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Ein verboterner Kuss

Titel: Ein verboterner Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
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begann, kleine Knoten hineinzuknüpfen. Er wartete, aber ihr Schweigen hielt an.
    „Nun?“
    Sie zuckte zusammen. „Hat Grace... Greystoke es Ihnen gesagt?“
    „Was soll sie mir gesagt haben?“
    „D...dass ... dass ...“
    Er hatte Mitleid mit ihr und schlug einen Tonfall an, den er sonst für nervöse Pferde benutzte. „Greystoke hat mir nur erzählt, dass Sie Kinder lieben, Babys, um genau zu sein, und dass ich darüber mit Ihnen reden sollte.“
    Das schien sie nicht sonderlich zu beruhigen.
    „Da ich nicht vorhabe, unsere Ehe zu vollziehen und meine Meinung diesbezüglich zu ändern, frage ich mich, ob Sie schon mit Ihrem Vater darüber gesprochen haben.“
    Wieder öffnete und schloss sie den Mund und schüttelte den Kopf. Was Dominic auch nicht klüger machte.
    Langsam verlor er die Geduld. „Miss Pettifer, haben Sie Ihrem Vater gesagt, dass Sie mich nicht heiraten wollen?“
    Sie verzog das Gesicht, und er machte sich auf eine weibliche Tränenflut gefasst. „Ja, natürlich habe ich es ihm gesagt, aber er beharrt darauf, dass es das Beste für mich wäre. Wir sind so arm, wissen Sie. Und jetzt ist er so krank und glaubt, mir meine Zukunft gesichert zu haben ... “ Sie schien kurz davor, in Tränen auszubrechen. „Ich kann ihn jetzt nicht unnötig aufregen.“
    Dominic erhob sich. „Nein, natürlich nicht.“ Er selbst würde keine solchen Skrupel haben. Sir John war der Schlüssel zu dieser ganzen Geschichte. Wenn er den alten Mann davon überzeugen konnte, dass eine Ehe mit Dominic seine Tochter  nachhaltig ins Unglück stürzen würde.....Ich werde mit ihm  reden und sehen, ob ich ihn umstimmen kann.“
    Sie sprang ebenfalls auf und rang die Hände. „Jetzt? Sie werden ihn doch nicht aufregen, oder?“
    „Selbstverständlich nicht“, log er.
    Sir John lag von Kissen gestützt im Bett. Er wirkte krank und gebrechlich, aber seine dunklen Augen funkelten lebhaft. „Holen Sie mir einen Pfarrer!“
    „Es gibt keinen. Der alte Pfarrer ist in den Ruhestand gegangen, und sein Nachfolger ist noch nicht eingetroffen. Geht es Ihnen schlechter?“
    Der alte Mann machte eine ungeduldige Handbewegung. „Schlechter, besser, was spielt das schon für eine Rolle, wenn ich hier ans Bett gefesselt bin und nichts tun kann?“ „Möchten Sie nach unten getragen werden? Es ist warm draußen, Sie könnten auf einer Liege in der Sonne sitzen.“
    Er schnaubte leise. „Wozu sollte das gut sein?“
    Der Austausch von Höflichkeiten war offenbar beendet, also kam Dominic ohne Umschweife zur Sache. „Sie wissen genau, dass Ihre Tochter mich ebenso wenig heiraten will wie ich sie.“
    Sir John gab ein schnaufendes Lachen von sich. „Mein lieber Junge, ich wollte Mellys Mutter auch nicht heiraten, und sie mochte mich eindeutig ebenfalls nicht. Aber die Ehe verändert so einiges, die Frau wurde die Liebe meines Lebens.“ Dominic zuckte leicht zusammen. Damit hatte er nicht gerechnet. „Mag sein, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass ich..."
    Sir John winkte ab. „Meine Melly ist das freundlichste, netteste Mädchen, das man sich vorstellen kann. Sie werden sie lieben lernen, Sie werden gar nicht anders können. Ich möchte wetten, sie ist das liebenswerteste Mädchen in ganz England.“ „Ich werde sehr wohl anders können! Ich ...“
    „Das Beste, was mir je im Leben passiert ist, dieses Mädchen. Abgesehen von der Ehe mit ihrer Mutter.“
    „Sir John ...“
    „Ich war schon auf dem Weg ins Verderben, ohne festen Halt und ohne Ziel. Ihre liebe Mutter rettete ...“
    Dominic fiel ihm ins Wort. „Ich weiß, ein wesentlicher Grund, warum Sie diese Heirat wollen, ist der, Ihre Tochter finanziell abgesichert zu wissen. Ich bin bereit, eine beträchtliche Summe zu bezahlen, wenn Sie mich von dieser Verpflichtung entbinden.“
    Sir John lächelte. „Sie wird finanziell abgesichert sein, wenn sie Sie heiratet. Und sie genießt dann Ihren Schutz. Sie braucht einen Mann, der sich um sie kümmert, meine Melly. Sie ist ein unschuldiges, weichherziges kleines Geschöpf, völlig hilflos, wenn sie allein auf sich gestellt ist.“
    „Nun, ich werde mich nicht um sie kümmern. Ich habe vor, sie gleich nach der Trauung zu verlassen“, teilte Dominic ihm mit.
    Sir John sah ihn lange scharf an. „Nein, das werden Sie nicht tun.“
    „O doch, das werde ich!“
    Der alte Mann schüttelte den Kopf. „Ich habe Ihre Hündin gesehen. Melly hat sie heute Morgen zu mir gebracht. Ich mag Hunde sehr.“
    Dominic runzelte

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