Ein Vampir liebt auch zweimal (German Edition)
Wesen vor mir, die mich als eine Art Tankstelle für Dämonenkräfte benutzen wollten, um die Welt mit einer Flut von Grausamkeiten zu überziehen. »Oh, Scheiße.«
»Und mich Glückspilz«, schob er mit grimmiger Miene nach, »hast du anscheinend auserwählt, dich vor ihnen allen zu beschützen.«
6
»Nach Hölle sieht das aber nicht aus.«
»Weil wir nicht im Abaddon sind, sondern im Akasha.« Alec und ich gingen einen langen Korridor hinunter und unsere Schritte hallten von den glatten Wänden und dem Steinboden wider.
»Ja, aber die Begrüßerin hat Diamond und mir gesagt, dies sei ein Ort ewiger Qualen, und das klingt für mich ziemlich nach Hölle. Aber das hier … « – ich deutete auf unsere Umgebung – »sieht aus wie ein altes Bürogebäude. Ich kann nichts Quälendes daran finden.«
»Dann mach doch mal eine von den Türen auf«, entgegnete Alec.
Ich blieb stehen. »Warum? Passiert dahinter irgendetwas Gruseliges? Werden da Leute zerstückelt? Gefoltert? Von Feuerameisen aufgefressen?«
Er verschränkte die Arme vor der Brust und wies mit einem Nicken auf die nächste Tür. »Öffne sie und sieh selbst!«
»Na gut, aber falls es etwas Ekeliges ist, ziele ich in deine Richtung, wenn mir das Frühstück wieder hochkommt!« Auf das Schlimmste gefasst, öffnete ich vorsichtig die Tür und schaute hinein.
Ein halbes Dutzend Leute saß an einem langen Konferenztisch, der voller Papiere, angebrochener Wasserflaschen und Textmarker in allen möglichen Farben war. Zwischen dem Tisch und einem in unterschiedlichen Handschriften beschriebenen Whiteboard lagen zusammengeknüllte Zettel auf dem Boden.
»Dann sind wir uns also einig«, sagte der Anzugträger am Kopfende des Tischs, »dass die Kosteneinsparung durch Abbau der leistungsbezogenen Funktionen alle Produktivitätsdefizite dieses Quartals ausgleichen wird?«
Eine Frau schüttelte den Kopf und klopfte mit ihrem Textmarker auf den Tisch. »Ich glaube, dass wir, wenn wir unsere Ziele zum Wohle des Unternehmens neu definieren, unser Büro nicht nur von den äußerst überflüssigen Spesenabrechnungen, sondern auch den externen Beratern befreien können, die – und darin stimmen wir wohl alle überein – der Untergang dieser und anderer Abteilungen sein werden, wenn wir nichts unternehmen.«
»Nein, nein, nein!«, sagte ein dritter Mann und zog sich beim Aufstehen die Hose über seinen Bierbauch. »Wenn wir eine Arbeitsgruppe zur Untersuchung der Zweckmäßigkeit eines Mentorenprogramms … «
»Grundgütiger«, sagte ich leise und schloss die Tür. »Es ist noch schlimmer, als ich dachte.«
Alec nickte. »Mittleres Management, Ausschusssitzungen und so weiter. Wenn das nicht quälend ist!«
Ich schüttelte mich. »Wir müssen hier weg.«
Er nahm mich an die Hand und wir gingen weiter. »Es freut mich, dass du mich in deine Fluchtpläne einbeziehst, aber ich muss dir leider sagen, dass es keinen anderen Ausweg aus dem Akasha gibt, als herausgerufen zu werden.«
»Dann müssen wir das eben in die Wege leiten«, entgegnete ich störrisch. Ich hatte wirklich nicht vor, den Rest meines Lebens damit zu verbringen, mich vor Ausschusssitzungen zu drücken.
»Und wie willst du das anstellen? Wir sitzen hier fest und haben keine Möglichkeit, mit der Außenwelt in Kontakt zu treten.«
»Ich weiß es nicht, aber ich werde ganz gewiss nicht hier herumsitzen und darauf warten, dass mich jemand für was weiß ich für böse Zwecke … Diamond!«
Meine Freundin stand mit zwei Leuten zusammen, wendete sich uns aber lächelnd zu, als ich mit Alec im Schlepptau auf sie zuging. Sie schaute von mir zu ihm und machte große Augen, als sie feststellte, was für ein Prachtkerl er war.
Du übertreibst maßlos, was mein Aussehen angeht, querida.
Tu nicht so, als würde es dir nicht gefallen! Ich merke doch, wie viel Spaß es dir macht, meine unachtsamen und ganz und gar nicht ernst gemeinten schmutzigen Gedanken über dich zu belauschen. Ich wette, du liebst es, wenn Frauen völlig hin und weg von dir sind und damit deinem unersättlichen Ego schmeicheln, bis dir der Kamm schwillt. Und du liebst es bestimmt ebenso sehr, wenn Frauen dich ansehen, wie Diamond es gerade tut, was ich ehrlich gesagt ziemlich daneben finde, wo sie doch einen Mann hat, den sie angeblich liebt, ganz zu schweigen davon, dass sie ihn mir gestohlen hat.
Ich dachte, du wolltest ihn nicht mehr?
Will ich ja auch nicht, aber keine Frau hat es gern, wenn ihr Mann ihr vor der Nase
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