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Ein verfuehrerischer Handel

Titel: Ein verfuehrerischer Handel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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Anspielungen von Lord Horwick satt, dass sie früher oder später seine abscheulichen Annäherungsversuche akzeptieren würde. »Ich habe Euch gesagt, ich bin ein Zimmermädchen, mehr nicht! Wenn Euch das nicht genügt, werde ich gezwungen sein, meine Stellung hier aufzugeben.« Es war eine entmutigende Aussicht, weil sie so viel Schwierigkeiten gehabt hatte, überhaupt eine Arbeit zu finden. Vielleicht würde er sie ja endlich in Ruhe lassen, wenn sie nur entschieden genug auftrat.
    Horwick lächelte. »Für eine junge Frau ohne Referenzen gibt es leider kaum Stellen ...« Er kam näher, zog seinen Rock mit dem Samtkragen aus und warf ihn auf das halb gemachte Bett. »Warum wollt Ihr eine solche Mühe auf Euch nehmen, wo Ihr doch Eure Position hier ganz angenehm gestalten könnt - wenn Ihr mir dafür ab und zu zu Gefallen seid?«
    Sie verbiss sich eine patzige Antwort und begann, sich von ihm weg in Richtung Tür zu bewegen. »Ich habe weder den Wunsch, Euch zu Gefallen zu sein, noch jemand anderem. Und jetzt erlaubt mir bitte, zu gehen.«
    Er schüttelte einfach nur den Kopf. »Ich bin mehr als geduldig gewesen. Es wird Zeit, dass Ihr einseht, wer hier der Herr und wer der Diener ist.« Horwick sprang auf sie los, und Ariel gelang es, vor seinem Zugriff zu flüchten. Sie erreichte die Tür und schrie dann zornig auf, als sie feststellte, dass sie verschlossen war. Ariel wirbelte herum, um Hor-wick gegenüberzutreten; doch im gleichen Augenblick warf sein bulliger Körper sie gegen die Tür.
    »Lasst mich los!« Sie versuchte, sich zu befreien; doch eine fleischige Hand zog sie nach unten, und dicke, feuchte Lippen schlossen sich über ihren. Wut stieg brennend in ihr auf, und Ariel biss ihn in die Lippen. Horwick brüllte empört. Er fluchte laut, doch ließ er sie nicht los. Stattdessen spürte sie seine dicken Finger an ihrer Brust, und die ganze Wut, die sie auf ihn hatte - die sie auf alle Männer hatte -, kam mit Macht in ihr hoch.
    Aus den Augenwinkeln entdeckte sie eine schwere chinesische Vase. Sie schlängelte sich an die Vase heran; dann packte sie diese, schwang sie herum und schlug sie dem Grafen auf den Schädel.
    Ein empörter Schrei drang aus seinem Mund. Er fluchte unflätig und hielt sich den schmerzenden Kopf, der aus einem Schnitt blutete; dann sank er auf die Knie und lehnte sich gegen eine Kommode.
    Ariel hoffte, dass sie keinen bleibenden Schaden angerichtet hatte; sie blickte wild um sich, auf der Suche nach dem Schlüssel. Hilfe, er musste in der Tasche seines Rockes sein! Sein Rock lag auf dem Bett. Sie stürzte darauf zu und durchwühlte verzweifelt die Taschen. Sie fand den Schlüssel; doch ihre Hände zitterten so sehr; dass sie ihn kaum festhalten konnte.
    »Du kleines Luder!«
    Beim Klang von Horwicks Stimme wirbelte Ariel herum. Er war wieder auf den Beinen, schwankte unsicher, und Blut rann ihm über Hals und Gesicht. »Dafür wirst du büßen!«, brüllte er. »Bei Gott, du wirst büßen!«
    Ariel flog zur Tür, schob den Schlüssel ins Loch und drehte ihn. Dann hastete sie hinaus, gerade in dem Augenblick, als zwei der Lakaien des Lords durch den Flur geeilt kamen.
    »Haltet sie auf!«, schrie Horwick. »Die Frau hatte die Absicht, mich umzubringen!«
    Alle Farbe wich aus ihrem Gesicht. Allmächtiger! Sie versuchte, sich an den Männern vorbeizuzwängen; doch einer von ihnen packte sie um die Taille, der andere griff nach ihrem Arm und drehte ihn ihr grob auf den Rücken. Durch die offene Tür des Schlafzimmers stolperte Lord Horwick in den Flur.
    »Ruft eine Wache!«, verlangte er. »Ich will Gerechtigkeit. Diese Frau soll büßen für das, was sie mir angetan hat!«
    Verzweifelt wandte Ariel sich an den Grafen. »Bitte ... ich wollte Euch nicht verletzen. Ich habe nur versucht, mich selbst zu schützen!«
    Doch der ganze Haushalt war bereits in Aufruhr; die Küchenhelfer kamen angelaufen, um den Grund des Lärms zu erfahren, ein Lakai und zwei Fackelträger rannten herbei. Ein paar Minuten später polterte eine Truppe von Wachleuten die Treppe herauf. Horwick tobte und raste; er erfand eine Geschichte von versuchtem Mord und befahl, sie ins Gefängnis zu werfen.
    »Er lügt!«, rief Ariel, als die Männer sie durch den Flur davonzerrten. »Der Graf hat mich angegriffen! Deshalb wollte ich mich verteidigen!«
    Aber niemand glaubte ihr, nicht einmal die anderen Diener. Und selbst wenn sie ihr geglaubt hätten, so hatten sie nicht den Mut, sich einzumischen. Arbeitsstellen waren

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