei Stunden in den Night Club gekommen waren, hatte sie ziemlich oft gelächelt, wie ihr jetzt bewusst wurde. Für ihren Geschmack wirkte das Lokal wie ein ganz normaler Club. Sie hatte zwar keine ausgestopften Fledermäuse an der Decke und auch keine Poster von Bela Lugosi an den Wänden erwartet, aber sie war schon davon ausgegangen, dass der Night Club als Bar von Vampiren zu erkennen sein würde.
    Hoppla, als Bar von Unsterblichen, korrigierte sie sich im Geiste. Auf jeden Fall gab es keinen derartigen Hinweis. Der Night Club setzte sich aus zwei Räumen zusammen. In der Lounge war die Musik so gedämpft, dass man sich mühelos unterhalten konnte, im eigentlichen Club gab es eine von Sitzecken gesäumte Tanzfläche, und die Musik war dort um etliche Dezibel lauter. Beide Bereiche waren durch Schwingtüren voneinander getrennt, aber die Wand dazwischen bestand aus dickem Glas, das den Schall schluckte. Leigh und die anderen hatten sich einen Tisch in der Lounge ausgesucht, doch sobald ein guter Song gespielt wurde und jemandem nach Tanzen zumute war, ging derjenige einfach nach nebenan.
    Die Männer waren ein paar Mal auf die Tanzfläche gegangen, nur Thomas lief jedes Mal mit, wenn eine der Frauen hinüber wollte. Lucian hatte sich als ganz brauchbarer Tänzer entpuppt, der keinen Nachhilfeunterricht benötigt hätte und ein natürliches Rhythmusgefühl zu besitzen schien. Leighs Blick wanderte zur Theke, wo Lucian, Etienne und Greg mit Bricker und Mortimer zusammensaßen. Die Frauen und Thomas kamen von der Tanzfläche zurück und mussten feststellen, dass die Männer ihren Tisch verlassen und sich Richtung Bar begeben hatten.
    „Also wirklich”, sagte Lissianna und verpasste Thomas einen Klaps auf den Arm. „Was hast du dir bloß dabei gedacht? Kein Mensch tanzt hier Walzer.”
    „Ich dachte mir, ich möchte nicht, dass mein Onkel mir an den Hintern fasst, nur damit er möglichst stilecht üben kann, wie er sich mit einer Frau auf der Tanzfläche bewegt”, gab Thomas zurück. Leigh verschluckte sich fast an ihrem Drink, als sie sich das bildlich vorstellte.
    „Ja, ja.... lach du nur”, wandte sich Thomas ihr zu. „Du hast ja nicht mit ihm üben müssen. Ich kann dir sagen, du hast mein ehrliches Mitgefühl, Leigh”, zog er sie auf und tätschelte ihre Hand.
    „Er tanzt gut”, beharrte sie, dann setzte sie eine finstere Miene auf. „Würdet ihr jetzt bitte damit aufhören?”
    „Womit?”, fragte ein sichtlich ratloser Thomas.
    „So zu reden, als seien Lucian und ich ein Paar.”
    „Aber das seid ihr doch.”
    „Wir haben uns gerade erst kennengelernt”, wandte sie ein, aber Thomas tat das mit einem Schulterzucken ab, als habe es nichts zu bedeuten.
    „Es ist egal, ob ihr euch seit fünf Minuten oder seit fünf Millionen Jahren kennt, ihr seid Lebensgefährten. Er gehört zu dir, du gehörst zu ihm. Die Frage ist nur, wann ihr beide eure Ängste überwindet und euch zueinander bekennt.”
    Leigh hob eine Augenbraue. „Was ist, wenn ich mich gar nicht zu ihm bekennen will ?”
    „Die Ewigkeit ist eine verdammt lange Zeit, wenn man sie allein verbringen muss”, meinte Thomas. „Zweihundert Jahre sind schon verdammt lang, das kannst du mir glauben.”
    „Na ja, ich könnte mich ja auch für einen anderen Mann entscheiden”, stellte sie klar. „Ich könnte mit einem anderen zufrieden sein.”
    Thomas sah ungläubig zu Lissianna und Rachel. „Ihr zwei habt doch gesagt, ihr wolltet mit Leigh reden und ihr alles erklären, was sie wissen muss. Habt ihr das etwa nicht gemacht?”
    „Natürlich haben wir das gemacht”, begann Rachel, hielt aber inne, als sie Lissiannas erschrockene Miene bemerkte. „Haben wir was vergessen?”
    „Ich glaube, wir haben eine Sache nicht deutlich genug betont”, überlegte Lissianna und wandte sich seufzend an Leigh. „Du weißt, was ich dir über meine Mutter und meinen Vater gesagt habe, nicht wahr?”
    Leigh nickte. Marguerite Argeneau und ihr Ehemann Jean Claude waren offenbar keine echten Lebensgefährten gewesen, da er die Fähigkeit besessen - und genutzt - hatte, sie zu lesen und zu kontrollieren. Marguerite war kaum mehr als eine Puppe gewesen, die er so agieren ließ, wie es ihm passte. Schlimmer noch war

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