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Ein verführerischer Pakt

Ein verführerischer Pakt

Titel: Ein verführerischer Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyn Stone
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spüren. Ihr süßer, weicher Duft, der ihn einhüllte, war für ihn fast wie eine Einladung. Aber es war ihr Seufzen, das für ihn den Ausschlag gab. Er zog sie zu sich heran und gab ihrem Wunsch nach Nähe nach.
    Verlangen – das Wort gewann eine ganz neue Bedeutung für ihn. Er begehrte sie mehr als jede andere Frau, die er zuvor in seinen Armen gehalten hatte, aber dieses Gefühl umfasste noch viel mehr. Guy wollte sie ganz und gar, nicht nur ihren Körper, sondern auch ihr Herz. Doch dazu hatte er kein Recht. Er hatte nicht das Recht, sie dazu zu bringen, dass sie sich in ihn verliebte. Das würde ihr später nur das Herz brechen. Einen geliebten Ehemann durch den Tod zu verlieren, war schlimm genug; ihn jedoch auf dieselbe Art und Weise zu verlieren, wie er, Guy, seinen Vater verloren hatte, war schlichtweg unerträglich.
    Fast wäre er zurückgewichen. Aber wenn er sich nun weigerte, die Ehe zu vollziehen? Dann würde sie vielleicht glauben, es läge daran, dass er Clive Glauben schenkte in Bezug auf das, was dieser über sie behauptet hatte. Womöglich dachte sie dann sogar, er hätte sie nur wegen ihres Geldes geheiratet. Großer Gott, was sollte er bloß tun?
    Doch Lily kam ihm mit einer Antwort zuvor. "Wir sollten zu Bett gehen."
    Guy erhob sich. Ihr Vorschlag verschlug ihm die Sprache, und er wusste auch nicht, wie er ihr das verweigern konnte, was sie so offensichtlich von ihm verlangte. Was er ebenfalls wollte. Sie hatte ihm ziemlich deutlich zu verstehen gegeben, dass sie das Eheleben vermisst hatte. Er nahm ihre Hände und zog Lily zu sich empor.
    Schweigend verließen sie die Bibliothek und stiegen langsam die Treppe hinauf. In ihrem Zimmer ging sie geradewegs auf das Bett zu. Die Decke war bereits zurückgeschlagen worden. Den Rücken zu ihm gewandt, legte sie den Hausmantel ab und schlüpfte aus den zierlichen Pantoffeln.
    Der Anblick ihrer weißen, schmalen Füße erschreckte ihn ein wenig. Das war nicht irgendeine Frau. Lily war eine Dame. Und mit solchen Frauen hatte er nicht eben viele Erfahrungen gemacht. Eigentlich gar keine, wenn er ehrlich war. Natürlich hatte es welche gegeben, die den Titel "Lady" getragen hatten, keine hatte indes so unschuldig gewirkt wie sie. Ihr voluminöses Nachthemd umhüllte sie vom Hals bis zu den Füßen, und es sah ganz so aus, als wollte sie es anbehalten.
    Was erwartete sie von ihm? Und warum stand er verlegen wie ein Novize mitten im Zimmer?
    "Im Ankleidezimmer befindet sich ein Morgenmantel", teilte sie ihm mit.
    Er wollte verdammt sein, wenn er irgendetwas anzog, was früher Bradshaw gehört hatte. Er wünschte keinerlei Erinnerungen an Ehemann Nummer eins. Er stemmte die Hände in die Seiten, legte den Kopf schräg und betrachtete sie eine Weile. "Nein, danke. Ich finde, wir sollten so anfangen, wie wir weitermachen wollen."
    Sie lag auf dem Bett wie das sprichwörtliche Opferlamm und hatte die Hände über der Brust gefaltet. Jetzt sah sie ihn an. "Wie meinst du das?"
    Er zuckte die Achseln. "Ich werde mich hier vor dir ausziehen, und ich glaube nicht, dass ich anschließend einen Morgenmantel benötige. Etwas dagegen?"
    Sie öffnete den Mund, als wollte sie ein paar Worte sagen, aber sie brachte keinen Ton hervor. Sie schüttelte nur den Kopf.
    "Gut." Er ging zu dem Stuhl neben dem Bett und begann damit, seine Krawatte zu lösen. Nachdem er sie weggelegt hatte, setzte er sich und zog seine Stiefel aus. Er stand wieder auf und fuhr fort, sich vor ihr zu entkleiden.
    Erstaunlich, wie erregend es war, dergleichen zu tun; früher hatte er gar nicht groß darüber nachgedacht. Natürlich hatte er nicht vor, sie mit seiner Nacktheit zu erschrecken, aber es war ja nun nicht so, dass sie noch nie zuvor einen Mann gesehen hätte. Immerhin war sie mehrere Jahre lang verheiratet gewesen.
    Mittlerweile hatte er sich auch seiner Unterwäsche entledigt, und er sah zu Lily hinüber, um ihre Reaktion auf seinen Anblick zu beobachten. Sie hielt die Augen fest geschlossen.
    Das war kein gutes Zeichen.
    Er legte sich nun neben sie und zog sich die Decke bis zur Taille hinauf. Dann stützte er sich mit dem Ellenbogen auf dem Kopfkissen ab und betrachtete sie eine Weile schweigend. "Öffne die Augen."
    Sie schlug die Augen einen Spaltbreit auf. "Du hast vergessen, das Licht zu löschen."
    "Das habe ich nicht vergessen", erwiderte er.
    "Du solltest die Lampe ausmachen, findest du nicht?"
    "Bevor wir einschlafen, werde ich das auch tun. Wir wollen schließlich keinen

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