Ein Vampir in schlechter Gesellschaft - MacAlister, K: Vampir in schlechter Gesellschaft
Unterkiefer.
Alles in Ordnung?
Natürlich. Hast du etwa gedacht, drei Geister könnten mir etwas anhaben?, entgegnete er voller Arroganz, und ich grinste verstohlen.
Zuerst war ich ein bisschen besorgt, aber dann habe ich gesehen, dass du dich ziemlich gut hältst. Imogen hat gesagt, so eine Schlägerei tut dir gut, weil du alle möglichen Gefühle in dich hineingefressen hast, die dringend mal rausgelassen werden mussten.
Imogen weiß auch nicht alles.
»Gut, nachdem wir das hinter uns haben, könnt ihr ja wieder abschwirren«, sagte ich und sah die Wikinger der Reihe nach durchdringend an. »Ich habe noch etwas vor, und ihr habt sicherlich Verständnis dafür, dass ich euch nicht dabeihaben will.«
»Aber … das ist doch der Dunkle!«, sagte Finnvid und zeigte auf Ben. »Der dich betrogen hat!«
»Der Schein trügt manchmal«, sagte ich nur. »Mir geht es gut. Danke für den Rettungsversuch, aber er war völlig unnötig. Ich bin sicher, Ben versteht, dass ihr in bester Absicht gehandelt habt.«
Isleif half Eirik, sich auf die Couch zu setzen. Alle beide bluteten. Finnvid hatte zwar keine offenen Wunden, aber er hinkte ziemlich, als er sich zu seinen Kollegen gesellte und argwöhnisch von Ben zu Imogen und dann zu mir schaute.
»Ich werde mich nicht bei dem Dunklen entschuldigen«, sagte Eirik, als er wieder zu Atem gekommen war. »Göttin Freya hat uns geschickt, damit wir dich beschützen, und genau das tun wir auch, bis wir in die Walhalla zurückbeordert werden.«
»Ja, nun, die Göttin weiß vermutlich nicht, dass wir eine sehr komplizierte Beziehung haben und Ben mein … « Ich hielt inne und sah ihn an. »Gibt es ein Dunklen-Wort für das, was du für mich bist? ›Freund‹ klingt irgendwie lahm.«
Imogen reichte ihm ein Papiertuch, und er wischte sich das Blut von der Stirn. Die Wunde schloss sich bereits wieder. »Ja. Dunkler.«
»Nein, ich meinte … Ach, egal.« Ich wendete mich wieder den Wikingern zu. »Ich weiß eure Sorge zu schätzen, aber ich muss nicht vor Ben beschützt werden, also greift ihn bitte nie wieder an, verstanden?«
Die Blicke, mit denen die drei mich bedachten, deuteten auf alles andere als den Beginn eines friedlichen Miteinanders hin.
Ich seufzte. Plötzlich war ich viel zu müde, um mich mit ihnen zu streiten. »Jetzt seht zu, dass ihr in die Stadt zu euren Horden von Frauen kommt! Wir sehen uns morgen!«
Eirik schaute argwöhnisch von mir zu Ben. »Du willst uns loswerden. Du willst dich mit dem Dunklen paaren.«
»Es geht euch zwar nichts an, aber so ist es. Husch, husch, verschwindet!«
»Komm, mein Engel der Nacht«, sagte Finnvid, hob Imogen hoch und marschierte mit ihr aus dem Wohnwagen. »Ich werde dir in Erinnerung rufen, wie viele männliche Reize ich habe.«
Ben sah einen Moment lang so aus, als wollte er hinter ihnen herstürzen, doch dann besann er sich eines Besseren.
Du bekommst Sonderpunkte für deine Selbstbeherrschung.
Gut. Die habe ich auch verdient.
Ich wendete mich Eirik und Isleif zu.
»Wir wollten Pläne mit dir schmieden«, sagte Eirik störrisch und verschränkte die Arme vor der Brust. »Wir lassen uns nicht einfach so wegschicken, weil du es mit dem Dunklen treiben willst. Wir sind Wikinger, Odins Söhne, die erbarmungslosesten seiner Krieger!«
»Ihr seid wirklich große Krieger, und ich bin euch sehr dankbar dafür, dass ihr mir helfen wollt. Aber wir werden morgen weiterplanen, okay? Gut. Dann ab mit euch!«
»Wenn du es wünschst, werde ich dich in der Obhut von dem da lassen«, sagte Eirik und schnaufte geräuschvoll, als ich ihn und Isleif zur Tür schob. »Aber ich warne dich, Dunkler, wenn du der jungfräulichen Göttin Schaden zufügst, schneide ich dir das Herz aus dem Leib und gebe es dir zu fressen!«
»Entspann dich, um Himmels willen! Wenn hier irgendjemand Ben das Herz aus dem Leib schneidet, dann bin ich das!« Ben sah mich überrascht an. »Aber ich würde so etwas natürlich nie im Leben tun, weil er mir niemals Schaden zufügen würde – abgesehen von dem, was ihm gerade durch den Kopf geht. Auf Hinternversohlen stehe ich überhaupt nicht, also kannst du das gleich wieder vergessen!«
Eirik sah mich nachdenklich an. »Wie ich hörte, gibt es Frauen, die das als sehr angenehm empfinden. Ich persönlich halte meine Hand dabei immer so, dass meine Finger, wenn ich auf die Arschbacke klatsche, in die … «
»Okay, Schläge und ähnliche Praktiken stehen ab sofort auch auf der Liste der Dinge, über die wir
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