Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein verführerischer Schuft

Ein verführerischer Schuft

Titel: Ein verführerischer Schuft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
Vom Netzwerk:
hereingestürmt sind? Elcott müsste der Name sein.«
    Sprigs blinzelte; ein leiser Argwohn stahl sich in seine Schweineaugen.
    »Aye, aber …«
    »Es erstaunt mich durchaus, dass Elcott Sie nicht darüber in Kenntnis gesetzt hat, dass sich Mrs. Carrington unter meinem Schutz befindet.«
    Sprigs räusperte sich.
    »Er hat etwas in der Art erwähnt, aber …«
    »Ach ja?« Tony zog die Brauen hoch.
    »Und hat er zufällig auch in dem Zusammenhang erwähnt, dass meine Anweisungen geradewegs aus Whitehall kommen?«
    Sprigs richtete sich auf.
    »Sei das, wie es wolle, Mylord, die Information, die uns erreicht hat - die Leute, von denen sie uns zugespielt wurde -, nun, das konnten wir kaum ignorieren, Whitehall hin oder her.«
    »Welche Information?«
    Sprigs biss sich auf die Lippen, blickte zu Alicia, dann erklärte er:
    »Dass Mrs. Carrington hier Schurken damit beauftragt hat, diesen Ruskin zu beseitigen, weil sie mit den Franzosen gemeinsame Sache macht. Es wurde uns mitgeteilt, wenn wir dieses Haus nur gründlich genug durchsuchten, würden wir mehr als genug Belastungsmaterial finden, um das zu beweisen.«
    »Von wem stammte diese Information denn?«
    Wieder zögerte Sprigs; wieder zwang ihn die drückende Stille zu antworten.
    »Das hat uns auf eher indirektem Weg erreicht, jawohl.« Tonys Geringschätzung entging ihm nicht, und er beeilte sich fortzufahren:
    »Aus den Herrenclubs. Wie es aussieht, hat eine Reihe der piekfeinen Herren dort die Geschichte gehört - und sie wollten wissen, was wir dagegen unternehmen. Es wurden Fragen gestellt, was wir in der Sache tun. Nachdrückliche Erkundigungen erreichten uns. Selbst der Kommissar wurde einbestellt.«
    Sprigs schaute zu Charles und Christian, dann wieder zu Tony.
    »Wir sprechen hier von Hochverrat. Feine Pinkel wie Sie kümmert das vermutlich wenig, aber wenn Sie im Krieg gedient hätten …«
    »Ich an Ihrer Stelle wäre da nicht so voreilig, Inspektor.«
    Die Stimme, gelassen und leise, war eiskalt. Alle schauten zur Eingangstür. Sie hatten sie einen Spalt offen gelassen. Jetzt stand ein Gentleman auf der Schwelle; während ihn alle anstarrten, schlenderte er herein.
    Seine dunklen Augen richteten sich auf Sprigs. Alicia hatte sich an Tonys elegante Kleidung mittlerweile gewöhnt - dieser Herr hier war gleichermaßen beeindruckend, bewegte sich mit angeborener männlicher Anmut, war schlank, dunkelhaarig und dunkel gekleidet. Sein gestrenger Kleidungsstil verriet ebenso wie bei Tony grenzenlose Selbstsicherheit.
    Es gab aber einen Unterschied. Während Tonys Stimme schneidend scharf sein konnte oder wie ein Peitschenhieb, enthielt die Stimme dieses Mannes eine tödliche Bedrohung, scharf, aber lautlos wie die Klinge eines sarazenischen Krummsäbels.
    Sie unterdrückte einen Schauer, blickte Tony an, dann seine Freunde und erkannte, dass der Neuankömmling kein Fremder war, ja sogar unter ihnen ein gewisses Ansehen genoss. Ein Verbündeter, eindeutig, aber auch jemand, um den herum man vorsichtig auftrat.
    Sprigs schluckte. Er sah zu Tony. Hinter ihm standen der Sergeant und seine beiden Männer stocksteif.
    »Dalziel.« Der Mann beantwortete Sprigs’ unausgesprochene Frage.
    »Aus Whitehall.« Er blieb neben Tony stehen und blickte dem unseligen Sprigs in die Augen.
    »Ich habe bereits mit Ihren Vorgesetzten gesprochen. Sie sollen unverzüglich in die Bow Street zurückkehren und Bericht erstatten. Dabei nehmen Sie all Ihre Männer mit, verlassen dieses Gebäude in exakt dem Zustand, in dem Sie es bei Ihrem voreiligen Betreten vorgefunden haben. Sie werden nichts entfernen, noch nicht einmal eine Nadel.«
    Er machte eine kurze Pause, dann sprach er weiter.
    »Ihre Vorgesetzten sind mit ein wenig Nachdruck daran erinnert worden, dass ich gemeinsam mit Lord Whitley die Angelegenheit handhabe. Anders als offenbar von Ihnen angenommen, erstreckt sich Ihre Zuständigkeit nicht auf Einmischung oder Widerrufung von Befehlen und Anordnungen aus Whitehall.«
    Sprigs, der sehr aufrecht stand, nickte.
    »Sehr wohl, Sir.« Er klang leicht erstickt.
    Dalziel ließ einen Moment verstreichen, dann sagte er leise:
    »Sie können jetzt gehen.«
    Das ließen Sprigs und seine Männer sich nicht zweimal sagen. Auf ein Nicken von Sprigs hin ging der jüngste seiner Leute zum Salon und holte seinen Gefährten; innerhalb kürzester Zeit eilten die fünf Männer aus der Bow Street die Eingangsstufen hinab, von einer größeren Macht in die Flucht geschlagen.
    Alle vier Herren -

Weitere Kostenlose Bücher