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Ein verheißungsvolles Angebot

Ein verheißungsvolles Angebot

Titel: Ein verheißungsvolles Angebot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Day Leclaire
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von Gängen im dritten Stock, bis sie vor einer schmutzig-grün gestrichenen Tür stehen blieb. Sie suchte ihren Schlüssel heraus und öffnete die Tür zu der winzigen Einzimmerwohnung.
    „Hallo, Kiko“, flüsterte sie. „Ich bin’s. Und ich habe noch jemanden mitgebracht, aber es ist ein Freund. Du brauchst also keine Angst zu haben.“
    „Sie mag wohl keine Fremden?“
    „Aus gutem Grund.“
    „Ist sie misshandelt worden?“
    „Sagen wir: Sie hatte keine schöne Kindheit.“
    Aus der Dunkelheit ertönte ein leises Knurren.
    „Ganz brav, Kiko“, mahnte Larkin mit fester Stimme.
    Rafe suchte den Lichtschalter, fand ihn und knipste das Licht an. Als er das Tier erblickte, zuckte er zusammen. So etwas hatte er noch nie gesehen! „Was für ein Hund ist das denn?“, fragte er so sachlich wie möglich.
    „Ein Siberian Husky.“
    „Aber sicher nicht reinrassig.“
    „Ein bisschen Alaskan Malamute steckt auch mit drin.“
    „Und was noch?“ Rafe war sich sicher, dass wenigstens ein Elternteil dieses Geschöpfs nachts den Mond anheulte und in einem Rudel lebte.
    „Mehr nicht.“ Larkin verschränkte die Arme vor der Brust und sah aus, als würde sie alles tun, um die Ehre dieser riesigen Promenadenmischung zu verteidigen.
    „Komm schon, Larkin, da stecken noch andere Rassen drin, das weißt du ganz genau. Wo hast du sie überhaupt her?“
    „Meine Großmutter hat sie aus einer Tierfalle gerettet, als Kiko noch ganz jung war. Ihr Bein war gebrochen. Deswegen hinkt Kiko auch heute noch, und obwohl sie von meiner Granny viel Liebe bekommen hat, ist sie allen Menschen gegenüber sehr misstrauisch. Inzwischen ist sie sehr alt. Als meine Großmutter im Sterben lag, hat sie mich gebeten, für Kiko zu sorgen. Sie hat mich großgezogen, deshalb konnte ich ihr diese Bitte nicht abschlagen.“
    „Wann ist deine Großmutter denn gestorben?“, fragte er voller Mitgefühl.
    „Vor einem Dreivierteljahr, aber sie war vorher schon lange krank. Für mich war es natürlich Ehrensache, ihren letzten Wunsch zu erfüllen, aber es hat mir das Leben nicht gerade leichter gemacht.“ Sie seufzte auf, wirkte aber stolz und entschlossen. „Ich musste mehrfach umziehen. Öfter als mir lieb war. An Jobs habe ich alles angenommen, was mir über den Weg lief. Na ja, man kommt zurecht. Das heißt aber nicht, dass ich nicht noch größere Ziele habe. Zum Beispiel würde ich gerne für eine Tierschutzorganisation arbeiten, um gequälten Geschöpfen wie Kiko zu helfen. Vorher habe ich allerdings noch etwas zu erledigen.“
    „Diese geheimnisvolle Person zu finden.“
    „Ganz genau.“
    „Larkin …“
    „Dafür haben wir jetzt keine Zeit, Rafe“, schnitt sie ihm das Wort ab. „Mr. Connell hat mir nur zehn Minuten Zeit gegeben, und mindestens die Hälfte davon haben wir bereits verschwendet. Dabei habe ich noch nicht mal angefangen zu packen.“
    Rafe ließ die Sache auf sich beruhen. Fürs Erste. „Wo ist dein Koffer?“
    „Im Schrank.“
    Es dauerte nur wenige Minuten, bis sie gepackt hatten. Rafe war erstaunt und in gewisser Weise auch schockiert, dass all ihre Habseligkeiten in einen einzigen kleinen Koffer passten. Wenn er da an seine Besitztümer dachte …
    „Haben wir alles?“, fragte er noch einmal zur Sicherheit.
    Larkin sah sich noch einmal prüfend in der Einzimmerwohnung um und nickte dann. Schnell gaben sie noch die Schlüssel bei Mr. Connell ab und verließen das Gebäude. Nachdem Larkin der angeleinten Kiko die Gelegenheit gegeben hatte, sich ein wenig die Beine zu vertreten, verstauten sie Hund und Gepäck in Rafes Wagen, und sie nahm wieder auf dem Beifahrersitz Platz.
    „So, und wo bringst du mich jetzt hin?“, wollte sie wissen, während er aus der Parklücke fuhr.
    „Zu mir.“
    „Was? Du hattest doch gesagt, du hättest ein Plätzchen, wo Kiko und ich bleiben können“, merkte sie angespannt an.
    „Richtig. Da, wo ich wohne.“
    „Aber …“
    Er sah sie ernst an. „Larkin, wenn es nur um dich ginge, hätte ich blitzschnell was gefunden, selbst jetzt, mitten in der Nacht. Aber mit deinem Hund – wenn man dieses merkwürdige Geschöpf denn Hund nennen möchte – hast du keine Chance. Kein Hotel in der ganzen Stadt, selbst die mieseste Absteige, würde Kiko aufnehmen. Wenn du mit ihr irgendwo auftauchst, rufen die glatt die Polizei. Würdest du das wollen?“
    „Nein“, flüsterte sie.
    „Also haben wir nicht viele Möglichkeiten. Genauer gesagt: nur eine.“
    „Dein Haus“, murmelte sie

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