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Ein verhängnisvolles Versprechen

Ein verhängnisvolles Versprechen

Titel: Ein verhängnisvolles Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Coben
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angerufen?«, fragte Myron.
    »Bei ihrer Einlieferung war Joan Rochester bei Bewusstsein. Sie wollte Sie warnen. Sie sollen vorsichtig sein.«
    »Was noch?«
    »Das ist alles. Es grenzt schon an ein Wunder, dass sie das überhaupt rausgekriegt hat.«
    Wut und Schuld nagten an Myron. Er hatte gedacht, Joan Rochester würde schon mit ihrem Mann zurechtkommen. Sie war schließlich schon lange mit ihm zusammen. Es war ihre eigene Entscheidung. Herrgott, was würden ihm noch für Rechtfertigungen einfallen, damit er ihr nicht zu helfen brauchte – sie hatte es ja nicht anders gewollt?
    »Verraten Sie mir, in welcher Beziehung Sie zu den Rochesters stehen?«, fragte Banner.
    »Aimee Biel ist nicht ausgerissen. Sie steckt in Schwierigkeiten.«

    Er fasste die Vorgeschichte so kurz wie möglich zusammen. Als er fertig war, sagte Lance Banner: »Wir geben einen Haftbefehl für Drew Van Dyne aus.«
    »Und was ist mit Jake Wolf?«
    »Ich seh noch nicht ganz, wie er da reinpassen soll.«
    »Kennen Sie seinen Sohn?«
    »Randy?« Lance Banner zuckte etwas zu beiläufig die Achseln. »Er ist Quarterback in der High-School-Mannschaft.«
    »Hat Randy mal Probleme gehabt?«
    »Warum fragen Sie?«
    »Weil ich gehört habe, dass sein Vater ein paar von Ihren Leuten bestochen hat, um ihn vor einer Anzeige wegen eines Drogendelikts zu bewahren«, sagte Myron. »Möchten Sie was dazu sagen?«
    Banners Blick verfinsterte sich. »Für wen halten Sie sich?«
    »Die Empörung können Sie sich sparen, Lance. Zwei Ihrer Kollegen haben mich auf Jake Wolfs Anweisung in die Mangel genommen. Sie haben mir verboten, mit Randy Wolf zu sprechen. Einer hat mich in den Unterleib geschlagen, als ich mit Handschellen gefesselt war.«
    »Das ist völliger Scheiß, was Sie da erzählen.«
    Myron sah ihn nur an.
    »Wer waren die beiden?«, fragte Banner. »Ich will ihre Namen, verdammt.«
    »Einer war ungefähr so groß wie ich und hager. Der andere hatte einen buschigen Schnurrbart und sah aus wie John Oates von Hall and Oates .«
    Jetzt verfinsterte sich Banners ganzes Gesicht. Er versuchte, sich zu beherrschen.
    »Sie wissen, wen ich meine.«
    Banner versuchte, sich nichts anmerken zu lassen. Er sagte: »Erzählen Sie mir genau, was passiert ist.«
    »Dafür haben wir jetzt keine Zeit. Verraten Sie mir einfach, welchen Deal Sie mit Randy Wolf gemacht haben.«

    »Niemand ist bestochen worden.«
    Myron wartete. Eine Frau im Rollstuhl näherte sich. Banner trat zur Seite und ließ sie vorbei. Er rieb sich übers Gesicht.
    »Vor einem halben Jahr hat ein Lehrer behauptet, er hätte Randy Wolf beim Marihuanaverkaufen erwischt. Er hat den Jungen gefilzt und zwei kleine Tüten bei ihm gefunden. Kinderkram.«
    »Der Lehrer?«, fragte Myron. »Wer war das?«
    »Er hat uns gebeten, seinen Namen aus der Sache rauszuhalten.«
    »Ist es zufällig Harry Davis gewesen?«
    Lance Banner nickte zwar nicht, hätte das aber ebenso gut tun können.
    »Und wie ging es dann weiter?«
    »Der Lehrer hat uns angerufen. Ich hatte zwei Leute auf den Fall angesetzt. Hildebrand und Peterson. Ihre Beschreibung, äh, passt auf die beiden. Randy Wolf hat behauptet, man hätte ihm das Gras untergeschoben.«
    Myron runzelte die Stirn. »Und das haben Sie ihm abgenommen?«
    »Nein. Aber wir hatten nicht viel gegen ihn in der Hand. Es war ziemlich fragwürdig, ob die Durchsuchung rechtmäßig war. Es ging nur um sehr kleine Mengen. Außerdem ist Randy Wolf ein anständiger Junge. Er hatte sich vorher nichts zuschulden kommen lassen.«
    »Sie wollten ihn nicht in Schwierigkeiten bringen«, sagte Myron.
    »Das wollte keiner von uns.«
    »Sagen Sie, Lance, wenn Sie einen schwarzen Jungen aus Newark beim Drogenverkauf an der Livingston High School erwischt hätten, wären Sie dann auch so zartfühlend vorgegangen?«
    »Kommen Sie mir nicht mit solchem hypothetischen Scheiß. Die Anklage hätte von Anfang an auf tönernen Füßen gestanden, und am nächsten Tag hat Harry Davis meinen Leuten auch
noch gesagt, dass er keine Aussage machen wird. Einfach so. Er hat sich gedrückt. Damit war die Sache dann gelaufen. Meine Leute hatten keine Wahl.«
    »Hey, das hat sich ja schön ergeben«, sagte Myron. »Und? Hat das Football-Team eine gute Saison gespielt?«
    »Wir hatten nichts in der Hand. Der Junge hat eine strahlende Zukunft vor sich. Er geht nach Dartmouth.«
    »Das hör ich von allen hier«, sagte Myron. »Ich frag mich aber, ob das wirklich stimmt.«
    Dann rief jemand: »Bolitar!«
    Myron

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