Ein verführerischer Akt
Bauch presste, unmissverständlich bezeugte. Im Gegenteil. Und sie selbst fühlte sich unten warm und feucht an und irgendwie voll schmerzhafter Erwartung, die neu und verlockend war. Immer noch befanden sich zwischen ihnen einige Schichten Stoff, und sie wünschte sich plötzlich, dass nichts mehr sie voneinander trennen möge.
»Es geht nicht darum, dir irgendetwas wegzunehmen, Rebecca«, erklärte er in einem fast trägen Tonfall.
Sie spannte sich noch mehr an. »Versuch doch, mich davon zu überzeugen.«
»Wenn du wie ein Junge angezogen herumläufst, werden die anderen trotzdem merken, dass ich mich zu dir hingezogen fühle – und dann würde man mich für einen Perversling halten.«
Sie schwiegen beide einen Augenblick lang, und nur ihre schweren Atemzüge waren in dem stillen Raum zu hören.
»Du fühlst dich zu mir hingezogen?«, fragte sie schließlich.
Sein Lächeln war verführerisch wie die Sünde. »Merkst du das etwa nicht?«
Sie hob den Kopf vom Bett und küsste ihn. Sie glaubte, dass es bei einem flüchtigen Kuss blieb, denn zu fest ging sie davon aus, dass ein Mann wie Julian niemals, selbst in Momenten höchster Erregung nicht, die gesellschaftlichen Spielregeln, die er seinem Stand schuldete, verletzte. Deshalb wollte sie sich diesen kostbaren Moment für alle Zeiten einprägen, dieses Aufwallen von Leidenschaft, seine Lippen, die so weich waren, während alles andere an ihm sich hart anfühlte.
Doch Unerwartetes geschah: Stöhnend ließ er sich auf sie sinken, zog sie heftig in seine Arme, um den Kuss zu vertiefen. In diesem Augenblick war es um ihre Selbstbeherrschung geschehen. Das war nicht der zarte Kuss eines Verehrers. Nein, er presste seinen Mund heiß und verlangend auf ihren, drängte sie, ihre Lippen zu öffnen, und küsste sie mit einer Leidenschaft, mit der sie nie gerechnet hätte.
Seine Zunge drang verführerisch forschend in ihren Mund ein. Sie hörte sich stöhnen und auch ihn, und in diesem Laut schwang ein solches Verlangen mit, das ihre Erregung nur noch steigerte. Alle Zurückhaltung fiel von ihr ab, und sie erkundete seinen Körper, tastete mit ihren Händen über seinen Rücken, die muskulöse Brust, die unglaublich breiten Schultern. Er schien wie aus Marmor gehauen und war doch gleichzeitig so verlockend warm und lebendig, reagierte auf all ihre Berührungen. Fast automatisch schlang sie ihre Beine um seine Hüften, während er sich zwischen ihren Schenkeln zu bewegen begann, sich an ihr rieb und sein steifes Glied in einer Art und Weise gegen sie presste, die sie zum Beben brachte. Seufzend hing sie an seinem Mund, bog ihm instinktiv ihre kreisenden Hüften entgegen und zeigte ihm, dass sie mehr wollte.
Als er sich plötzlich, wie aus einem Rausch erwachend, von ihr löste und sich hochstemmte, klammerte sie sich an ihm fest. Er durfte sie jetzt nicht so liegen lassen – er musste ihr zeigen, wie sie sich von dieser schrecklich schönen, alles verzehrenden Leidenschaft wieder befreien konnte, wie man das lodernde Feuer im Innern, das außer Kontrolle geraten war, löschte.
»Julian«, rief sie. »Bitte hör nicht auf.«
Und dann lag er wieder auf ihr, küsste ihr Gesicht und ihren Hals mit seinem feuchten Mund und seiner Zunge, während ihre Hüften förmlich miteinander verschmolzen. Er presste sich in einem wiegenden Rhythmus immer wieder aufs Neue gegen ihren Körper, und sie spürte verstärkt das Aufbranden von Lust, eine überwältigende Woge der Leidenschaft, die sie zu verschlingen drohte. Sie gab unverständliche Laute von sich, drängte ihn weiterzumachen, indem sie ihn streichelte und sein Haar küsste, während er sich über sie beugte und sein Gesicht in ihrem Ausschnitt versenkte. Seine Wange strich über ihre Brust, und sie erbebte unter einem erneuten Ansturm heißen Begehrens. Er drehte den Kopf und umfing durch die Kleidung eine Spitze ihres Busens mit seinem Mund, und bei dieser schockierenden Berührung glaubte Rebecca den Verstand zu verlieren. Sie musste sich auf die Unterlippe beißen, um nicht laut aufzuschreien, bewegte sich ruhelos unter ihm, drückte sich gegen seinen Mund, rieb ihre Hüften noch verlangender an ihm. Sie spürte, wie sie immer höher getrieben wurde, einem Gipfel entgegen, und verzweifelt strebte sie nach Erlösung.
Und dann mit einem Mal war es so weit. Was sie so sehnsüchtig erwartet hatte, stürzte wie eine Woge über sie hinweg, und um nicht ganz von ihr hinweggespült zu werden, hielt sie sich krampfhaft an
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