Ein verheißungsvolles Angebot
nichts dagegen?“
„Hauptsache, sie frisst mich nicht.“
„Keine Bange. Ganz bestimmt nicht.“
Skeptisch hob er eine Augenbraue. „Na, wer weiß …?“
„Wirklich, Kiko ist ganz brav“, beruhigte Larkin ihn. „Sie könnte keiner Fliege was zuleide tun.“
„Hätten wir das jetzt endlich geklärt?“, fragte Elia ungeduldig.
Rafe begleitete die drei Frauen zur Tür. Elia gab ihm einen liebevollen Abschiedskuss, den er ebenso liebevoll erwiderte, wie Larkin feststellte. Dann setzten sich die Frauen in Elias Auto und fuhren los. Wehmütig blickte Larkin noch einmal zurück.
Dieser Blick entging Elia nicht. Sie lächelte. „Keine Angst, Larkin. Ehe du es dich versiehst, bist du schon wieder bei deinem Schatz.“
Trotzdem, dachte Larkin, die Zeit könnte mir verflixt lang werden. Wie bin ich da nur hineingeraten? Gestern war ich noch frei wie ein Vogel. Keine komplizierten Verwicklungen, keine Männer. Nur ein konkretes Ziel: meinen Vater zu finden.
Und jetzt … Noch einmal blickte Larkin zurück. Jetzt hatte sie plötzlich einen Verlobten und obendrein noch seine komplette Familie am Hals. Dafür war ihr Job weg, und sie sollte sich mit seiner Verwandtschaft anfreunden. Obendrein noch mit Leighs ehemaliger Schwiegermutter! Dazu kam noch dieses merkwürdige Kribbeln auf ihrer Handfläche, das einfach nicht nachlassen wollte. Sie kratzte sich an dieser Stelle, was Nonna und Elia befriedigt lächelnd zur Kenntnis nahmen.
Larkin seufzte auf. Was für eine komische Familie! Fast so komisch wie ihre eigene.
Entgeistert betrachtete Rafe Larkin. „Was zum Teufel habt ihr mit meiner Verlobten angestellt?“
„Ich weiß gar nicht, was du hast“, gab Elia zurück. „Wir haben das getan, was Frauen seit Jahrhunderten tun, um sich besser kennenzulernen. Wir sind shoppen gewesen.“
„Du verstehst das nicht“, warf Nonna ein. „Weil du ein Mann bist. Die haben keinen Sinn für so was.“
Skeptisch sah Larkin Rafe an. „Gefällt’s dir nicht?“, fragte sie ganz sachlich. „Deine Mutter und deine Großmutter haben viel Zeit und Geld für mich geopfert.“
Rafe wusste, er musste jetzt ganz vorsichtig sein. Jedes falsche Wort konnte ihn in Teufels Küche bringen. „Du siehst … toll aus“, antwortete er. Und das tat sie ja auch. Nur – so anders.
„Aber …?“, fragte Larkin lauernd.
Auch seine Mutter und Nonna musterten ihn misstrauisch. „Aber …?“, wiederholten sie wie aus einem Munde.
„Nichts aber“, wand er sich. Die Sache läuft aus dem Ruder, schoss es ihm durch den Kopf. Dieser ganze Frauenkram! Als Erstes muss ich Mamma und Nonna loswerden. Er drängte die beiden zur Tür. „Es ist spät geworden. Schon fast Abendbrotzeit. Es war toll von euch, dass ihr den ganzen Tag mit ihr verbracht habt. Ich weiß, das Ganze kam sehr plötzlich, und trotzdem habt ihr Larkin das Gefühl gegeben, dass sie zur Familie gehört.“
„Natürlich“, erwiderte Nonna. „Sie gehört ja auch schon sehr bald dazu.“
„Immer langsam mit den jungen Pferden“, schwächte er ab. „Die Geschichte mit dem Inferno ist für uns beide ja noch ganz frisch, und ich muss gestehen, es hat uns auch ein wenig schockiert. Wir brauchen etwas Zeit, uns besser kennenzulernen, bevor wir den Bund fürs Leben schließen.“
„Und wo soll Larkin wohnen, bis es so weit ist?“, hakte Nonna nach.
„Na, hier in meinem Gästezimmer.“
Energisch schüttelte sie den Kopf. „Das gehört sich aber nicht. Das weißt du ganz genau.“
Nervös fuhr er sich mit der Hand durchs Haar. „Du glaubst doch nicht im Ernst, ich würde das Versprechen brechen, das ich Primo gegeben habe?“
Sie zuckte mit den Schultern und sah ihn misstrauisch an. „Das Inferno übt eine große Macht aus. Es ist schwer, ihm zu widerstehen.“
„Mach dir nur keine Sorgen. Wenn ich merke, dass ich schwach werde, dann, äh, werde ich sie ganz schnell ausquartieren.“
Nonna kniff die Augen zusammen. „Ich weiß nicht, was Primo von der Sache halten wird.“
Bestimmt nicht viel, dachte Rafe. Schnell gab er den beiden Frauen noch einen Abschiedskuss, dann ging er zurück zur Küche, wo Larkin inzwischen Kaffee aufgesetzt hatte. Im Türrahmen blieb er stehen und musterte sie gedankenverloren. Welche innere Eleganz sie hatte!
Jede ihrer Bewegungen war anmutig. Wie es wohl sein mochte, mit ihr zu tanzen? Das hätte er jetzt zu gerne mit ihr getan. Sie war bestimmt eine perfekte Tänzerin.
Noch einen anderen Tanz hätte er gerne mit ihr
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