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Ein verführerischer Pakt

Ein verführerischer Pakt

Titel: Ein verführerischer Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyn Stone
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genau das Zeug, das ich testen möchte, sobald sie mit Mimms zurückgekehrt ist. Ich bin mir fast sicher, dass es auch für den Zustand meines Vaters in all den Jahren verantwortlich ist."
    "Nimmt er es freiwillig zu sich?" wollte Galen wissen.
    "Ja, leider", erwiderte Guy. "Die hier ansässige Kräuterfrau, die vermutlich einmal seine Geliebte war, versorgt ihn laut Mimms' Aussage damit."
    "Glaubst du, dass es seinen Verstand beeinträchtigt? Hast du sie schon einmal dazu befragt?"
    "Noch nicht. Was ist, wenn es letzten Endes doch nur Tee ist? Lass uns erst einmal abwarten, was passiert. Wenn es Vater nicht umgebracht hat, obwohl er es schon seit vielen Jahren trinkt, dann werde ich eine Tasse davon sicher überleben."
     
    Lily redete beschwörend auf die drei Männer ein, während diese den Tee nach Mimms' Anweisungen im Schlafraum des Earls zubereiteten. Sie fühlte sich vollkommen ausgegrenzt, niemand schenkte ihren Einwänden auch nur die geringste Beachtung.
    Der Kammerdiener erhitzte etwas Wasser in einem kleinen Stieltopf über dem Feuer im Kamin. Offensichtlich hatte er im Lauf der Jahre Routine darin entwickelt. Als es kochte, fügte Guy zwei Teelöffel grauer, staubig aussehender Teeblätter hinzu und rührte das Gemisch um. Lily schnupperte daran. "Es riecht nach fast gar nichts."
    Anschließend tat Mimms einen Deckel auf den Topf. "Der Tee muss ziehen, bis er lauwarm ist", erklärte er, während er zum Earl hinübersah. "Sie sollten lieber noch ein paar Tage warten. Selbst wenn er nach dem Tee verlangt – ich glaube, es wäre noch zu früh. Sein Herz, wissen Sie …"
    "Keine Sorge", versicherte Guy. "Vater wird nichts passieren."
    Man hatte dem Diener nicht verraten, dass der Tee gar nicht für den Earl bestimmt war. Er glaubte, dass Guy einfach nur sehen wollte, wie er zubereitet wurde, damit er ihm ein wenig zur Hand gehen konnte. Als das Gebräu lange genug gezogen hatte, goss Mimms es durch ein kleines Sieb in eine schwere Steinguttasse um.
    "Das wäre dann alles. Sie dürfen sich zurückziehen."
    Mimms ging zögernd auf das angrenzende große Ankleidezimmer zu, in dem sein Feldbett stand.
    "Nicht dorthin, Mimms", hielt der Viscount ihn auf. "Gehen Sie nach unten."
    "Guy!" flüsterte Lily und zupfte ihn am Ärmel. "Das tut man nicht!" Es war ein sehr demütigender Abgang für einen hochrangigen Diener, nach unten geschickt zu werden. Ein Kammerdiener in den Unterkünften der kleineren Angestellten? Mimms würde das nie verzeihen.
    Aber er protestierte nicht dagegen. Ihm lag nur das Wohlergehen seines alten Kommandanten am Herzen. "Sir, ich bitte Sie. Überreden Sie ihn dazu, noch abzuwarten. Er ist zu geschwächt."
    Guy tat, als überlegte er, dann nickte er. "Sie haben Recht, Mimms. Ich verspreche bei meiner Ehre, dass ich ihm den Tee nicht geben werde. Sie vertrauen mir doch, nicht wahr?"
    "Selbstverständlich, Mylord." Damit zog er sich zurück.
    "Also dann." Guy kehrte an den kleinen Serviertisch zurück, wo Galen bereits stand, sich die Lippen leckte und das Gesicht verzog.
    "Das schmeckt ja furchtbar, Guy! Pfui Teufel!"
    "Jelf! Was hast du getan?" Guy schlug ihm die Tasse aus der Hand.
    "Sieh doch nur, was du angerichtet hast! Da war noch ein Schluck drin! Wie sollen wir jetzt die größtmögliche Wirkung erzielen?"
    "Verdammt, Mann, das war für mich gedacht!"
    "Vertrau mir, dir ist nichts entgangen." Galen grinste und streckte eine Hand aus, in der jene Seidenkordeln lagen, mit denen Guy sich vorsichtshalber hatte fesseln lassen wollen. "Würden Sie mir die Ehre erweisen, Lily?" Er zwinkerte ihr zu. "Ich fühle mich bereits etwas seltsam. Können wir sicher sein, dass das scheußliche Gebräu nicht ein Aphrodisiakum ist?"
    Guy riss ihm die Kordeln aus der Hand und fesselte seinen Freund grob an Handgelenken und Füßen, während Galen sich ausschütten wollte vor Lachen. Lily dankte dem Mann insgeheim von ganzem Herzen. Wenn er durch diesen Tee krank wurde, würde sie sicher ein schlechtes Gewissen haben, aber wenigstens bekam Guy nicht die möglichen Auswirkungen zu spüren, und nur das allein zählte. Und wenn der Tee dazu führte, dass Galen sich plötzlich schlecht benahm, so hatten seine Manieren ja auch schon vorher einiges zu wünschen übrig gelassen.
    Der alte Earl schlief weiter und bekam auf diese Weise zum Glück nichts davon mit, was sich am anderen Ende des Zimmers abspielte. Lily behielt beide Männer im Auge, sowohl den Earl als auch Galen Jelf.
    Guy hatte seinem Freund

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