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Ein verführerischer Schuft

Ein verführerischer Schuft

Titel: Ein verführerischer Schuft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Sergeant schluckte unbehaglich. Nickte.
    »Sehr wohl, Sir.«
    Tony drehte sich auf dem Absatz um und ging mit ausholenden Schritten zum Salon. Der junge Beamte davor machte rasch Platz, sprang zur Seite. Tony öffnete die Tür; er blieb kurz auf der Türschwelle stehen, sah sich rasch um und ließ dann die Klinke los, trat ein.
    Erleichterung erfasste Alicia; hastig sprang sie vom Sofa auf, auf dessen Kante sie gesessen hatte, und kam ihm entgegen. Zwei andere Herren folgten ihm auf dem Fuße, ihrem Aussehen und Verhalten nach waren es Freunde von ihm. Derjenige mit den schwarzen Locken stellte sich vor den Wachmann, der auf sie aufpassen sollte und sich aus dem Sessel hochkämpfte, in dem er Platz genommen hatte.
    »Hey«, protestierte er schwach.
    Tony wandte den Kopf und sah ihn an.
    Plötzlich im Brennpunkt der Blicke von zwei alles andere als zugänglich wirkenden vornehmen Herren, erstarrte der Mann, offenbar vorsichtig geworden.
    Alicia erreichte Tony; sein Blick kehrte zu ihr zurück, forschend betrachtete er ihr Gesicht, nahm ihre Hände in seine, drückte sie leicht.
    »Geht es dir gut?«
    Sein Blick war an ihr vorbei zu den Jungen, Adriana und den Bediensteten geglitten, die alle um das Sofa versammelt waren.
    »Ja.« Sie sah hinter sich und bemerkte, dass alle aufgestanden waren.
    »Es war nur ein gewisser Schreck.« In Wahrheit war sie außer sich, schäumte innerlich vor Wut. Die Unterstellungen des Inspektors hatten ihr Blut zum Kochen gebracht. Sie sah wieder zu Tony, senkte die Stimme.
    »Ist das hier alles wegen der Briefe?«
    Er drückte wieder ihre Finger. Statt ihr zu antworten - soweit das noch nicht Antwort genug war -, wandte er sich an die anderen.
    »Das hier ist alles ein Riesenfehler - wir sind gekommen, die Sache zu klären. Ich möchte, dass alle ruhig hier im Raum bleiben und warten. Es gibt nichts zu fürchten.«
    Adriana nickte und zwang ihre Lippen zu einem Lächeln, setzte sich wieder. Die Jungen sahen sie unsicher an, dann schauten sie wieder zu Tony.
    Er nickte.
    »Bleibt hier bei Adriana. Alicia und ich werden in ein paar Minuten zurück sein.« Sie stand dicht genug bei ihm, um seine innere Anspannung zu spüren, aber er lächelte ihren Brüdern trotzdem ungezwungen zu.
    »Ich erkläre später alles, Ehrenwort.«
    Das Lächeln und das Versprechen vermochten sie zu beruhigen; sie gingen zurück zu Adriana.
    Alicia bemerkte den Blick, den Tony mit Maggs wechselte und flüchtig dann auch mit dem neuen Lakaien Scully, die sich beide geweigert hatten, sie und ihre Familie zu verlassen. Dann nahm er ihren Arm und führte sie zur Tür.
    Die zwei anderen Herren flankierten sie. Neben ihr lächelte der größere der beiden, auf seine Weise ebenso einnehmend wie Tony, und deutete eine Verbeugung an.
    »Dearne. Ein Vergnügen, Ihre Bekanntschaft zu machen, Mrs. Carrington, selbst unter so unerfreulichen Umständen. Seien Sie versichert, dass wir die Sache binnen Kürzestem in Ordnung gebracht haben.«
    Sie machte einen hastigen Knicks.
    »Ganz genau«, warf der zweite Herr ein. Er salutierte.
    »Lostwithiel, fürchte ich.« Sein Grinsen verriet keinerlei Anzeichen von Reue.
    »Wir können uns später immer noch Zeit für die Vorstellung nehmen.«
    Tony bedachte ihn mit einem Blick, während er die Tür öffnete.
    Gemeinsam traten sie in die Eingangshalle, gerade als der Inspektor, ein gedrungener Mann mit kurzen roten Haaren in kampfeslustiger Stimmung aus Richtung des vorderen Salons angeschossen kam.
    »Was, zum Teufel, geht hier vor sich?«, verlangte er barsch zu wissen. Die Worte erinnerten mehr an ein wütendes Bellen.
    Sein Blick blieb an ihnen hängen, seine Augen weiteten sich kurz, dann erholte er sich gleich wieder.
    »Scrugs! Verdammt, Mann - wissen Sie es nicht besser, als Besucher vorzulassen?«
    Er fuhr zu dem Sergeanten herum, der tapfer Haltung bewahrte. Scrugs nickte zu Tony.
    »Dies hier ist Seine Lordschaft, von der ich Ihnen erzählt habe, Sir. Und der Marquis und der Earl.« Scrugs’ Ton ließ keinen Zweifel daran, dass, wenn auch sein Vorgesetzter nicht wusste, wann es angeraten war, den Rückzug anzutreten, er es hingegen sehr wohl erkannte.
    »Inspektor … Sprigs, nicht wahr?« Die Worte waren milde, Tonys Tonfall hingegen nicht. Er war schneidend scharf.
    Sprigs fuhr zu ihm herum, starrte ihn empört an.
    »Aye. Und ich möchte, dass Sie wissen …«
    »Ich gehe davon aus, dass Sie sich mit dem Leiter der örtlichen Wache abgestimmt haben, ehe Sie hier

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