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Ein Vampir ist nicht genug - Roman

Titel: Ein Vampir ist nicht genug - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Rardin Charlotte Lungstrass
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Kobra stellt, »verschwinde aus meinem Blickfeld, und diesmal für immer!«
    Sie entblößte ihre Fangzähne und zischte ihn an, was unter anderen Umständen eine urkomische Reaktion gewesen wäre. »Ich kann dir ein Bündnis mit dem mächtigsten Vampir der Welt bieten. Aber du, mit deiner menschlichen avhar , verdienst es nicht einmal, den Mantelsaum des Raptors zu küssen.«
    Verdammte Schlampe! Sie arbeitet für den Raptor! Mein Instinkt befahl mir, mich auf sie zu stürzen, und ich hasste sie bereits genug, um entsprechend aufgeheizt zu sein. Aber ich konnte nur kurz zucken, bevor Vayl mir mit seinem Stock den Weg versperrte. Verrückt!
    »Glaub nur nicht, dass es damit vorbei ist«, warnte Liliana. »Du kannst sie nicht jede Sekunde bewachen. Du kannst nicht in alle Richtungen gleichzeitig sehen. Ich muss nur warten, bis du blinzelst.«
    »Krümm ihr auch nur ein Haar, und ich werde deine lächerliche Perücke verbrennen, wenn dein Kopf noch drinsteckt.«
    Ich spürte den Drang zu applaudieren, als Liliana eine Beleidigung murmelte, die ich nicht ganz verstand, da mein Rumänisch sich auf »Ja«, »Nein« und »Wo ist die
Toilette?« beschränkte. Aber überraschenderweise zog sie sich zu ihrer Limousine zurück. Die Tür wurde zugeschlagen, und der Wagen fuhr an.
    »Wir lassen sie also einfach laufen?«, fragte ich.
    Vayl war schon auf dem Weg zu unserem Mercedes. »Nein, wir lassen sie glauben, dass wir sie laufen lassen. Komm mit.«
    Wir hetzten zu unserem Auto und fädelten uns mit genügend Abstand zu der Limousine in den Verkehr ein. Bedachte man die Art ihres Fahrzeugs, wäre das normalerweise eine leichte Verfolgung gewesen. Aber in unserem Mercedes war die Stimmung alles andere als entspannt. Schließlich sagte Vayl: »Ich schulde dir eine Erklärung.«
    »Verdammt richtig.« Aber ich bin mir plötzlich nicht mehr so sicher, ob ich sie auch hören will. »Sag mir erst mal nur das, was ich brauche, um diese Mission zu überleben. Den Rest kannst du dir …«
    »… für den Rückflug aufsparen?« Wir grinsten uns an. »Wenn wir so weitermachen, werden wir über Portugal nach Ohio fliegen müssen.« Das gemeinsame Lachen löste die Spannung, und als er weitersprach, klang Vayl wieder mehr wie er selbst: »Zunächst einmal müssen wir, denke ich, in Erwägung ziehen, dass du die ganze Zeit über das Ziel der Anschläge gewesen sein könntest.«
    »Bei dem Versuch von Gottes Arm, okay«, sagte ich. »Aber warum sollten sie dann dich dem Schlangenbiss aussetzen und deinen Blutvorrat vergiften?«
    »Denk mal darüber nach. Sie haben mich in eine Lage gebracht, in der ich verwundbar war und du darauf bestanden hast, dass ich dein Blut nehme, um mich zu stärken. Die meisten Vampire hätten dich ausgesaugt.«
    »Ja, aber du hast mich nicht verletzt.«

    Vayl unterbrach mich mit einem gereizten Kopfschütteln. »Du siehst das Ganze immer noch aus der menschlichen Perspektive. Betrachte es aus dem Blickwinkel eines Vampirs.«
    Vayl schwieg und starrte aus dem Fenster, und als sich unsere Blicke wieder begegneten, wusste ich, dass wir beide zu demselben Schluss gekommen waren. Gleichzeitig sprachen wir es aus: »Der Senator ist ein Vampir!«

11
    S o ergibt es einen Sinn«, fuhr Vayl fort, während ich versuchte, meine zerstreuten Gedanken weit genug zusammenzuhalten, um uns nicht gegen den nächsten Laternenpfahl zu setzen. »Ein Vampir muss wissen, dass ich mich bei zunehmendem Hunger der nächsten verfügbaren Nahrungsquelle zuwenden würde.«
    »Das klingt so, als wäre ich ein Müsliriegel.«
    »Jasmine!«
    »Nur ein Witz. Ich weiß, dass es nicht so war. Mach weiter.«
    »Die meisten Vampire, zumindest diejenigen, die nichts von Anpassung wissen wollen, hätten dich ohne zu zögern bis auf den letzten Tropfen ausgesaugt. Und dieser ist, denke ich, keine Ausnahme.«
    »Du glaubst also, Lilianas Angebot eines Bündnisses hängt mit den Anschlägen auf mein Leben zusammen?«
    Vayl zuckte mit den Schultern. »Das ist schwer zu sagen. Besonders jetzt, wo sie ihre ganz eigenen Gründe hat, dich tot sehen zu wollen.« Er warf mir einen reumütigen Blick zu. »Es tut mir leid. Sie befleckt alles, was sie berührt. Ich wollte nie, dass sie etwas von dir weiß.«
    Oder dass ich etwas von ihr weiß? Jetzt zuckte ich mit den Schultern. Mir war klargeworden, dass es mich nichts anging, besonders, da ich ihm schließlich auch ein paar wichtige Informationen vorenthielt. »Wir sind uns also sicher, dass einer der Senatoren

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