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Ein verfuehrerischer Handel

Titel: Ein verfuehrerischer Handel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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aus dem Bett. Ein paar Minuten später hatte sie ihren dunklen Rock sowie die weiße Bluse an und ging nach unten, um ihr anstrengendes Tagewerk zu beginnen.
    Sie ließ das Frühstück ausfallen, da sie keinen Bissen hinunterbringen würde. Ihr Kopf schmerzte, und ihre Muskeln verkrampften sich wegen des Mangels an Schlaf. Sie hatte erst ein paar Stunden gearbeitet, und der Tag erstreckte sich endlos vor ihr, als Mrs. O’Grady sie suchte.
    »Ihr habt ein Paket bekommen, meine Liebe. Es ist vor einigen Minuten von einer Kutsche gebracht worden, und liegt auf dem Tisch in der Eingangshalle.«
    Es war eine einzelne rote Rose in einer kostbaren Vase aus Silber. Auf der Karte stand nur: »Verzeih mir!« Eine Unterschrift erübrigte sich. Sie wusste nur zu gut, von wem sie stammte.
    Aber sie konnte ihm nicht verzeihen. Nicht die Dinge, die er ihr zugetraut hatte. Nicht die grobe Art, wie er sie behandelt hatte. Nicht, dass er ihr das Herz gebrochen hatte.
    Am nächsten Tag kam ein weiteres Geschenk, eine zierliche Spieluhr, die eine Melodie aus einem Bach-Konzert spielte, dem sie im Park von Tunbridge Wells gelauscht hatten. Bei diesem Geschenk war keine Karte, auch nicht bei denen, die anschließend eintrafen. Ariel schickte sie alle zurück. Jedes weitere Geschenk samt Brief trat den Rückweg an.
    Keine dieser Gaben zählte. Kein Geschenk, ganz gleich, wie teuer es war, auch nicht der wundervollste Brief konnte sie davon abbringen, dass dieser gefühllose Egoist, den sie an jenem Morgen in seinem Arbeitszimmer erlebt hatte, der wirkliche Justin Ross war.
    Greville betrat das kleine private Speisezimmer in einem von Clays Lieblingsrestaurants: Rules, Maiden Lange, Covent Garden. Er war nicht hungrig. Seit er Ariel gesehen hatte in der Kleidung eines Zimmermädchens, die für diesen Lüstling, Fletcher Giles, arbeitete, hatte er überhaupt keinen Appetit mehr.
    Justin hatte den Grafen von Horwick noch nie gemocht; doch besaß dieser Klotz ein großes geschäftliches Geschick, und sie waren Partner bei einigen Investitionen. Er verabscheute den Mann noch mehr, als er die ersten Gerüchte hörte, dass der Graf über Jahre hinweg seine Aufmerksamkeit etlichen jungen Frauen in seinen Diensten aufgezwungen hatte.
    Jetzt war auch Ariel unter den armen Dingern, die für ihn arbeiteten, und Justin wusste ganz genau, warum Horwick sie eingestellt hatte.
    »Du siehst schrecklich aus.« Clays Stimme unterbrach seine Gedanken. »Setz dich lieber, ehe du noch umfällst.« Clay rief einen der Kellner an den Tisch und bestellte etwas von der Speisekarte für sie beide. »Wahrscheinlich hast du schon seit einer Woche nichts mehr gegessen.«
    Erschöpft seufzte Justin. »Ich habe keinen Appetit.« Er saß auf dem mit rotem Samt gepolsterten Stuhl in dem überladenen Raum, und in der nächsten halben Stunde erzählte er die Geschichte, was mit Ariel im Stall passiert war und wie brutal er sie am folgenden Morgen benutzt und dann weggeschickt hatte - und dass sie jetzt in Horwicks Diensten stehe.
    Clay fluchte leise. »Nun, du hast schon öfter in deinem Leben ein fürchterliches Durcheinander angerichtet - aber noch nie ein so schlimmes wie dieses.«
    »Sie weigert sich, mich zu empfangen. Sie öffnet meine Briefe nicht, hat mir jedes meiner Geschenke zurückgeschickt. Was soll ich nur tun?«
    »Vielleicht solltest du ihr bloß sagen, wie viel dir an ihr liegt. Denn dass das so ist, liegt auf der Hand.«
    Justin schüttelte den Kopf. »Für sie nicht. Sie will gar nicht hören, was ich ihr zu sagen habe, und wenn doch, würde sie mir nicht glauben.«
    »Nun, auf keinen Fall kann sie weiter für Horwick arbeiten. Früher oder später wird dieser alte Bastard sich an sie ranmachen. Es sei denn - du hättest ihn gewarnt, das zu tun.«
    »Dazu hatte ich noch keine Möglichkeit. Er war die ganze letzte Woche geschäftlich unterwegs. Glücklicherweise ist seine Frau jetzt gekommen. Er wird sich vorbildlich benehmen - wenigstens so lange, bis sie wieder weg ist.«
    »Angeblich wird sie schon heute Morgen abreisen. Vor zwei Tagen hat sie einen Geburtstagsball für ihre Lieblingsnichte gegeben, jetzt will sie wieder zurück aufs Land.«
    »Warst du da?«
    »Ich habe nur einmal kurz vorbeigeschaut, da ich ziemlich sicher war, dass diese bezaubernde junge Witwe, die ich neulich erwähnte, auch dort sein würde.«
    »Du hast nicht zufällig Ariel gesehen?«
    Clay schüttelte den Kopf. »Tut mir Leid. Wie ich schon sagte, ich bin nicht lange geblieben.

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