Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Ein verboterner Kuss

Titel: Ein verboterner Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
Vom Netzwerk:
schrecklich gewesen, wenn sie zu schreien angefangen hätte.
    Wenn er es recht bedachte, so hatte sie im Grunde überhaupt nicht reagiert. Er musste wohl ein wenig an seiner Technik feilen.
    Nun, natürlich hat sie nicht reagiert, sagte er sich. Schließlich lag ihr Vater im Sterben. Was spielte der Kuss eines Unbekannten für eine Rolle, wenn sie sich mit dem Unvorstellbaren konfrontiert sah. Er wusste noch, wie er sich gefühlt hatte, als sein eigener Vater gestorben war. Armes, kleines Ding. Er schlang die Arme fester um sie.
    Sie war so wunderbar weich ...

12. Kapitel
    Gelegenheit, du mächtige Verführerin!
    John Dryden
    Grace erreichte das Ufer und stieg aus dem Wasser.
    Sie hörte ihn aufstöhnen, und aus diesem Grund drehte sich zu ihm um. Wieder stöhnte er. „Haben Sie Schmerzen?“, rief sie.
    „Höllische Schmerzen“, sagte er, aber er sah nicht aus wie jemand, der krank war. Sein Blick schweifte über sie, dabei funkelten seine goldbraunen Augen vor Vergnügen.
    Sie schlang die Arme um sich. „Drehen Sie sich um!“
    „Unmöglich.“
    Sie kehrte ihm den Rücken zu und wollte ihre Kleidung aufsammeln.
    Erneutes Aufstöhnen. „Wie ein in Seidenpapier gewickelter Pfirsich“, meinte er, als sie sich bückte.
    Sie richtete sich abrupt auf und hielt sich ihre Sachen vor den Körper. „Hören Sie bitte mit diesem Unsinn auf!“
    „Das ist kein Unsinn, sondern Poesie. Sie sind lebendig gewordene Poesie.“ Er begann ebenfalls aus dem Wasser zu waten, und sie fing an zu ahnen, welchen Anblick sie für ihn bieten musste. Seine Unterhose war fast durchsichtig und schmiegte sich an seinen Körper wie Seidenpapier - allerdings nicht um einen Pfirsich, wie er gesagt hatte ...
    „Bleiben Sie da stehen!“, entfuhr es ihr.
    Seine Augen funkelten belustigt. „Gern.“ Prompt posierte er für sie als griechische Statue. Nur sah keine von Lord Elgins Marmorstatuen auch nur annähernd so aus wie dieser Mann. Er war größer, männlicher - und er lebte und atmete.
    Sie konnte ihn immer noch auf ihren Lippen schmecken.
    „Hören Sie auf damit!“ Sie musste wider ihren Willen lachen. „Bedecken Sie sich.“
    „Das geht nicht. Erst muss meine Unterhose trocknen, sonst ist meine Reithose bei meiner Rückkehr nach Wolfestone an gewissen Stellen ganz nass. Die Leute werden sich fragen, was ich um alles in der Welt gemacht habe.“ Er sah sie an. „Und dann werden sie auch auf Ihrem Kleid nasse Flecke sehen und zwei und zwei zusammenzählen ..."
    Sie nagte nachdenklich an ihrer Unterlippe. Am liebsten wollte sie auf der Stelle von Kopf bis Fuß ordentlich angezogen sein, aber er hatte nicht unrecht.
    „Meiner Meinung nach haben Sie zwei Möglichkeiten - entweder Sie ziehen Ihre nassen Sachen aus und ziehen die trockenen über Ihre nackte Haut.“ Er betrachtete sie unter halb gesenkten Lidern. „In dem Fall müssen Sie natürlich Ihre Unterwäsche irgendwo verstecken, wenn Sie zum Schloss zurückgehen. Ich könnte sie Ihnen abnehmen und in meine Tasche stecken. “
    Um nichts in der Welt hätte sie ihm ihre Unterwäsche gegeben.
    „Oder Sie setzen sich in die Sonne und lassen Ihre Unterwäsche trocknen, bevor Sie sich anziehen. Genau das werde ich tun.“ Er streckte sich im Gras aus, und sie vermied es, angestrengt dort hinzusehen, wo sie am liebsten hingesehen hätte.
    „Also gut, dann mache ich das auch“, beschloss sie. Er klopfte auf das Gras neben ihm, aber sie schüttelte den Kopf. „Nein, ich gehe dort drüben hin.“ Sie setzte sich hinter einen Busch, der sie vollkommen verdeckte.
    „Ach, wie Pyramus und Thisbe“, meinte er seufzend. „Wie traurig.“
    „Ganz und gar nicht“, gab sie zurück. „Schließlich sind wir keine Liebenden, die unter einem schlechten Stern stehen!“
    „Aber Liebende sind wir“, erwiderte er und trat hinter dem Busch hervor.
    Sie verschränkte die Arme vor sich, obwohl ihr klar war, dass das sinnlos war nach dem, was sie im Teich getan hatten. Sie schwieg eine Weile. „Ich kann nicht“, sagte sie schließlich.
    Er setzte sich in geringer Entfernung von ihr ins Gras. „Es ist schon gut, ich weiß das. Sie sind noch nicht so weit. Ich kann warten.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Es ist zwecklos zu warten. Ich werde meine Meinung nicht ändern.“
    Er lächelte nur. Sie erschauerte, aber nicht vor Kälte oder Furcht. Sie wandte ihm den Rücken zu. Noch immer spürte sie seinen Blick auf sich ruhen wie eine warme Berührung, doch zumindest konnte sie ihn so nicht

Weitere Kostenlose Bücher