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Ein Vampir ist nicht genug - Roman

Titel: Ein Vampir ist nicht genug - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Rardin Charlotte Lungstrass
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wird. Oh Scheiße , flüsterte der jetzt, großes Potenzial für lange, schwere Schmerzen .
    Ja , stimmte der Rest von mir zu. Also müssen wir diesen Kampf richtig zu Ende bringen.
    Er stach schnell zu. Aber ich nahm seine Attacke wahr,
als würde er sich durch einen Bottich mit Honig bewegen. Ich packte die Hand mit dem Messer, drückte zu und verdrehte sie so, dass sein Ellbogen und seine Schulter sich angefühlt haben müssen, als würden sie ausgerenkt. Er keuchte schmerzerfüllt auf, der Messergriff rutschte in meine Hand, und ich lockerte meinen Griff. Er sank auf die Knie.
    Ohne seine Hand loszulassen riss ich ihm den Arm auf den Rücken, zog ihn hoch und drehte leicht, nur um ihm klarzumachen, wie leicht ich ihn brechen konnte. Gleichzeitig drückte ich ihm die Klinge an die Kehle.
    »Wer hat euch geschickt?«
    »Ich habe keine Ahnung, was du meinst.«
    Stärkerer Druck. Ein dünner Faden Blut schlängelte sich seinen Hals hinunter. »Ihr kämpft zu gut, um nur ein Haufen angepisster Fanatiker zu sein. Und jetzt, wo ich wütend bin, solltest du wissen, dass ich kein Problem damit habe, dir wehzutun, um die Wahrheit rauszukriegen.«
    Sein Kiefer zuckte, und noch bevor ich seine Zähne auseinanderziehen konnte, brach er zusammen. »Wichser!« Ich prüfte seinen Puls und kam, als dieser nicht sofort aussetzte, zu dem Schluss, dass er etwas weniger tödliches als Zyanid geschluckt haben musste. Heutzutage konnte man alle möglichen Drogen in einer Zahnkrone verstecken, und viele davon versetzten den Agenten in ein Koma, das bis zu einer Woche anhalten konnte. So viel zum Thema schnelle Antworten. Sicher lief es bei Vayl besser. Ich drehte mich um, um nachzusehen.
    Jawohl, der Boss hatte sich ganz gut geschlagen. Jesus-rettet-Uns hatte anscheinend abhauen wollen, denn die beiden standen ungefähr fünfzig Meter weit entfernt. Er sah Vayl an wie eine Ratte in der Falle und hielt sein Kruzifix
vor sich wie ein Spielzeuggewehr, während Vayl ihn umkreiste. Ich konnte spüren, wie seine Kraft sich sammelte, als er nur wenige Zentimeter vor dem Kreuz sein Schwert durch die Luft wirbeln ließ. Jesus-rettet-Uns ging es genauso, und weder sein zitternder Arm noch seine Blase schienen diesem Druck standhalten zu können.
    »Du wirst mir alles über die Leute sagen, die euch angeheuert haben, alles, was du weißt«, befahl Vayl. Da er wie ich ein Empfindsamer war, war Jesus-rettet-Uns in gewisser Weise gegen vampirische Kräfte immun. Gleichzeitig spürte er aber die arktische Kälte, die in jedem Wort lag, das über Vayls Lippen kam. Als der Boss einen Schritt in seine Richtung machte, kreischte er wie ein kleines Mädchen und rannte auf den Lexus zu. Vayl beobachtete ihn irritiert, bevor er ihm folgte. Stammelnd wie ein Flüchtling aus dem Blair Witch Project erreichte Jesus-rettet-Uns den Lexus, entdeckte ein Scheinwerferpaar, das den Highway entlangkam, und sprang mitten auf die Straße.
    »Stop!«, schrie er, hüpfte auf und ab und wedelte mit den Armen.
    Vayl begann zu rennen. »Bist du wahnsinnig? Komm von der Straße runter!«
    »Stop! Helfen Sie mir!«, kreischte Jesus-rettet-Uns und rannte auf die Lichter zu. Bremsen quietschten, aber so ein Sattelschlepper ist nicht so leicht zu stoppen. Jesus-rettet-Uns starb mit dem Kruzifix in der Hand, während der Vampir, der ihn hatte retten wollen, das Ganze fassungslos vom Straßenrand aus beobachtete.
    »Wichser!« Ich wandte mich von dem Gemetzel ab, während Vayl schon sein Telefon aus der Tasche zog, um den Anruf zu machen. Der Anzugträger stöhnte schwach.
Ich ging hinüber, um nach ihm zu sehen. Er hatte den Gürtel vom Hosenbund gezogen und versuchte nun, ihn fest genug über seinen Bizeps zu binden, um die Blutfontäne zu stoppen, die seine Schulter, seinen Ärmel und die Hälfte seines Gesichts durchtränkt hatte. »Warten Sie«, sagte ich, »ich helfe Ihnen damit.« Ich zog den Gürtel straff, und er schrie gequält auf. Die Blutung verringerte sich auf wenige Tropfen. »Wenn Sie das nächste Mal jemanden überfallen, sollten Sie ihn sich vorher besser anschauen«, erklärte ich ihm. »Es gibt noch wesentlich schlimmere Monster auf dieser Welt als Vampire.«
    »Ich weiß«, flüsterte er und sah mir dabei direkt in die Augen, als könnte er die geheime Seite meines Lebens direkt vor sich sehen, eine grausame Karte voller Gewalt und Zerstörung, die - vielleicht, vielleicht, vielleicht - durch die Gewalt und Zerstörung gerechtfertigt wurden, die sie verhindert

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