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Ein verfuehrerischer Handel

Titel: Ein verfuehrerischer Handel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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überraschend, dass ein eigenartiges Gefühl in ihr aufstieg. Der arrogante Graf von Greville entschuldigte sich bei ihr? Das war unmöglich, und doch schien es die Wahrheit zu sein.
    »Gestern Abend habe ich Euer großzügiges Angebot, mir zu helfen, ausgenutzt. Ich hatte das nicht beabsichtigt. Es ist ganz einfach geschehen, und es tut mir Leid.«
    Ariel starrte ihn an, als wäre er ein Fremder. Sie hatte Menschen eigentlich immer gut einschätzen können. Bis auf diesen hier! Mehr und mehr weckte er ihre Neugier. »Vielleicht sollten wir uns beide entschuldigen. Ich habe auch
    eine Menge Dinge gesagt, die ich nicht so meinte. Ich war wütend, aber mehr auf mich selbst als auf Euch. Verzeiht mir, dass ich so viel Unsinn geäußert habe.«
    Etwas in seinem Gesichtsausdruck veränderte sich. Er senkte ein wenig den Kopf. »Dann streichen wir also den gestrigen Abend aus dem Gedächtnis.«
    »Ja ...« Aber so leicht ging das wirklich nicht-wenn eine einzige Bewegung seiner sinnlichen Lippen sie wieder an die Hitze denken ließ, mit der sie sich auf die ihren gepresst hatten. Nicht mit dem jetzigen Wissen, dass die dunkle Anziehungskraft des Grafen sie in den Ruin treiben konnte.
    Vorläufig musste sie an Phillip denken. Der Graf hatte vielleicht ihre Neugier geweckt, aber Phillip war der Mann, dem ihr Herz gehörte. Oder etwa nicht? Sie schob das Bild des kleinen schwarzen Jungen beiseite, den Phillip eingekleidet hatte, um seinen Freunden eine Belustigung zu bieten und den er behandelte wie einen Schoßhund. Er half dem armen Knirps, sagte sie sich noch einmal, er gab einem Kind ein Zuhause, das sonst als Waise aufgewachsen wäre. Phillip hatte einfach nicht begriffen, wie diese Art von Behandlung auf den Jungen wirken mochte.
    Marlin war freundlich und liebevoll, ein wahrer Gentleman - und ganz anders als der kalte, grüblerische Graf. Im Gegensatz zu denen des Grafen waren seine Absichten bestimmt ehrenhaft. Ariel glaubte fest daran, ganz gleich, was Lord Greville auch behauptete.
    Sie musste mit Phillip sprechen, musste ihm zusätzlich den schrecklichen Handel gestehen, den sie abgeschlossen hatte, und ihn um Hilfe bitten. Ariel würde ihm eine Nachricht schicken, sobald sie das wagte und ihm ein Treffen vorschlagen. Dass sie dem Grafen versprochen hatte, ihn nicht wiederzusehen, zählte nun nicht mehr. Da immerhin ihr Glück, ihre ganze Zukunft, davon abhing ...
    Greville nahm ihren Arm, als sie sich die Treppe hinunterbegaben, und ein warmes Gefühl schlich sich in ihren Bauch. Als sich dann diese langen, dunklen Finger an ihre Taille legten, um sie zur Tür zu führen, wurden abermals ihre Knie weich.
    »Da wäre noch etwas«, sagte er und sie blickte zu ihm auf. »Ein Gefallen, um den ich Euch bitten möchte.«
    »Ja, Mylord?«
    »Glaubt Ihr, dass Ihr, wenigstens wenn wir allein sind, mich vielleicht Justin nennen könntet?«
    Sie schluckte und es gelang ihr nicht, ihren Blick von ihm loszureißen. »Justin ...«, wiederholte sie und fand, sein Name sei nicht so abweisend über ihre Lippen gedrungen, wie sie sich das vorgestellt hatte. Sie sah, wie sich währenddessen sein Gesicht entspannte.
    Als sie in die Kutsche stiegen, und der Blick dieser eindringlichen grauen Augen über sie glitt, senkten sich seine dichten, schwarzen Wimpern. Sie spürte die Kraft dieses sinnlichen Blickes beinahe so, als würde er sie berühren.
    Ariels Puls schlug schneller. Ein sanftes Flattern begann abermals in ihrem Bauch.
    Gütiger Himmel, sie wäre froh, wenn sie endlich daheim wären.
    »Willkommen zu Hause, Mylord!« Diese Worte kamen von Knowles. Er stand am Eingang von Justins dunklem Herrenhaus in der Brook Street und begrüßte die beiden feierlich. »Ich hoffe, Ihr hattet eine angenehme Reise.« Der Blick des Butlers ging zu Ariel, doch nur für einen Augenblick.
    »Ja, danke, sehr angenehm«, gab Justin Auskunft, »obwohl ich froh bin, wieder zurück zu sein.«
    »Nun ja, das könnte sich vielleicht ändern, wenn Ihr erfahrt, dass Ihr Gäste habt.«
    »Gäste? Was für Gäste?«
    »Eure Schwester, Mylord. Lady Haywood und ihr Sohn Thomas sind vorgestern hier eingetroffen.«
    Justin fluchte leise. »Wo ist sie?«
    »Im Roten Salon, Mylord. Sie erwartet Besuch von Freunden.«
    Von Freunden? Nannte sie die etwa so? Ihren Schwarm von Verehrern, diese klebrigen Milchgesichter, die ihr begierig jedes Wort von den Lippen lasen?
    Jetzt erst dachte er daran, dass Ariel noch immer neben ihm stand. »Meine Schwester ist hier«,

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