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Ein verfuehrerischer Handel

Titel: Ein verfuehrerischer Handel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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nutzen, um das sie so hartnäckig gerungen hatte. Sie fragte sich, warum andere Frauen noch nicht herausgefunden hatten, dass Arbeit gar nicht eine solche Plackerei war, wie es bei den Männern oft den Anschein hatte. Wenn man etwas tat, wofür man Talent besaß, dann konnte das in der Tat Spaß machen.
    Sie erreichte das Arbeitszimmer, drehte den silbernen Türknauf und trat ein, ohne anzuklopfen. Den Raum teilten sie sich jetzt: der Graf saß an seinem großen Schreibtisch, Ariel an einem kleineren auf der anderen Seite. Die Arbeit rangierte für beide an erster Stelle, ihr Umgang miteinander war einigermaßen neutral.
    Greville blickte auf, er murmelte etwas vor sich hin; dann beugte er den Kopf mit dem dunklen Haar wieder über die Akten, die vor ihm lagen.
    Ariel hielt einen Augenblick lang inne, um ihn zu betrachten. Er trug ein weißes Baumwollhemd und dunkelgraue Hosen, seinen burgunderfarbenen Rock hatte er über die Lehne eines Stuhles in der Nähe gehängt. Die hochgekrempelten Ärmel enthüllten Unterarme mit ansehnlichen Muskeln, die von krausem schwarzem Haar bedeckt waren.
    Es herrschte trübes, feuchtkaltes Wetter, dunkle Wolken hielten das meiste Sonnenlicht ab. Eine Lampe brannte auf seinem Schreibtisch, sie warf einen Schatten über sein Gesicht und ließ die Höhlungen unter seinen Wangenknochen tiefer erscheinen. Sein schwarzes Haar, das sonst immer ordentlich geschnitten war, wuchs ihm jetzt in den Kragen und kräuselte sich über seiner schneeweißen Halsbinde.
    Ariel fragte sich, ob sich das Haar wohl so weich und seidig anfühlte, wie es aussah - ob sein Nacken wohl so muskulös war wie seine Unterarme; bei diesem Gedanken verspürte sie ein eigenartiges Flattern im Bauch. Entsetzt über den Weg, den ihre Fantasie einschlug, umfasste sie das schwere Geschäftsbuch ein wenig fester und ging zu dem Regal hinter dem Schreibtisch, um es wegzustellen; dabei bemühte sie sich, den Blick geradeaus zu richten und sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren.
    Sie wollte das Buch auf das oberste Brett des Regals hieven, doch trotz ihrer Größe konnte sie es nicht erreichen. In dem Moment schob er seinen Stuhl zurück und trat hinter sie.
    »Lasst mich helfen.« Er stand so nahe bei ihr, dass sein Oberkörper ihren Rücken berührte. Sie konnte fühlen, wie sich unter seinem Hemd seine Muskeln anspannten, als er das schwere Buch an seinen Platz schob. Die Sache war erledigt, doch keiner von beiden bewegte sich. Eine angenehme Wärme durchströmte Ariel. Die Uhr auf dem Kaminsims tickte ständig, im gleichen Rhythmus, wie das Herz in ihrer Brust klopfte.
    Langsam, als fürchte er, sie würde weglaufen, senkte er die Arme und legte seine Hände mit den langen, schmalen Fingern auf ihre Schultern. Er roch ein wenig nach Tinte und nach einer Art Männlichkeit, die nur ihm zu Eigen schien. Sie fühlte, wie sich sein Oberkörper hob und senkte, spürte seinen warmen Atem an ihrer Wange, unter dem sich eine Strähne ihres Haares bewegte.
    »Ariel ...«, flüsterte er, und seine Stimme klang rau. Es war wie eine Bitte, die ihr ins Herz drang. Ganz mechanisch drehte sie sich um und sah ihn an - in ihren Augen las er die Antwort auf seine Bitte.
    Er strich ihr sanft über die Wange. Sein Daumen berührte ihre Unterlippe, und ein Schauder durchrieselte sie.
    »Justin ...«, flüsterte sie, nur um der Freude willen, seinen Namen auszusprechen.
    Ihre Blicke hielten einander gefangen, eindringliche Blicke, in denen Tausende unausgesprochener Gedanken lagen. »Ariel... gütiger Himmel, was machst du nur mit mir!« Er holte tief und zitternd Luft, dann nahm er ihr Gesicht in beide Hände. Mit einem Aufstöhnen presste er seine Lippen auf ihre. Sein Kuss war sanft und doch eindringlich, ein hingebungsvoller, verlockender, in die Tiefe reichender Kuss. Ein feuchter, betörender Kuss, der ihre Sinne betäubte und nicht zu enden schien.
    »Ich habe dagegen angekämpft«, flüsterte er und küsste ihre Mundwinkel; dann strichen seine Lippen noch einmal über ihre. »Du wirst niemals wissen, wie schwer es mir gefallen ist.« Er drehte ihren Kopf, dann küsste er sie wieder und wieder, drängender, saugte an ihrer Unterlippe und lockte sie, ihm ihre Lippen zu öffnen. Seine Zunge schob sich in ihren Mund wie heiße, feuchte Seide - er küsste sie voller Leidenschaft.
    Ariel stöhnte auf und klammerte sich an ihn, ihre Arme legten sich um seinen Hals, ihr Körper schwankte. Heiß stieg es in ihr auf. Ihre Beine fühlten sich

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