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Ein verfuehrerischer Handel

Titel: Ein verfuehrerischer Handel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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er das gar nicht bemerken.
    »Bei unserem Treffen bleibt es«, bestätigte Greville und sah ein wenig ungemütlich aus, beinahe sogar verlegen. »Hier geht es nicht um Geschäfte, sondern um etwas Privates. Ich hatte gehofft, du könntest mir einen Rat geben.«
    »Ah, dann hat es sicher etwas mit einer Frau zu tun.«
    Zum ersten Mal bemerkte Justin Clays zerknitterte Kleidung. »Eines ist sicher - auf diesem Gebiet bist du Fachmann. Ich hoffe nur, diese hier war älter als die letzte.«
    Betreten sah Clay ihn an. »Ich hatte keine Ahnung, dass das Mädchen erst sechzehn war. Sie sah eher wie fünfundzwanzig aus. Außerdem war sie definitiv keine Jungfrau mehr.« Er grinste und öffnete die Tür zum Frühstückszimmer. »Meine Neue ist eine Witwe, wenn das dein Gemüt beruhigt. Eine sehr bezaubernde, sehr entgegenkommende Witwe, wenn ich das mal so sagen darf.«
    Justins Mundwinkel kräuselten sich ein wenig. Er folgte Clay in den sonnigen kleinen Raum, von dem aus man in den Garten hinter dem Haus blicken konnte, und sie setzten sich an den polierten Eichentisch. Die Köchin, eine untersetzte, grauhaarige Frau, die in den letzten vier Jahren Clay verwöhnte, erschien einige Minuten später, um das Frühstück zu servieren. Da der Lakai noch nicht angetreten war, goss sie ihnen beiden Kaffee ein, dann schlurfte sie zurück in die Küche.
    Clay kippte seinen Stuhl zurück, bis er an der Wand lehnte und nippte lässig an seiner Tasse. »Also gut, was ist so wichtig, dass es nicht bis später warten kann?«
    »Ich denke daran, zu heiraten«, platzte Justin heraus, und Clays Stuhl polterte mit einem Ruck auf den Boden zurück.
    »Heiraten? Du! Ich dachte, du hättest dein Leben lang der Ehe abgeschworen.«
    »Das hatte ich auch!« Er seufzte. »Jedenfalls bis gestern Abend. Aber in letzter Zeit ging mir viel durch den Kopf. Glaubst du, dass man als verheirateter Mann noch glücklich sein kann?«
    Clay betrachtete ihn über den Rand seiner Kaffeetasse hinweg. »Der Begriff Glück hat wohl kaum etwas mit einer Ehe zu tun«, meinte er und dachte an seine arme verstorbene Mutter und ihre unerwiderte Liebe zu seinem bereits verheirateten Vater. »Meistens wird doch des Geldes wegen geheiratet oder wegen eines Titels. Aber wenn du von Ariel sprichst, wäre es denkbar. Warum willst du denn heiraten? Sicher ist es doch noch zu früh für das Mädchen, um enceinte zu sein. Spielt sie die verletzte Jungfrau? Verlangt sie von dir, das >Richtige< zu tun?«
    »Um die Wahrheit zu sagen, ist ihr der Gedanke an eine Ehe sicher niemals gekommen. Ich bin ein Graf. Ariel ist die Tochter eines armen Pächters. Nach außen hin spielt sie die Rolle der Lady untadelig; aber in ihrem Inneren sieht sie sich noch immer als das niedrige Bauernmädchen, als das sie auf die Welt kam.«
    »Sie ist deine Geliebte geworden. Das hast du doch gewollt? Warum machst du nicht einfach so weiter?«
    Justin schüttelte den Kopf. »Weil ich finde, dass es nicht genug ist. Ich kann dir das nicht genau erklären. Es ist einfach nur so, wann immer ich sie ansehe, erkenne ich ihre Lauterkeit, und die möchte ich nicht beschmutzen. Das
    Licht in ihr soll immer weiter so hell brennen wie in der Gegenwart.«
    Justins lange Finger legten sich um den Griff seiner Kaffeetasse, doch er trank nicht. »Ich kenne das Risiko, das ich eingehe. Der Himmel weiß, dass ich wahrscheinlich einen entsetzlichen Ehemann abgeben werde. Aber wenigstens kann sie den Kopf hochhalten, wenn sie über die Straße geht. Ich kann sie nicht so lieben, wie ein anderer Mann das vielleicht könnte - ich habe nicht die leiseste Ahnung, wie ich das bewerkstelligen sollte -, aber ich kann ihr etwas anderes geben. Eine gesellschaftliche Grundlage. Eine Ehe mit mir würde ihr Achtung einbringen. Ich kann sie offiziell zu der Lady machen, die sie immer sein wollte.«
    Clay sagte nichts auf diese Bemerkung. Würde es für seinen Freund tunlich sein, Ariel Summers zu heiraten? Justin glaubte vielleicht, dass er nicht fähig wäre, sie zu lieben -aber Clay war davon überzeugt, dass er sich bereits bis über den Kragen in dieses Mädchen verliebt hatte.
    »Wenn wir so weitermachen wie jetzt«, fuhr Justin fort, »dann besteht die Möglichkeit, dass es früher oder später Kinder geben wird. Sie werden Bastarde sein, Clay. Ich glaube nicht, dass Ariel eine Ahnung hat, was das bedeutet -aber ich weiß es.« Sein Blick ruhte auf Clay. »Du auch!«
    Das war die Wahrheit. Und Clay sah ein, dass Justin, wenn ihm

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