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Ein verzauberter Sommer: Roman (German Edition)

Ein verzauberter Sommer: Roman (German Edition)

Titel: Ein verzauberter Sommer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliet Hall
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Leben zu verschwinden, wie ihr klar wurde.
    An der Tür drehte er sich um. »Ich kannte meinen Großvater«, erklärte er. »Er war ein guter Mensch.«
    Tess kam sich sehr klein vor.
    »Verstehst du jetzt, warum Liebe zwischen uns nicht möglich ist?«, fragte er und öffnete die Tür. Er wartete nicht auf eine Antwort.
    Liebe, dachte sie. Liebe? Nur fünf Buchstaben, aber ein sehr, sehr großes Wort.
    Wer hatte etwas von Liebe gesagt?

46. Kapitel
    U m halb acht kam die Band zum Aufbauen. Sie sollte von Viertel nach acht bis halb zehn spielen und dann nach einer kurzen Pause noch einmal bis elf. Brian hatte Plakate aufgehängt, und schon jetzt saßen ein Dutzend Gäste in der Bar. Während sie den Soundcheck machten, warf der dunkle verträumte Typ Ginny einen Blick zu, und sie lächelte. Obwohl die Kugel sich alle Mühe gegeben hatte, ihr den Spaß zu verderben, freute sie sich auf den heutigen Abend. Sie konnte einfach nicht anders.
    »Sieht vielversprechend aus«, meinte Brian händereibend. »Dann lasst es mal krachen.«
    Die Band hieß »Magic Fingers«. Ja, lasst es krachen, dachte Ginny.
    Um Viertel nach acht hatte sich die Anzahl der Gäste verdoppelt, und um neun brummte der Laden nur so. Brians Freundin Chantal arbeitete ebenfalls hinter der Theke. Sie hatte blondes Haar, das sie zu einer Retro-Frisur hochtoupiert hatte, ein schrilles Lachen und redete viel, aber sie wirkte nett und tüchtig. »Ich arbeite jetzt schon fünfzehn Jahre hinter der Theke, Schätzchen«, erklärte sie Ginny. »Ich habe einfach alles gesehen.«
    Ginny wurde nur ab und zu durch einen schüchternen Blick des Dunklen, Verträumten am Bass abgelenkt, aber ansonsten war sie so beschäftigt, dass sie nicht viel Zeit hatte, an das Ding zu denken, das ihr Probleme bereitete. Die Kugel hatte die ganze Woche ihren Spaß mit ihr gehabt, deshalb hatte Ginny beschlossen, heute Abend den Kopf in den Sand zu stecken. Schade, dass sie die Kugel nicht gleich daneben begraben konnte …
    Die »Magic Fingers« ließen einen Song namens Blue ausklingen – »geschrieben von Albie«, wie der blonde Leadsänger sagte. Ginny brauchte ein paar Sekunden, um zu kapieren, dass Albie der dunkle, träumerische Bassist war. Albie … Der Song war gut. Gefühlvoll. Ginny hätte ihn gern noch einmal ohne Geräuschkulisse gehört, ohne den Typ an der Theke, der eine ganze Liste Bestellungen aufgab, ohne das Klappern des Kleingelds und ohne Brian, der neben ihrer linken Schulter »Was soll’s sein, Schätzchen?« brüllte.
    Sie gingen zu Yellow von Coldplay über. Look at the stars … Ginny erschauerte, obwohl es hier drin mittlerweile ziemlich warm war. Mist, dachte sie. Das wäre so ein Pech.
    In ihrer Pause um halb zehn bestellten die Jungs Bier, das, wie Brian sagte, aufs Haus ging. Der erfolgreiche Abend machte ihn ungewöhnlich großzügig. Aber die Band hatte das Bull and Bear auch wirklich verwandelt. Das Lokal brummte. Und als Ginny erst mal mit den Drinks, der Kasse und dem Zapfen zurechtkam, machte ihr die Arbeit Spaß. Wie sie Brian in ihrem Vorstellungsgespräch erklärt hatte, war sie schnell, und wie sich herausstellte, verstand sie sich auch gut darauf, mit den Gästen zu plaudern und zu scherzen, ohne dass sie ihr zu nahe kamen oder sich zu viel herausnahmen.
    »Hey, Schönheit, was meinst du zu unserem Sound?« Der blonde Leadsänger kam auf sie zu. »Ich bin Matt. Hi.« Er hatte ein sexy Lächeln, und sie vermutete, dass er bei den meisten Mädchen gut ankam und wahrscheinlich eine Erfolgsrate von neunundneunzig Prozent hatte. Doch sie beschloss, dass sie zu dem restlichen einen Prozent gehörte. Er war einfach nicht ihr Typ.
    »Ihr klingt ziemlich gut«, sagte sie und warf dem Dunklen, Träumerischen ein besonderes Lächeln zu. »Dein Song hat mir gefallen«, erklärte sie. » Blue . Toller Text.«
    »Die Ruhigen kriegen immer die heißesten Mädchen ab«, murrte Matt. Aber er brauchte nicht lange zu warten. Innerhalb von Minuten wurde er von einem Heer weiblicher Wesen belagert, die Schlange standen, um mit ihm zu reden und ihm dick getuschte Wimpern, rosa Lippen und tiefe Ausschnitte unter die Nase zu halten.
    »Danke«, antwortete der Dunkle, Verträumte. »Wie heißt du eigentlich?«
    »Ginny.« Über die Theke hinweg reichten sie sich die Hand.
    »Drei helle Bier, Schätzchen«, brüllte jemand.
    »Zwei Mojitos mit Crushed Ice …« Das war sicher nicht das richtige Getränk im Bull and Bear , dachte Ginny, als sie zusah, wie Brian mit

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