Ein verheißungsvolles Angebot
Vermögen ausgegeben. Ich kann jetzt nicht mehr einfach gehen. Dafür schulde ihr zu viel.“
„Ach, Quatsch. Dann gebe ich ihr das Geld eben wieder.“
„Dann würde ich es dir schulden.“
„Du kannst es bei Dante abarbeiten. Oder wir betrachten es als Ausgleich für die Zeit, die du bereits geopfert hast.“
„Ich bin nicht der Typ, der sich etwas schenken lässt.“
„Das habe ich auch nie behauptet.“
„Rafe, es gibt … Es gibt Dinge, die du nicht über mich weißt.“ Unruhig ging sie auf und ab, und Kiko folgte ihr. „Alles ging so schnell – erst dein Jobangebot, und dann deine Küsse. Ich bin überhaupt nicht zum Luftholen gekommen. Und erst recht nicht dazu, dir … einige Dinge zu erklären.“
„Meine Küsse?“, fragte er sie neugierig. Hatte er sie so beeindruckt?
„Ach, du weißt schon, was ich meine. Diese Anziehungskraft zwischen uns, dass in dieser Hinsicht die Chemie so zwischen uns stimmt …“ Verzweifelt warf sie die Hände in die Luft. „Ich war immer eine Niete in Chemie, verstehst du?“
„Nicht so ganz.“
„Diese Inferno-Sache hat mich völlig durcheinandergebracht. Ich kann nicht mehr klar denken. Ich verliere meine Ziele aus den Augen.“
Wenn ich nur wüsste, was sie so beunruhigt, dachte er. „Das ist doch alles nicht so schlimm, Larkin.“
„Doch!“
Sie schrie das Wort förmlich heraus, so laut, dass Kiko zusammenzuckte. Beruhigend strich sie dem Tier über das Fell. „Tut mir leid“, sagte sie dann, aber Rafe wusste nicht, ob die Entschuldigung ihm oder der Hündin galt.
Wir müssen das Ganze sachlich und logisch angehen, sagte er sich. Wie ein geschäftliches Problem. „Du hast mir erzählt, dass du nach San Francisco gekommen bist, um jemanden zu finden. Siehst du da die Schwierigkeiten? Hast du Angst, dass dein Job dich davon abhält, diese Person zu finden?“
„Ja. Nein.“ Sie hockte sich neben Kiko und versenkte ihr Gesicht im dichten Fell der Hündin. „Diese Suche ist nur einer der Gründe, warum ich hier bin.“
„Ich sehe da wirklich kein Problem“, meinte er. „Du kannst doch weitersuchen, während du für mich arbeitest. Vielleicht kann ich dir sogar dabei helfen. Ich kenne da jemanden, der sehr gut darin ist, Leute aufzuspüren. Der Mann, der gestern auch dich durchgecheckt hat.“
„Das Ganze ist … sehr kompliziert.“
Rafe zögerte. „Und du vertraust mir nicht genug, um mir alles zu erklären.“
„Nein“, antwortete sie leise.
„Na schön. Deine Entscheidung.“
Er hockte sich neben sie. Kiko sah ihn an; sie schien mittlerweile jede Scheu vor ihm verloren zu haben. Er strich der Hündin übers Fell, bis er Larkins Hand erreichte. Bei der Berührung verspürte er sofort wieder die elektrische Spannung. Obwohl er immer noch nicht daran glaubte, dass es das Inferno war, musste er sich doch eingestehen, dass es eine unerklärliche starke Verbindung zwischen ihnen beiden gab.
„Noch ein Vorschlag“, erklärte er leise. „Lass uns das tun, was wir meiner Mutter und Nonna auch gesagt haben. Wir gehen es langsam an und lernen uns zunächst einmal ein bisschen besser kennen. Du erzählst mir etwas über dich. Wenigstens so viel, wie du glaubst verantworten zu können. Und im Gegenzug erzähle ich dir auch etwas über mich.“
Nachdenklich blickte sie ihm ins Gesicht. „Ein Tauschgeschäft sozusagen? Eine Geschichte für eine andere Geschichte?“
„Das ist doch fair, oder?“
Nach kurzem Zögern nickte sie. „Einverstanden. Wer fängt an?“
„Lass uns eine Münze werfen.“ Er zog eine Augenbraue hoch. „Okay?“
Wieder dachte sie einen Moment nach, dann nickte sie erneut. „Okay.“
Zufrieden ließ er ihre Hand los und erhob sich. „Es ist spät geworden. Warum brutzeln wir uns nicht schnell ein Abendessen, machen eine Flasche Wein auf, setzen uns in den Garten und genießen den Abend? Wenn wir im Dunkeln sitzen, fällt es uns vielleicht leichter, uns unsere dunklen Geheimnisse zu beichten.“
„Mir auf jeden Fall.“
Anschließend machten sie alles gemeinsam. Er grillte die Steaks, die er noch nicht an Kiko verfüttert hatte, während sie einen frischen Salat anrichtete. Dann stellte er eine Weinflasche, einen Korkenzieher und zwei Gläser auf den Holztisch der Veranda. „Im Schrank ist noch Knabberzeug und im Kühlschrank Käse“, rief er Larkin zu. „Ach ja, und Kiko möchte das allerletzte Frischfleisch. Es ist im mittleren Fach.“
„So, möchte sie das?“
„Allerdings. Das hat sie mir
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