Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Ein verboterner Kuss

Titel: Ein verboterner Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
Vom Netzwerk:
weitere zum Holzhacken und den Rest, um das hohe Gras vor dem Schloss mit der Sense zu schneiden und die Stallungen auszumisten. Einen richtigen Arbeitsplan wollte er bis zum nächsten Tag aufstellen.
    Als Nächstes kamen drei hübsche junge Mädchen an die Reihe, die kokett vor ihm knicksten und kicherten. „Bitte, Sir“, sagte das größte, „wir sind die Tickel-Mädchen - Tansy, Tessa und Tilly - und wir sind zum Putzen erschienen.“
    Die Tickel-Mädchen. Dominic musste sich Mühe geben, ernst zu bleiben.
    Das kleinste Mädchen fügte hinzu: „Und Mama hat uns auch Zitronen für die junge Miss mitgegeben.“ Sie hob einen Beutel voller Zitronen hoch.
    Dominic nickte. „Bring sie zu Mrs Stokes. Sie wird euch auch eure Arbeit zuweisen. Die anderen Frauen ... “ Er überflog die restlichen Anwesenden mit einem Blick. „Sie melden sich ebenfalls bei Mrs Stokes.“
    Alle machten sich auf den Weg zur Küche, und Dominic richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf die verhutzelte kleine Gestalt auf der Bank, auf Großvater Tasker. Der alte Mann sah ihn aus seinen Knopfaugen erwartungsvoll an. Er ist mindestens achtzig, dachte Dominic. Was sollte er bloß mit einem so alten Mann anfangen? „Mr Tasker“, sagte er.
    Jake Tasker stand auf.
    „Ich meinte Mr Tasker Senior“, verbesserte Dominic sich. Der Alte rappelte sich mühsam hoch und nahm Haltung an, ein Abglanz seiner einst militärischen Vergangenheit. „Ein Mann Ihres Alters begann Dominic freundlich. Das faltige Gesicht verzog sich kummervoll. Dominic ärgerte sich über sich selbst und beeilte sich fortzufahren: „... und mit Ihrer Erfahrung ist von unschätzbarem Wert. Ich brauche Sie um ... um ... “, er suchte fieberhaft nach einer Beschäftigungsmöglichkeit, „um die jungen Männer zu beaufsichtigen, die hier die Anlagen in Ordnung bringen. Sie wissen ja, wie junge Männer so sind. “
    Der Alte platzte fast vor Stolz und stieß seinem Enkel den Ellenbogen in die Rippen. „Siehst du? Sechshundert Jahre waren doch nicht umsonst. Die Dame hat uns gesagt, dass die Taskers wieder gebraucht werden! Ich gehe mal lieber los und sehe nach, was die jungen Taugenichtse so anstellen! “ Er entfernte sich mit gewichtigen Schritten.
    Jake Tasker erhob sich langsam und sah Dominic unbeirrt in die Augen. „Mein Großvater lebt noch in den alten Zeiten. Er glaubt an die Dame und all die anderen.“
    „Dame? Was für eine Dame? Meinen Sie Miss Greystoke?“ „Mein Großvater sagt, sie wacht schon seit Jahrhunderten über die Menschen in diesem Tal. Er denkt, wenn die Dame erscheint, brechen gute Zeiten an.“ Er schnaubte. „Ich halte das für abergläubischen Firlefanz.“
    Dominic stimmte ihm zu. Greystoke, die seit Jahrhunderten über irgendwelche Menschen wachen sollte? Was für ein Unsinn!
    „Taskers nehmen keine Almosen an“, erklärte Jake Tasker steif.
    Dominic nickte. „Gut. Ich biete nämlich auch keine an.“ In den Büchern des Verwalters waren die Taskers erwähnt worden. Irgendetwas Verdächtiges oder Beschuldigendes, er konnte sich nicht mehr daran erinnern. „Soweit ich weiß, hatten Sie eine Auseinandersetzung mit Mr Eades.“
    „Richtig“, antwortete Tasker ruhig und gelassen.
    „Ich werde die Geschäftsbücher überprüfen.“
    „Tun Sie das.“
    Der Mann wirkte nicht im Mindesten beunruhigt, und Dominic beschloss, sich auf sein Gespür zu verlassen. „Können Sie lesen und schreiben?“
    „Ja.“
    „Gut, dann erstellen Sie eine Liste darüber, was Ihrer Meinung nach nötig ist, um den Besitz wieder in Schwung zu bringen.“
    Tasker sah ihn aus schmalen Augen an. „Sie stellen mich  ein?“
    „Ja, ich gebe Ihnen einen Monat Probezeit in der Stellung, die Eades früher innehatte. Mein eigener Mann kommt in Kürze aus London, und ich werde auch auf seinen Rat hören, aber in der Zwischenzeit können Sie sich um das kümmern, was getan werden muss.“
    Taskers Augen weiteten sich. „Sie übertragen mir Verantwortung? Obwohl Sie wissen, was Eades über mich gesagt hat?“ Er schüttelte den Kopf. „Ich kann es nicht glauben.“
    „Ich stehe zu meinem Wort“, teilte Dominic ihm kühl mit. „Wenn es um meine Angestellten geht, verlasse ich mich auf meinen Instinkt. Sie sind hier, und Eades ist weg - das spricht für sich. Also, sind wir uns einig?“ Er streckte die Hand aus, und nach einer Weile schlug Tasker ein.
    Dominic fühlte sich seltsam hochgestimmt, konnte sich aber nicht erklären, aus welchem Grund. Welche Rolle

Weitere Kostenlose Bücher