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Ein verführerischer Pakt

Ein verführerischer Pakt

Titel: Ein verführerischer Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyn Stone
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warf ihm einen zweifelnden Blick zu, schien dann aber innerlich einen Entschluss gefasst zu haben. "Versprochen?"
    Guy nickte.
    "Dann lass uns reiten", forderte sie ihn auf und jagte im Galopp davon.
    Weiß Gott, er mochte mutige Frauen, und Lily war mehr als mutig. Wenn er daran dachte, was sie schon alles durchgemacht hatte … Die meisten Männer wären wohl daran verzagt. Er bedauerte, dass sie Zeugin seiner finsteren Geschäfte hatte werden müssen, zu dem Zeitpunkt war ihm hingegen nichts anderes übrig geblieben, als sich dieser beiden Ganoven zu entledigen.
    Sobald sie den Hintereingang des Landsitzes der Bradshaws erreicht hatten, stieg Lily vom Pferd, ohne auf Guys Hilfe zu warten. Ohne Umschweife führte sie ihn durch das Haus in die Eingangshalle. "Du kannst hier oder im Salon warten", bot sie ihm an. "Ich komme wieder herunter, wenn ich meinen Sohn gefunden habe."
    "Lass dir Zeit. Der kleine Kerl wird sicher eine Erklärung für deine Abwesenheit verlangen. Was wirst du ihm sagen?"
    "Nun, bestimmt nicht die ganze Wahrheit." Lily setzte den Hut ab und fuhr sich mit den Händen ordnend durchs Haar. "Ich werde mir etwas nicht ganz so Beängstigendes ausdenken." Sie warf Guy einen warnenden Blick zu. "Und du wirst umsichtig reagieren! Ich bezweifle, dass Clive sehr erfreut über unsere Neuigkeiten sein wird." Sie zögerte. "Versprich mir, dass du besonnen vorgehst, ja? Zumindest bis wir wissen, was hier eigentlich im Gange ist."
    "Mylady?"
    Augenblicklich drehten sie sich um. Der Butler, vermutete Guy. Er war um die fünfzig, beinahe kahl, ganz in Schwarz gekleidet und sah aus, als hätte er in eine Zitrone gebissen. Durch und durch korrekt. Er betrachtete Guy mit hochgezogenen Brauen.
    "Lockland, das ist mein Ehemann, Viscount Duquesne. Mr. Bradshaw müsste jeden Moment hier eintreffen. Bitte führen Sie ihn in den Salon, wo Seine Lordschaft ihn empfangen wird."
    Der Butler war mindestens genauso vom Donner gerührt wie Mrs. Sparks vorhin in Edgefield. Guy fragte sich, wie Clive Bradshaw erst reagieren mochte, wenn er erfuhr, dass Lily aus Bedlam geflohen war. Am liebsten hätte Guy es auf eine Konfrontation ankommen lassen, die es ihm gestatten würde, mit diesem Schurken kurzen Prozess zu machen.
    Er nickte Lily zu und begab sich in den Salon. Die Tür ließ er weit offen stehen. Um sich die Wartezeit zu verkürzen, bediente er sich von dem Brandy in der Kristallkaraffe auf dem langen Tisch an der gegenüberliegenden Wand. Die Ausstattung in diesem Raum war wahrscheinlich wertvoller als alles, was in Edgefield an Einrichtung noch vorhanden war.
    Der Teppich – natürlich ein Aubusson. Auf dem Sims des von Wren entworfenen Kamins standen Vasen, die, wenn er sich nicht irrte, aus der Ming-Dynastie stammten. Direkt darüber hing das Porträt irgendeiner längst verblichenen Baroness mit ihrem struppigen kleinen Hund. Das Gemälde sah aus wie ein echter Reynolds. Guy trat näher heran und nickte. Ja, das war seine Signatur. Die Bradshaws lebten offenbar schon seit geraumer Zeit in beträchtlichem Wohlstand.
    "Mylord, Baroness Bradshaw und Mr. Bradshaw", verkündete der Butler.
    Guy sah erst über die Schulter, ehe er sich langsam umdrehte. Clive hatte also seine Mutter mitgebracht. Die Witwe machte ganz den Eindruck, als sei sie in der Lage, ihren Sprössling zu verteidigen, wenn es nötig war. Blondes, anscheinend nicht ganz echtes Haar war streng anliegend durch einen Mittelscheitel geteilt und zum Großteil von einer modischen Haube bedeckt. Das verlieh dem kantigen, hochmütigen Gesicht einen schroffen Ausdruck. Die geschwungenen Lippen wirkten wie aus Stein gemeißelt. Graue Augen, ebenfalls hart wie Granit. Eigentlich schade, dachte Guy. Ohne diese Kaltherzigkeit hätte sie eine hübsche, wenn nicht gar schöne Frau sein können.
    Obwohl sie groß und kräftig gebaut und alles andere als übergewichtig war, schien ihr vor Entrüstung das Korsett unter dem Reisekostüm förmlich zu platzen. Guy lächelte sie an und wandte sich dann ihrem Sohn zu, um ihn ebenso unschuldsvoll anzusehen.
    Clive sah seiner Mutter verblüffend ähnlich, allerdings war er längst nicht von so eindrucksvoller Statur wie sie. Bei einem Ringkampf hätte Guy sein Geld eher auf die Mama verwettet.
    Bradshaws fahles blondes Haar wurde allmählich licht. Durch den großzügigen Einsatz von Pomade klebte es platt an seinem Kopf, nur hinter den Ohren und im Nacken kräuselte es sich ein wenig. Als er die Handschuhe auszog, fielen Guy

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