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Ein verfuehrerischer Handel

Titel: Ein verfuehrerischer Handel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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Lippen bemerken würde und auch nicht die gerötete Haut an ihrem Hals, die Justins Bart hinterlassen hatte.
    »Guten Morgen, Miss!« Mit ihrer üblichen Energie schlüpfte Silvie in das Zimmer. »Seine Lordschaft hat mich gebeten, einen Koffer für Euch zu packen.« Sie lächelte. »Offensichtlich werdet Ihr wieder eine Reise unternehmen.«
    »Eine Reise?« Überrascht hob Ariel den Kopf. »Aber wohin?«
    »Das hat seine Lordschaft nicht gesagt. Es ist wohl auch nicht angemessen, dass er seine Vorhaben mit mir bespricht.«
    Ariel setzte sich auf den ein wenig verschlissenen blauen Stuhl vor ihren Spiegel und fuhr mit der Bürste durch ihre zerzausten Locken. Cadamon, natürlich. Justin wollte heute dorthin abreisen. Langsam breitete sich ein ahnungsvolles Lächeln auf ihrem Gesicht aus, weil er sich entschieden hatte, sie mitzunehmen.
    »Oh!« Silvie kam auf sie zugelaufen. »Gütiger Himmel, das habe ich beinahe vergessen. Ein Diener hat heute Morgen vorbeigeschaut und nach Euch gefragt.« Sie suchte in der Tasche ihres Rockes und zog ein zusammengefaltetes Stück Papier daraus hervor. »Diese Botschaft ist für Euch! Und er hat gesagt, niemand anders dürfe diese Nachricht lesen als nur Ihr.«
    Ariel runzelte die Stirn, als sie das teure Papier sah, das mit einem Tropfen roten Wachses versiegelt war. Ach ja, vielleicht stammte es von Kitt? Wenn Ariel ihre treueste Freundin brauchte, dann gerade jetzt. Eilig riss sie das Siegel auf.
    Es war nicht von Kitt, und als sie den Namen las, der mit blauer Tinte unter der Botschaft stand, begann ihre Hand so sehr zu zittern, dass sie das Blatt beinahe fallen gelassen hätte. Phillip. Das hatte ihr gerade noch gefehlt - Phillip Marlin war der letzte Mensch, von dem sie im Augenblick hören wollte. Sie überflog die Nachricht:
    Meine liebste Ariel,
    Ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie große Sorgen ich mir gemacht habe. Ich bete, dass dieser Hurensohn Greville Euch nicht auf die eine oder andere Art ein Leid angetan hat. Ich muss Euch sehen, muss mich davon überzeugen, dass es Euch gut geht. Es gibt da ein kleines Hotel in der Albermarle Street, das Quintain. Trefft mich in dem Vestibül dort um drei Uhr heute Nachmittag. Wenn Euch etwas an unserer Freundschaft liegt - falls Euch überhaupt etwas an mir liegt dann flehe ich Euch an, mich nicht zu enttäuschen.
    Euer immer treuer Phillip
    Ariel zerknüllte das Papier in ihrer Hand und war dankbar, dass Justin es nicht gesehen hatte. Als sie an Phillip dachte, erwachte ein leises Schuldgefühl in ihr. Sie hatte ihn nicht verletzen wollen. Eigentlich war sie sogar ein wenig überrascht, dass sie ihm so viel bedeutete. Allerdings hatte sie ihm auch keine Versprechen gemacht, hatte sich ihm nie auf irgendeine Weise verpflichtet - obwohl es einmal eine Zeit gegeben hatte, in der sie vage mit diesem Gedanken gespielt hatte.
    Leider, leider konnte sie Phillip heute Nachmittag nicht treffen - sie würde schon bald die Stadt verlassen -, und dennoch war es nicht fair, ihm Sorgen zu bereiten.
    Genauso wenig durfte sie ihn weiterhin im Ungewissen, ihn glauben lassen, sie hegte Gefühle für ihn; denn jetzt kannte sie ihr Herz ganz genau und wusste, dass sie für ihn nicht mehr empfand als Freundschaft.
    »Ich brauche einen Stift und Papier, Silvie. Würdest du bitte persönlich dem Gentlemen meine Antwort bringen! Und sorge dafür, dass Mr. Marlin sie bekommt und niemand anders.«
    »Jawohl, Miss.« Silvie holte das kleine Schreibset aus dem Schrank, und Ariel machte sich an die Arbeit. Als sie damit fertig war, faltete sie das Blatt Papier, versiegelte es und schärfte Silvie Phillips Adresse ein.
    »Warte, bis wir weg sind! Und dann achte darauf, dass die Nachricht richtig abgeliefert wird. Behalte es außerdem für dich. Lord Greville soll sich nicht unnötig aufregen.«
    »Ihr braucht Euch keine Sorgen zu machen, Miss«, versicherte Silvie ihr.
    Ariel hoffte, dass es so war. Sie wusste, was Justin von Phillip Marlin hielt, obwohl sie nicht glaubte, dass Phillip so schlecht war, wie Justin ihn schilderte. Es war einfach nur eine heftige Abneigung zwischen den beiden Männern, die Justin daran hinderte, Phillip so zu sehen, wie er wirklich war.
    Sie fragte sich, was wohl ursächlich zwischen den beiden Männern vorgefallen war, dass eine solche Abneigung bestand. Vielleicht konnte sie auf der Reise Justin dazu bringen, es ihr zu erzählen.
    »Sollten wir heute Euer Haar flechten, Miss? Das würde unterwegs wahrscheinlich besser

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