Ein verführerischer Schuft

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Autoren: Stephanie Laurens

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Herrenclub lanciert wurde. Daher besteht wenig Zweifel daran, dass A.C. nicht nur Mitglied der Gesellschaft ist, sondern zudem in den höchsten Kreisen verkehrt - unseren Kreisen.« Ihm fiel etwas ein, und er schnitt eine Grimasse.
    »Ich glaube sogar, dass ich ihn gesehen habe.«
    »Wirklich?«
    »Wann denn?«
    Er erklärte es kurz, beschrieb den Mann, den er flüchtig in jener Nacht durch die Nebelschwaden hindurch in der Park Street erblickt hatte.
    »Persianer-Pelz - du weißt schon, dass das nicht allzu üblich ist«, stellte Jack Warnefleet fest.
    »Das sollten wir uns einprägen, besonders da er nicht ahnt, dass du ihn gesehen hast.«
    »Das lässt uns immer noch mit der letzten Frage zurück«, erklärte Christian.
    »Welches Verbindungsglied kann es geben zwischen einem Tee-und Kaffeehändler und einem Mitglied der guten Gesellschaft?«
    Schweigen legte sich über den Raum; das Ticken der Uhr auf dem Kaminsims war das einzige Geräusch. Dann schaute Charles Tony an.
    »Es kann doch nicht das sein, oder? Der Grund für Ruskins Ermordung?«
    »Es ist auf jeden Fall vorstellbar.« Tristan lehnte sich auf seinem Stuhl zurück.
    »Es gibt viele in den besten Kreisen, die Himmel und Erde in Bewegung setzen würden, um jegliche Verbindung zum Handel zu verbergen.«
    »Und dazu muss man noch berücksichtigen, dass es um illegale Machenschaften geht, von Hochverrat ganz zu schweigen …« Gervase blickte in die Runde.
    »Das ist ein starkes Motiv, Ruskin zu beseitigen.«
    »Und dann große Mühen auf sich zu nehmen, um seine Spuren zu verwischen.« Tonys Blick ruhte auf Alicia.
    Alle im Zimmer nickten. Charles beugte sich vor und verschränkte die Hände.
    »Das ist es - wir erkennen vielleicht noch nicht den Spieler, aber darum geht es ja gerade. A.C. hat ganz direkt mit Tee und Kaffee über einen bestimmten Händler zu tun.«
    Tony stand auf, weil er mit einem Mal den Drang verspürte, sich zu bewegen. Er durchquerte den Raum zum Kamin, trat näher zu Alicia und schaute alle der Reihe nach an.
    »Lasst uns noch einmal rekapitulieren. A.C. ist mindestens ein stiller Teilhaber einer Handelsgesellschaft, die Tee und Kaffee von höchster Qualität einführt. Um seinen Gewinn zu steigern, indem die Preise künstlich in die Höhe getrieben werden, verknappt er den Nachschub von Tee und Kaffee. Das erreicht er, indem er Schiffe, die Lieferungen für die Konkurrenz geladen haben, von den Franzosen kapern lässt.«
    Er schaute Jack Hendon an.
    »Woher wusste er, welche Schiffe er nehmen musste?«
    Jack zuckte die Achseln.
    »Das lässt sich doch leicht genug herausfinden, wenn man selbst handelt. Die Kaufleute kennen einander, und jeder Händler hat meist mit einer Schifffahrtsgesellschaft oder höchstens zweien Verträge. Die Schiffe einer Gesellschaft sind in der Regel in einer Reihe im Register aufgeführt, und das ist nicht schwer zu beschaffen. Es wäre nicht wirklich schwierig.«
    Tony nickte.
    »Also weiß er, welche Schiffe er aus dem Verkehr ziehen lassen muss, damit sein Plan aufgeht. Mit der Information von Ruskin weiß er zudem, wann die einzelnen Schiffe bei ihrer Rückkehr nicht unter Geleitschutz einer Fregatte stehen und damit ein leichtes Ziel sind für fremde Freibeuter.«
    Seine Stimme wurde härter.
    »Also richtet A.C. es so ein, dass das jeweils ausgewählte Schiff gekapert wird, dann lehnt er sich hier in London zurück und zählt das Geld, das er mit den künstlich aufgeblähten Preisen für seine bereits in den Lagerhäusern wartende Ware einnimmt.«
    Wieder folgte eine Weile, in der alle schwiegen. Dann richtete Christian sich auf.
    »So also hat es funktioniert. Wir müssen nun alle Händler heraussuchen, die infrage kommen und dann überprüfen, wer von ihnen in Hochpreiszeiten am meisten Gewinn erzielt hat.«
    »Und dann«, merkte Jack Warnefleet an, »graben wir so lange und so tief, bis wir A.C. freigelegt haben - es muss eine Spur geben, die zu ihm zurückführt.«
    Der bedrohliche Unterton in seiner leisen Stimme tat ihnen allen gut.
    Christian schaute Tony an.
    »Wenn es recht ist, werde ich die Suche nach dem Händler koordinieren.« Er sah die anderen Mitglieder des Clubs an.
    »Wir können damit sofort beginnen. Ich lasse es euch wissen, sobald die Gesellschaft feststeht, die am ehesten infrage kommt.«
    Tony nickte.
    »Heute Nacht gehe ich mit Jack und sehe mit ihm nach, ob es sich bestätigt, dass Kaffee und Tee die Gemeinsamkeit bei der Fracht sind. Wenn es ein Schiff gibt, das weder