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Ein verheißungsvolles Angebot

Ein verheißungsvolles Angebot

Titel: Ein verheißungsvolles Angebot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Day Leclaire
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endlich, Miss Thatcher“, ertönte plötzlich eine dunkle, unfreundliche Stimme. „Ich hatte schon gedacht, Sie hätten sich aus dem Staub gemacht.“ Ein großer, dicker Mann um die sechzig baute sich vor Larkin auf und stemmte die Hände in die Hüften. „Haben Sie endlich das Geld für die Miete?“
    „Sicher, Mr. Connell. Hier.“ Larkin zog die Geldscheine aus ihrer Tasche, zählte eine Summe ab und überreichte sie ihm.
    Misstrauisch zählte er nach und nickte dann. „Gut, damit wären die Rückstände ausgeglichen. Und jetzt haben Sie zehn Minuten Zeit, um Ihre Sachen zu packen und zu verschwinden.“
    „Aber Mr. Connell“, stieß Larkin erschrocken hervor. „Ich verspreche Ihnen, ab jetzt zahle ich superpünktlich. Ich habe doch immer …“
    „Darum geht es nicht, und das wissen Sie auch.“ Für Sekundenbruchteile war so etwas wie Menschlichkeit in seinem Gesicht aufgeblitzt, aber schon zeigte er wieder seine harte Schale, ruppig und unnachgiebig. Vielleicht wurde man so, wenn man sich jahrelang mit säumigen und unangenehmen Hausbewohnern herumschlagen musste. Es war ja nicht jeder ein Mustermieter. „Sie kennen doch unsere Bestimmungen, was Haustiere betrifft. In zehn Minuten rufe ich den Tierschutzverein an. Ich könnte mir vorstellen, dass die einige Fragen haben, was Ihren … Hund angeht.“
    Larkin wurde blass. „Das ist wirklich nicht nötig, Mr. Connell“, versicherte sie. „Ich verschwinde sofort. Samt meiner Hündin natürlich.“
    Rafe hatte das Gefühl, der Hausmeister hätte für Larkin eine Ausnahme gemacht, wenn er die Möglichkeit dazu gehabt hätte. Im Herzen schien er kein schlechter Kerl zu sein. „Die Großstadt – und vor allem so ein Mietshaus – ist einfach nicht der richtige Ort für ein so großes Tier, Miss Thatcher. Es braucht mehr Platz, mehr Auslauf.“
    „Ich bin ja dabei, eine Lösung zu finden.“
    Rafe räusperte sich vernehmlich. „Vielleicht hilft es ja, wenn wir die Miete ein bisschen aufstocken. Sie verstehen schon, eine kleine Extrazahlung für den Fall, dass das Tier mal etwas anrichtet.“
    Natürlich verstand Connell sofort, wie das Angebot gemeint war. Doch er schüttelte bedauernd den Kopf. „Es geht nicht um Geld. Auch nicht um die verspätete Mietzahlung. Ich weiß, dass Miss Thatcher absolut ehrlich und ehrenwert ist.“ Er hielt einen Moment inne und lächelte kurz. „Sie hat immer gezahlt, wenn auch nicht unbedingt pünktlich. Aber was die Hündin angeht …“
    „Ich hatte doch keine Wahl“, beteuerte Larkin. „Ich musste sie aufnehmen. Woanders wäre sie sicher eingeschläfert worden.“
    „Das ist Ihr Problem“, beharrte der Hausmeister. „Sie müssen sie woanders unterbringen.“
    „Können Sie mir nicht wenigstens bis morgen früh Zeit geben?“
    Wieder schüttelte er den Kopf. „Tut mir leid. Wenn es nach mir ginge, würde ich es sofort tun. Aber es wissen schon andere Mieter von dem Tier. Wenn die Hausbesitzer erfahren, dass ich nicht sofort und strikt nach den Regeln gehandelt habe, kann mich das meinen Job kosten.“
    „Ja, das verstehe ich.“ Rafe war kein bisschen überrascht, dass Larkin sofort einknickte. Sie hatte eben ein weiches Herz. „Ich will auf keinen Fall schuld daran sein, dass Sie Ihren Job verlieren. In ein paar Minuten habe ich alles gepackt.“
    Rafe seufzte leise. Er wusste, er musste jetzt eingreifen, auch wenn er es bereuen würde. Es würde verflixt schwer werden, das Versprechen zu halten, das er Primo gegeben hatte. „Ich weiß, wo du bleiben kannst“, sagte er schließlich.
    Hoffnungsvoll blickte sie ihn an. „Kiko auch?“
    „Heißt deine Hündin so?“
    „Eigentlich Tukiko, aber ich nenne sie Kiko.“
    „Ja, du kannst Kiko mitbringen. Der Hausbesitzer wird nichts dagegen haben. Dort gibt es auch einen großen Garten nach hinten raus, in dem sie sich austoben kann.“
    „Wirklich?“ Larkins Augen schimmerten feucht. „Vielen, vielen Dank.“
    Voller Freude umarmte sie Connell, was dieser verlegen quittierte, indem er ihr unbeholfen über den Rücken strich. Dann führte sie Rafe nach oben. Prüfend blickte er sich um und stellte fest, dass das Mietshaus sich in einem fortgeschrittenen Stadium des Verfalls befand. Wahrscheinlich liegt es nicht einmal daran, dass der Hausmeister faul oder gleichgültig ist, dachte er. Hier wäre eine Grundsanierung nötig, und solange das nicht passiert, kann er wahrscheinlich immer nur die schlimmsten Löcher stopfen.
    Er folgte Larkin durch ein Gewirr

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