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Ein verfuehrerischer Handel

Titel: Ein verfuehrerischer Handel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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offensichtliche Beunruhigung zu lesen war. »Ein Dutzend Grevilles hätten mich nicht davon abhalten können! Ich habe mir solche Sorgen gemacht, hätte Euch nicht allein lassen dürfen ... immerhin kennt Ihr den Grafen nicht so, wie ich das tue. Ich war wütend und verwirrt.«
    Ariel gelang ein Lächeln, obwohl ihr das schwer fiel. »Es ist ja überstanden. Wie froh ich bin, dass Ihr hier seid! Ich habe Euch so viel zu erklären, so viel zu erzählen. Das hätte ich schon viel früher tun sollen, aber ich ... ich hatte Angst.«
    Phillip zog sein Taschentuch aus seiner Jacke und tupfte ihr die Tränen ab, von denen sie gar nicht bemerkt hatte, dass sie aus ihren Augen rannen. »Hier, bitte setzt Euch!« Er benutzte das Taschentuch, um den Tau von der Bank unter dem Baum zu wischen, dann nahmen sie nebeneinander Platz und hielten sich an den Händen. Der feine Herr lauschte und runzelte mehr und mehr die Stirn, als Ariel ihm von ihrer niedrigen Geburt erzählte - jeden schmerzlichen Satz musste sie über ihre Lippen zwingen.
    »... Also seht Ihr, Phillip, ich bin nicht diejenige, für die Ihr mich gehalten habt. Ich bin ... ich bin es gar nicht wert, dass Ihr mir Eure Aufmerksamkeit schenkt.«
    Sanft drückte er ihre Hand. »Seid nicht töricht! Eure Vergangenheit zählt nicht. Nur die Gegenwart ist wichtig.«
    Ariel wandte den Blick ab. Wie glücklich konnte sie sich schätzen, einen Mann wie Phillip getroffen zu haben.
    »Ihr sagt, Euer Vater war der Pächter des alten Grafen?«
    »Ja.«
    »Beruht auf diesem Umstand Grevilles Entschluss, Euch zu helfen?«
    Ariel biss sich auf die Lippe. Als sie in den Park gekommen war, hatte sie die Absicht gehabt, Phillip alles zu beichten; sie wollte ihre niedrige Geburt gestehen und auch die Tatsache, dass sie dem Grafen ihren Körper verkauft hatte für hübsche Kleider und eine teure Erziehung. Sie hatte ihm nun die Wahrheit über ihre Vergangenheit bekannt; aber heute war er so ganz anders, ein beinahe fanatisches Leuchten lag in seinem Blick, wenn er sie ansah. Sie dachte an die Feindschaft, die wie ein Feuer aufgelodert war zwischen Phillip und Greville - und deshalb ließ sie es sein, ihm auch noch den Rest der Geschichte zu erzählen.
    »Mein Vater hat immer zu viel getrunken. In diesem Zustand konnte er sehr grausam sein. Ich habe den Grafen gebeten, mir zu helfen, und er war einverstanden.« Das war die Wahrheit - allerdings nicht die ganze; aber sie hatte nicht den Mut, ihm diese zu enthüllen. »Ich habe gar nicht gewusst, dass der erste Lord Greville gestorben war und dass meine ... meine Dankbarkeit... jetzt seinem Sohn zu gelten hat.«
    »Seinem unehelichen Sohn.« Phillip sprach diese Worte verächtlich aus. »Er wäre niemals Graf geworden, wenn sein Vater nicht verschieden wäre. Justin war der einzige männliche Nachkomme, den er hatte, und der Graf brauchte verzweifelt einen Erben - auch wenn dieser Sohn nur der Bastard von einer Dirne war.«
    Ariel wurde noch blasser bei seinen Worten; der Hass in Phillips Stimme beunruhigte sie mehr als nur ein wenig -denn wenn sie gezwungen wäre, ihren Handel einzuhalten, dann würde er sie mit derselben Bezeichnung schmähen.
    Seine Finger schlossen sich fester um ihre, seine Hand war ein wenig zu warm und auch etwas feucht. »Es tut mir Leid. Ihr seid eine Lady. Ich sollte nicht in so groben Worten mit Euch reden.«
    »Woher ... woher wisst Ihr das alles über ihn?«
    »Wir waren Kameraden in Oxford.«
    »Wollt Ihr mir nicht mehr über ihn erzählen?«
    Phillip starrte auf den Fluss, der sich durch den Park schlängelte. Er sah so gut aus, dass es einem den Atem benahm - der Traum einer jeden Frau; dennoch konnte sie nicht anders, als seine elegante blonde Gestalt mit der glühenden dunklen Schönheit von Greville zu vergleichen.
    Als er seine Aufmerksamkeit wieder auf sie richtete, lag in seinen Augen ein neuer, schwer zu erklärender Ausdruck. »Er ist ein grausamer Mann, Ariel, und gefährlich! Ihr seid nicht sicher unter einem Dach mit ihm.«
    Ein kleiner Schauder rann durch ihren Körper. Sie erinnerte sich an die kalte, gnadenlose Art, in der er von ihr verlangt hatte, sich auszuziehen, und sie wollte lieber nicht daran denken, was wohl in seinem Bett mit ihr geschehen wäre.
    »In Schule und College ist er meistens allein geblieben«, sprach Phillip weiter. »Sein Vater hat seine Verpflichtung eingehalten, indem er ihn und seine Mutter unterstützte; aber ich bezweifle, dass der Graf ihn in all den Jahren öfter

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