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Ein verführerischer Pakt

Ein verführerischer Pakt

Titel: Ein verführerischer Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyn Stone
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nicht ganz so schlimm, wie man befürchten könnte. Doch ich brachte es nicht übers Herz, ich wollte ihn nicht aus seiner vertrauten Umgebung herausreißen. Er ist nicht mehr der Mann, der er früher einmal gewesen ist, trotzdem gibt es Augenblicke, manchmal sogar ganze Tage, an denen er sich ziemlich normal verhält."
    "Plympton? Darüber haben sie gesprochen! Dorthin wollten sie mich bringen! Wo liegt das?"
    Er stützte die Hände auf die Tischplatte. "Ungefähr zwanzig Meilen nördlich von Edgefield. Es ist das alte Herrenhaus, das Lord Younger vor einigen Jahren verkaufen musste."
    Sie wusste von dem Haus, hatte aber keine Ahnung gehabt, dass es jetzt als Anstalt diente. "Ich verstehe. Das untermauert meinen Verdacht noch stärker, dass Clive hinter dieser Geschichte stecken muss. Plympton befindet sich offenbar auch ganz in der Nähe von Sylvana Hall. Sobald man mich endgültig für geisteskrank erklärt hätte, wäre es für ihn ein Leichtes gewesen, mich dort zu überwachen."
    Er nickte. "Also, wären Sie bereit, auf meine Bedingung einzugehen? Sie müssten dann natürlich einen Betreuer für mich einstellen, der mich pflegt und dafür sorgt, dass ich für niemanden zu einer Gefahr werde. Sie könnten wohnen, wo immer Sie dann wollen."
    Lily trat zu ihm und berührte sein Gesicht, so wie sie es auch bei Beau getan hätte, wenn dieser in Not gewesen wäre. "Guy, Sie sprechen ja so, als müsste es unweigerlich einmal so kommen!"
    Er bedeckte ihre Hand leicht mit seiner, eine kleine Geste der Dankbarkeit. "Es ist eine Möglichkeit, die wir ins Auge fassen müssen, Lily. Bislang sind noch keinerlei Symptome aufgetreten, und sie werden es wohl hoffentlich auch nie, aber Sie müssen einfach darauf vorbereitet sein, was in der Zukunft einmal geschehen könnte. Es ist immer klüger, für alle Eventualitäten gewappnet zu sein, finden Sie nicht?"
    Lily schloss die Augen und presste die Lippen aufeinander. Beim besten Willen konnte sie sich diesen Mann nicht in seinen Funktionen eingeschränkt vorstellen, vor allem nicht in seinen geistigen. Sie nickte. "Ich stimme zu. Wenn Sie sich um meinen Sohn und mich kümmern, dann werde ich Himmel und Erde in Bewegung setzen, um Ihnen Ihren Wunsch diesbezüglich zu erfüllen." Sie sah ihm direkt in die Augen, damit er merkte, wie ehrlich sie es meinte. "Guy, ich werde das in jedem Fall tun, ob Sie mich nun zur Frau nehmen oder nicht. Das wäre ich Ihnen schon allein als Freundin schuldig."
    Noch nie hatte sie einen Augenausdruck gesehen, der so viel Erleichterung zeigte. Guy umrahmte ihr Gesicht mit den Händen und küsste sie zart auf die Stirn, ehe er zurücktrat und sie ernst ansah. "Sie nehmen ein sehr großes Risiko auf sich, Lily. Sie kennen mich doch gar nicht. Sie können nicht wissen, was ich schon alles getan habe und wozu ich fähig bin."
    Seufzend legte sie ihm die Hände an die Brust. Deutlich konnte sie seinen Herzschlag unter dem festen Tuch spüren. "Ich weiß, wie einfühlsam Sie mit Ihrem Vater umgehen. Ich weiß, dass Sie mir zuhören und mich ernst nehmen. Sie stehen in dem Ruf, ein skrupelloser Mann zu sein …" Sie musste lächeln, als er überrascht dreinblickte. "Aber ein skrupelloser Mann ist genau das, was ich brauche!"
    Lächelnd schüttelte er den Kopf. "Welche Götter mögen uns heute Nacht bloß zusammengeführt haben! Unser Bund scheint mir eher in der Hölle geschmiedet zu sein!"
    Sie straffte sich und packte das Revers seines Hausmantels. "Dann sind Sie also bereit?"
    Er küsste sie flüchtig auf die Lippen, eine unschuldige Geste der Freundschaft, wie es schien. Seine Stimme klang heiter, er schien zu allen Schandtaten bereit. "Natürlich bin ich das! Ich wäre ein Narr, wenn ich ein derartiges Angebot ablehnen würde!"
    Dafür, dass die Angelegenheit so bedeutsam war, fühlte Lily sich auf unerklärliche Weise beschwingt. "Fantastisch!" Etwas verlegen wich sie zurück, um den Blickund Körperkontakt mit ihm zu unterbrechen. Es fiel ihr ungemein schwer, vernünftig zu denken, wenn sie sich berührten.
    Er stieß sich vom Schreibtisch ab und entledigte sich seines Hausmantels. "Dann sollten wir das Ganze jetzt sofort in Angriff nehmen. Wir benötigen eine Sondergenehmigung – zurückdatiert, natürlich." Es klang, als würde er eher zu sich selbst sprechen. "Richter Jelf wird sie uns gegen ein entsprechend hohes Entgeld verschaffen." Er schlüpfte in eine Jacke, die über einem Stuhl nahe der Tür gehangen hatte. Lily beobachtete, wie er sich

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