Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Ein verfuehrerischer Handel

Titel: Ein verfuehrerischer Handel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
Vom Netzwerk:
er sie in den Armen eines anderen Mannes erwischt hätte.
    Aber Justin unterschied sich von seinem Vater. Wenigstens hatte er das bis heute geglaubt. Die Wahrheit war, dass er Ariel Summers ebenfalls haben wollte. Er hatte sie vielleicht schon gewollt, noch ehe er sie kennen gelernt hatte. In der plötzlichen Woge des Verlangens, die ihn einhüllte und sein Glied in seiner Hose hart werden ließ, schloss er die Augen.
    Vielleicht sollte er Madame Charbonnets Haus der Freuden besuchen. Celeste Charbonnet war stolz darauf, wunderschöne Gespielinnen anzubieten, die erfahren waren in der Kunst, einem Mann Genuss zu bereiten. Er war schon seit längerer Zeit nicht dort gewesen - seit zu langer Zeit, wie es schien, angesichts des heftigen Verlangens, unter dem er jetzt litt.
    Justin seufzte. Er wollte keine von Celestes erfahrenen Kurtisanen, sondern Ariel Summers. Er hatte sie gekauft und für sie bezahlt - warum also sollte er sie nicht auch haben? Verdammt, dieses Mädchen gehörte ihm.
    Ob sie nun Phillip Marlins Geliebte war oder nicht, das tat jetzt nichts zur Sache.
    Er hatte sie, wie gesagt, teuer erworben.
    Ariel wachte auf, in einen leichten Schweißfilm gebadet. Die Laken hatte sie bis zu den Knien hinuntergetreten, ihr Nachthemd war ihr bis an die Hüften hochgerutscht. Sie hatte einen Albtraum gehabt, das wusste sie; leider konnte sie sich nicht an den Inhalt erinnern, doch sie hegte die starke Vermutung, dass er mit dem Grafen zusammenhing.
    Ariel erschauerte, eine Gänsehaut überzog ihren Körper bei der Kälte, die in dem Zimmer herrschte. Sie glitt aus dem Bett und legte sich den gefütterten Seidenumhang um, dann schloss sie die Knöpfe.
    Es klopfte leise an der Tür, und die Zofe, die der Graf ihr zugeteilt hatte, trat ein. Silvie Thomas war ein dunkelhaariges Mädchen von ungefähr zwanzig Jahren mit runden, haselnussbraunen Augen und einem genauso runden Gesicht. »Ihr seid früh aufgestanden, Miss. Ihr hättet im Bett bleiben sollen, bis ich Kohlen auf das Feuer geschüttet habe.«
    »Ja, aber es gibt eine Menge Dinge, die ich heute Morgen zu erledigen habe.« Das war nur die halbe Wahrheit. Sie wollte in den Park gehen, da die Hoffnung bestand, dort vielleicht Phillip zu treffen. Sie musste mit ihm reden, musste die Dinge zwischen ihnen wieder ins Reine bringen -doch vor allem wollte sie aus dem Haus verschwinden, ehe sie dem Grafen begegnete.
    »Nun, wenn Ihr wegwollt, dann sorgen wir besser dafür, dass Ihr angekleidet werdet.«
    Ariel ließ sich von Silvie umsorgen und war dankbar, mit etwas beschäftigt zu sein, das ihre Gedanken ablenkte. In einem Kleid aus blassblauem Musselin, die Haare zu einem lockeren Knoten hochgesteckt, griff sie nach einem indischen Schal mit Fransen und lief die Treppe hinunter, zur Tür hinaus. Glücklicherweise bemerkte niemand ihr Verschwinden. Es war noch früh. Wenn Phillip zu ihrem üblichen Treffpunkt kam - was sie eigentlich bezweifelte -, dann würde das noch Stunden dauern. Sie wanderte eine Weile herum, betrat eine Backstube und kaufte dort einen süßen Kuchen mit einer Tasse Schokolade.
    Als sie eine Münze aus ihrer Tasche zog, regte sich in ihr so etwas wie Schuldbewusstsein. Laut Graf Justin Bedford Ross trug sie Kleider, die er bezahlt hatte, genoss Nahrung, die sie von dem Taschengeld kaufte, das von ihm stammte. Als sie noch ein Kind war und verzweifelt danach trachtete, ihrem elenden Leben zu entfliehen, war es ihr gleichgültig gewesen, was dafür von ihr erwartet wurde. Jetzt störte es sie, an die falschen Versprechungen zu denken, die sie gemacht hatte.
    Greville bat Recht, dachte sie. Ich bin ihm etwas schuldig. Alles, was sie gelernt hatte, ihr gesamtes Auftreten, war das direkte Ergebnis der Großzügigkeit des Grafen. Sie schuldete ihm eine ungeheure Summe - aber es gab doch sicher noch einen anderen Weg, ihm diese zurückzuzahlen, als mit ihrem Körper.
    Seufzend machte sich Ariel auf zu der Platane, dem morgendlichen Treffpunkt. Das Gras war noch feucht vom Tau, Kühle lag in der Luft. Sie zog ihren Schal ein wenig fester um ihre Schultern und wartete; dabei betete sie, dass ihr Prinz mit dem goldenen Haar erscheinen möge.
    Erleichterung überflutete sie, als er endlich auftauchte, da sie beinahe sicher gewesen war, ihn nie mehr wiederzusehen.
    »Ariel, mein liebstes Mädchen!«
    »Phillip ... ich hatte nicht geglaubt, dass Ihr kommen würdet.«
    Er nahm ihre beiden Hände in seine, sein Blick ging über ihr blasses Gesicht, in dem ihre

Weitere Kostenlose Bücher