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Ein verboterner Kuss

Titel: Ein verboterner Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
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bewohnbar zu machen. Er wollte zwar den Besitz in einen einigermaßen ordentlichen Zustand bringen, aber er hatte doch nicht vor, das ganze Haus wieder herzurichten!
    Als er die Treppe hinunterkam, hielten plötzlich alle in ihrer Arbeit inne. Die Frauen richteten sich auf, sahen ihm entgegen und pressten die Bürsten und Putzlappen an die Brust. Der Mann auf der Leiter nahm seine Kappe ab und blieb reglos stehen.
    „Wo finde ich Miss Greystoke?“, fragte Dominic in die Halle hinein.
    Eine der Frauen knickste nervös. „Ich weiß es nicht genau, Sir. Vielleicht in der Küche?“
    „Oder oben auf dem Dachboden - sie wollte sich dort einmal umsehen.“
    „Ach, tatsächlich?“ Er ging in die Richtung, aus der der meiste Lärm zu hören war.
    Ein Tickel-Mädchen rief ihm nach: „Sagen Sie ihr, meine Mutter hat noch mehr Zitronen geschickt, und dieses Mal soll sie nicht Mrs Stokes erhalten! Sie sind für die Miss! Persönlich!“
    Dominic beachtete das Mädchen nicht. Er überbrachte schließlich keine Botschaften für Angestellte.
    Als er Greystoke dann endlich fand, hatte er fast jedes Zimmer des riesigen alten Hauses zu sehen bekommen - Zimmer, in die er nie einen Fuß hatte setzen wollen. Er war wütender denn je. Wohin er auch gegangen war, überall hatte er Beweise vorgefunden, wie gründlich sie seine Anweisungen missachtet hatte.
    Er traf sie schließlich im zweiten Stock an. Sie hatte die Arme voller Bettlaken. Bei ihr waren zwei Tickel-Mädchen, Billy Finn und drei kräftige Männer, von denen jeder ein Möbelstück trug. Keiner von ihnen allen hatte anscheinend Schwierigkeiten gehabt, sie zu finden, wie ihm auffiel. Die verdammten Bediensteten hatten sich wohl verschworen, um sie vor seinem Zorn zu schützen.
    „Miss Greystoke“, sagte er eisig.
    Sie drehte sich zu ihm um. „Ja, Lord D Acre, was kann ich für Sie tun?“, fragte sie heiter. Auf ihrer Nase prangte ein Staubfleck, ihr Haar war wirr und voller Spinnweben. Sie trug eine altmodische Schürze über ihrem Kleid, die ihr viel zu groß war. Ihre Augen leuchteten vor Aufregung, und sie schenkte ihm ein strahlendes Lächeln.
    „Ich muss mit Ihnen sprechen“, teilte er ihr knapp mit.
    „Gern, einen Moment noch, bitte. Ich bin gleich fertig.“ Zu Dominics Ärger wandte sie sich wieder an die drei Männer. „Ich denke, wir können alle diese Stühle gebrauchen. Fangen Sie mit denen an, die am wenigsten beschädigt sind. Bringen Sie sie alle nach unten. Tilly und Tessa, ihr staubt sie ab, und wenn Jake sie repariert hat, poliert ihr sie gut mit Bienenwachs. Es gibt nichts Besseres als den Duft von Bienenwachs, damit ein Haus sauber und anheimelnd wirkt.“ Sie sah zu, wie die drei Männer und die beiden Mädchen die Stühle aus dem Zimmer trugen, dann drehte sie sich zu Dominic um. „So, was wollten Sie mir sagen?“
    „Falls Sie sich an unser Gespräch über ...“, fing Dominic an.
    Doch ihr schien noch etwas eingefallen zu sein und sie wandte sich einem Jungen zu. „Ach, Billy, dich hätte ich beinahe vergessen.“ Sie lächelte den Knaben warmherzig an und merkte gar nicht, wie ungehalten Dominic war. „Ich möchte, dass du diese Gardinen einsammelst und sie zu ... Hm, wem könnte ich sie zum Waschen geben?“ Sie runzelte die Stirn.
    „Meiner Mutter vielleicht“, bot Billy schüchtern an. „Sie nimmt Wäsche an.“
    „Ausgezeichnet!“, rief sie aus. „Dann gib sie deiner Mutter. Sobald sie trocken sind, bringst du sie wieder her.“
    Der Junge hob den großen Stapel gefalteter Gardinen auf  und schleppte ihn aus dem Zimmer. Endlich waren sie allein.
    Sie schenkte ihm ein strahlendes, etwas verschmitztes Lächeln. „Verzeihen Sie, dass ich Ihnen so unhöflich ins Wort gefallen bin, aber wenn wir uns zanken, sollten wir das lieber unter vier Augen tun, nicht wahr?“
    „Zanken?“ Dominic runzelte bei diesem Wort die Stirn. Kinder zankten sich.
    „Ja. Oder habe ich mich etwa geirrt? Sie sahen so aus, als wäre Sie gekommen, um sich mit mir zu zanken.“
    „Ich zanke mich nie“, erklärte er hochmütig.
    Sie seufzte erleichtert auf. „Das ist gut. Ich dachte schon, Sie wären über irgendetwas verärgert. So, was wollten Sie mit mir besprechen ?“
    Sie lächelte ihn wieder so verwirrend an, und auf einmal hörte er sich sagen: „Eins der Tickel-Mädchen meinte, seine Mutter hätte ihm Zitronen für Sie mitgegeben. Aber das ist nicht..."
    „Nein, wirklich nicht, ich habe niemanden um Zitronen gebeten. Ich weiß auch

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