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Ein Vampir und Gentleman: Argeneau Vampir 7

Ein Vampir und Gentleman: Argeneau Vampir 7

Titel: Ein Vampir und Gentleman: Argeneau Vampir 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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Elvi, das sie nicht die ganze Nacht nur geschlafen hatten.
    Sie wandte sich ab, damit Mabel ihr wissendes Grinsen nicht bemerkte, ging zum Kühlschrank und holte einen Blutbeutel heraus. Sie leerte ihn, noch bevor sie die Kühlschranktür wieder geschlossen hatte, und griff nach einem zweiten Beutel, den sie austrank, während sie durch das Fenster nach draußen sah. Ein leiser Seufzer kam ihr über die Lippen, als sie den in Sonnenlicht getauchten Garten sah. Ahornbäume, Kiefern und Flieder säumten das Grundstück, dazwischen wuchsen Rosensträucher, Clematis und eine Vielzahl andere Pflanzen. Nahe der hinteren rechten Ecke stand eine Vogeltränke neben einer weißen Laube. Nachdem Elvi den zweiten Beutel geleert und weggeworfen hatte, musste sie kichern, da sie sah, wie zwei Vögel in der Tränke badeten.
    „Vielleicht solltest du dich nicht so dicht ans Fenster stellen”, sagte Mabel besorgt.
    „Victor hat gesagt, ich kann am Tag aus dem Haus gehen”, betonte sie.
    „Ja, aber es wird dich schwächen”, warnte ihre Freundin. „Deshalb solltest du das nach Möglichkeit vermeiden.”
    Elvi schnaubte, als sie das hörte. Sie wäre am liebsten sofort hinausgerannt, um sich nackt in der Sonne zu aalen. Oh Gott, das hatte ihr so sehr gefehlt.
    „Mabel hat recht”, ließ DJ sie wissen, der soeben aus dem Foyer in die Küche kam. „Je mehr Sie der Sonne ausgesetzt sind, umso mehr Blut brauchen Sie.”
    „Aber ich möchte nach draußen in den Garten gehen”, protestierte sie und wunderte sich selbst über den kindlichen Jammerton, den ihre Stimme dabei angenommen hatte. Sie sah wieder in den Garten und fühlte sich wie ein Kind, das ohne einen Penny in der Tasche vor einem Süßwarengeschäft stand und sehnsüchtig die Auslage im Schaufenster betrachtete, ohne irgendetwas davon kaufen zu können.
    „Sie können nach draußen gehen, allerdings müssen Sie vorsichtig sein”, sagte DJ besänftigend. „Sie müssen etwas Langärmeliges tragen, außerdem einen Hut und Handschuhe. Und halten Sie sich nach Möglichkeit im Schatten auf. Und Sie müssen die doppelte Menge Blut trinken.”
    Elvi machte eine schuldbewusste Miene. Sie konnte überleben, weil die Menschen aus Port Henry für sie Blut spendeten, aber sie wollte ihnen nicht noch mehr zu Last fallen. Und dabei wollte sie doch nur einmal in ihren Garten gehen....
    „Gehen Sie schon”, forderte DJ sie leise auf. „Nehmen Sie eine Bluse mit langen Ärmeln, setzen Sie einen Hut mit breiter Krempe auf und ziehen Sie eine lange Jeans an.”
    Das musste er Elvi nicht zweimal sagen. Sie machte auf dem Absatz kehrt und lief nach oben, um sich umzuziehen. Sie würde ihre Ausflüge ins Tageslicht nicht übertreiben, doch heute wollte sie unbedingt nach draußen gehen. Als sie umgezogen war, sah ihr Zimmer aus wie nach einem Tornado. Was sie am Leib trug, hatte sie irgendwo hingeworfen. Auf dem Boden lagen weitere Kleidungsstücke, die sich für ihr Vorhaben nicht eigneten, und sie war schon wieder auf dem Weg zur Tür, während sie noch ihre lange Jeans hochzog. Auf der Treppe knöpfte sie die Bluse zu, und als sie im Erdgeschoss ankam, fehlten nur noch der Hut und die Handschuhe. Zum Glück konnte Mabel ihr damit aushelfen, und unter DJs Anleitung rieb sie Elvis unbedeckte Haut dick mit Sonnenschutzcreme ein.
    Elvi ließ das alles ohne Murren über sich ergehen, da sie wusste, die beiden versuchten nur, auf sie aufzupassen. Aber in der Sekunde, da sie der Ansicht waren, alles Menschenmögliche getan zu haben, um sie zu schützen, hastete Elvi aus dem Haus wie ein Rennpferd aus der Startbox. Sie riss die Terrassentür auf und stürmte nach draußen, wobei sie nur kurz anhielt und spürte, dass sie vor Begeisterung und wohl auch ein wenig aus Angst vor der Mittagssonne zitterte.
    Zu ihrer Erleichterung ging sie tatsächlich nicht in Flammen auf, und die Sonne fühlte sich angenehm warm auf ihrer Haut an, jedoch nicht sengend heiß. Es war einfach wundervoll angenehm. Sie seufzte lustvoll, dann ging sie langsam bis zum Rand der Terrasse, wo sie abermals stehen blieb, um in aller Ruhe den Garten zu betrachten.
    Vor ihrer Wandlung hatte sie jeden Tag viele Stunden in ihrem Garten zugebracht, um zu jäten, zu pflanzen, zu gießen. Sie hatte Futterstellen für die Tiere eingerichtet, Körner für die Vögel, Erdnüsse für Eichhörnchen, Streifenhörnchen und Blauhäher sowie Brotkrumen für die Finken. Jeden Tag verbrachte sie Zeit im Garten, um sich zu entspannen und

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