Ein verheißungsvolles Angebot
kleinlaut.
„Genau“, bestätigte er. „Mein Haus.“
Weil um diese Zeit nicht viel Verkehr herrschte, hatten sie schon nach rund zwanzig Minuten ihr Ziel erreicht. Nachdem er das Auto in der Garage geparkt hatte, führte er sie zum Hintereingang, durch den es in die Küche ging.
Larkin blieb an der Schwelle stehen. „Darf Kiko denn überhaupt mit hereinkommen?“
„Natürlich. Ich habe doch gesagt, dass sie in meinem Haus willkommen ist.“
„Vielen Dank.“
Im hellen Schein der Deckenlampe konnte Rafe Kiko zum ersten Mal eingehend betrachten. Wenn sie auch eine wilde Mischung der verschiedensten Hunderassen zu sein schien, sah sie auf ihre Weise doch attraktiv und anmutig aus. In ihrem Blick lag eine unendliche Müdigkeit, die ihn in seinem Innersten berührte. Hätte es nicht Larkin und ihre Großmutter gegeben, wäre das Tier schon lange nicht mehr am Leben.
Zärtlich strich Larkin der Hündin über das Fell. „So, und was jetzt?“
„Was braucht Kiko denn, um sich wohlzufühlen?“
„Viel Ruhe – und genug Platz. Wenn sie sich eingesperrt fühlt, kaut sie auf allem rum und knabbert alles an. Ihre Zähne sind noch ganz gut für ihr Alter.“
Schaudernd dachte er an die vielen Wertgegenstände in seinem hundert Jahre alten Haus. „Aber in deiner Wohnung hat sie doch auch keinen Schaden angerichtet, und die war ja nun nicht gerade groß.“
„Da hat sie sich auch zu Hause gefühlt.“
„Verstehe. Wie hast du sie überhaupt in dein Apartment schmuggeln können?“
„Ganz vorsichtig – mitten in der Nacht.“
„Aber du musstest doch auch mit ihr Gassi gehen? Und sicher hat sie doch auch mal gebellt oder gejault? Hat das nie jemand bemerkt und sich beschwert?“
„Das Gassigehen haben wir immer nachts erledigt. Aber offensichtlich war sie manchmal doch zu laut, sonst wären wir ja nicht rausgeschmissen worden.“ Sie zuckte mit den Schultern. „Ach, auch egal. Kiko mag die Stadt sowieso nicht, und ich wollte dort nicht mehr lange bleiben. Nur noch bis meine Suche Erfolg hat. Dann wollten wir etwas mehr nach draußen ziehen.“
„Eine weise Entscheidung. Du kannst dir denken, wenn jemand dich mit ihr erwischt, wird sie sicher erschossen oder eingeschläfert.“
„Nein, nein. Ich habe ja amtliche Papiere für sie.“
Amüsiert hob er eine Augenbraue. „Du bist wirklich eine schlechte Lügnerin.“
„Ich arbeite daran“, erwiderte sie lächelnd.
„Bitte nicht“, sagte er und musste an seine verstorbene Frau denken. „Ich mag dich viel lieber so, wie du bist.“ Mit einem Kopfnicken in Richtung Kühlschrank fragte er: „Hast du Hunger?“
„Im Moment nicht.“
„Und was ist mit Kiko?“
„Die braucht erst morgen früh wieder was.“
„Gut, dann kannst du dich schlafen legen. Hier im Erdgeschoss ist ein Gästezimmer mit einer Tür, die direkt in den Garten führt.“
„Ich hoffe, der Garten ist umzäunt?“
„Ja, mach dir keine Sorgen. Mein Cousin Nicolò hat einen Bernhardiner mit übergroßem Freiheitsdrang. Aber selbst Brutus hat erkennen müssen, dass der Zaun ausbruchssicher ist.“
„Mal abwarten, ob Kiko das auch so sieht“, meinte sie schmunzelnd.
De Erschöpfung nach dem ereignisreichen Tag war ihr deutlich anzumerken. Daher führte Rafe sie ohne weitere Umschweife zum Gästezimmer. Als sie den Raum betrat, hinkte sie plötzlich leicht.
„Ist alles in Ordnung mit dir?“, fragte er besorgt.
„Ach, du meinst das hier?“ Vorsichtig rieb sie sich den Unterschenkel. „Als Kind habe ich mir mal das Bein gebrochen. Manchmal, wenn ich sehr erschöpft bin, merke ich das noch.“
„Mein Bruder Draco hat das gleiche Problem.“
„Tut mir leid für ihn“, erwiderte sie und sah sich im Gästezimmer um. „Wow“, murmelte sie anerkennend. „Das ist ja toll hier.“
„Für meine Verlobte ist mir doch nichts zu teuer.“
War das nun ein Scherz, oder meinte er es ernst? Sie entschloss sich, die Bemerkung nicht zu kommentieren, sondern sagte nur: „Danke, Rafe.“
Er konnte einfach nicht widerstehen. Langsam näherte er sich ihr und umfasste ihr Gesicht zärtlich mit beiden Händen. Aus Richtung der Tür hörte er ein leises Knurren, das aber sofort verstummte, als Larkin eine schnelle Handbewegung machte.
„Kiko muss erst noch lernen, dass du keine Gefahr darstellst“, erklärte sie. „Das kann noch ein Weilchen dauern.“
Sanft strich er ihr über die Wange. „Na, du bleibst ja hoffentlich auch noch ein Weilchen bei mir.“
„Das wünsche
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