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Ein verfuehrerischer Handel

Titel: Ein verfuehrerischer Handel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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Samtschatulle zurück, die mit weißer Seide verbrämt war. Nach der Bezahlung legte er ihn in das Kästchen und reichte es dem Kunden. »Ich wünsche Euch Glück zu Eurer bevorstehenden Vermählung, Mylord.«
    »Danke!« Der große Mann verstaute die Errungenschaft umständlich in der Innentasche seines perfekt geschneiderten Rocks, dann wandte er sich um und verließ das Geschäft.
    Der Juwelier sah ihm nach und fand, dass seine Schritte leichter, beschwingter waren als zuvor, als er bei ihm eingetreten war.
    Aber vielleicht bildete er sich das ja auch nur ein.

15
    Die Dunkelheit brach an. Nebel wehte von Norden heran und hüllte die Stadt in einen geisterhaften Grauschleier. Ariel stand im Roten Salon und starrte aus dem Fenster in die Dämmerung, in Gedanken war sie bei dem bevorstehenden Treffen mit Phillip.
    »Ariel?« Justin stand nur ein paar Schritte hinter ihr, seine Stimme riss sie mit einem Ruck in die Gegenwart zurück.
    »Ja, Mylord?«
    Er bereitete sich auf sein Treffen mit Clayton Harcourt vor und gab ihr die Möglichkeit, die Dinge mit Phillip ins Reine zu bringen - etwas, das sie schon viel früher hätte tun sollen.
    »Du scheinst heute Abend zerstreut. Stimmt etwas nicht?«
    Ihr Herz machte einen kleinen Sprung. »N-nein, Mylord, natürlich ist alles in Ordnung.« Sie zwang sich zu einem Lächeln. »Ich habe ein wenig Kopfschmerzen, das ist alles. Am besten gehe ich früh ins Bett.«
    »Wenn du krank bist, sollte ich vielleicht mein Treffen absagen und bei dir zu Hause bleiben.«
    »Nein! Ich meine, übertreibe bitte nicht! Wenn du zurückkommst, wird es mir schon wieder gut gehen.«
    Er betrachtete sie einen Augenblick lang, und sie hoffte, er würde nicht allzu alarmiert sein von ihrer Unruhe. Endlich nickte er. »Na schön! Ich denke, es ist an der Zeit, aufzubrechen.«
    Ariel küsste ihn pflichtschuldigst, sie folgte ihm in die Eingangshalle, wo Knowles ihm den Umhang um die Schultern legte; als er durch die schwere Eichentür verschwand, stieß sie einen Seufzer der Erleichterung aus.
    Dann warf sie einen Blick auf die große Standuhr, dachte an ihr Treffen mit Phillip, und die Nervosität schüttelte sie förmlich. Mit hängenden Schultern stieg sie nach oben. Die Zeit schien sich endlos hinzuziehen, unruhig lief sie vor dem Fenster auf und ab, und wartete auf die Stunde ihres Treffens. Sie freute sich nicht darauf, dennoch war sie eigentlich froh, es bald hinter sich zu haben.
    Ihr Leben ging weiter. Justins Anwalt, Mr. Whipple, hatte zwar noch nicht das richtige Haus gefunden, in das sie ziehen konnte; aber sicherlich würde es nicht mehr lange dauern. Inzwischen kam Justin jede Nacht in ihr Bett, und sie liebten einander wild und leidenschaftlich. Er blieb bis fast zur Morgendämmerung, Ariel schmiegte sich friedlich in seine Arme; dann verließ er sie widerstrebend.
    Auch er machte sich jeden Tag mehr aus ihr, davon war sie überzeugt. Sie wollte nicht, dass durch Phillip irgendwelche Probleme zwischen sie traten.
    Ariel stand am Fenster ihres Schlafzimmers und starrte in die Nacht hinaus; sie sah, wie sich der wirbelnde Nebel über die Stadt legte, und wägte jedes Wort ab, das sie Phillip sagen würde. Sie würde ihm sehr deutlich erklären, dass sie ihn nicht liebte. In Wahrheit wusste sie jetzt, dass sie ihn niemals geliebt hatte. Was auch immer Phillips Gefühle für sie sein mochten, sie erwiderte sie ganz einfach nicht.
    Er sollte sie in Ruhe lassen, sie wollte die Bedrohung ihres Glücks, die er für sie darstellte, nicht mehr haben.
    Ein Blick auf die Kaminuhr zeigte ihr, dass es fünf Minuten vor zehn war, Zeit, zu gehen! Sie nahm ihren warmen blauen Schal vom Bett und schlang ihn um ihre Schultern; dann schlich sie sich über die Dienstbotentreppe nach unten. Die meisten der Leute hatten sich schon zurückgezogen. Ariel trippelte auf Zehenspitzen nach draußen und lief dann über den gepflasterten Weg zu den Ställen im hinteren Teil des Anwesens.
    In dem Stalldunkel spendete nur eine einzelne Laterne ein wenig Licht. Es roch nach Einreibemittel und Dung, nach frisch geöltem Leder und getrocknetem Heu. Sie lenkte ihre Schritte vorwärts, hörte das Stampfen der Hufe im Stroh. Ariel sah sich um, um sicherzugehen, dass keiner der Pferdeknechte in der Nähe war, dann hielt sie in den Schatten nach Phillip Ausschau.
    »Ariel ...« Leise rief er ihren Namen und trat unvermittelt aus einer leeren Box. »Ich bin so froh, dass Ihr gekommen seid. Schon fürchtete ich, Ihr würdet

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